Antike Sprachen

HALLO!!! Ich hätte da noch ein Problem… ich schaue mich überall um, doch finde kein ‘gutes’ Angebot, um meine sich (noch) in Grenzen haltenden Fremdsprachenkenntnisse (außer Englisch) zu verbessern. Hätte jemand eine Idee, wie ich eine Sprache, wie z. B. koptisch, latein oder altgriechisch lernen könnte? Da ich sowieso nichts zu tun habe, wäre das, da es ja auch noch mit meinem späteren Beruf zu tun hat, wohl genau das richtige für mich. Vielen Dank Carter

“Alte” Sprachen kannste auch als Gasthörer an einer Uni lernen. Latein und Altgriechisch gibt’s fast überall, Koptisch dagegen fast nur an Unis mit einem Lehrstuhl für Ägyptologie. Erstere beiden kann man auch an vielen Volkshochschulen lernen, ist zwar etwas teurer aber dafür im kleineren Kreis und weniger stressig. Allerdings hat man als Archäologie mehr davon, wenn man in mehreren modernen Sprachen fit ist, neben Englisch vor allem Französisch und Italienisch, weil ein Großteil der Fachliteratur in diesen Sprachen ist.

Ich kann der voran gestellten Antwort wärmstens beipflichten: Französisch wäre eine wichtige zweite Sprache. Ich kann sie selbst nicht und bereue meine Unkenntnis bitter. Denn viele Fachaufsätze und -bücher sind in Französisch verfasst (ohne Übersetzung, weder ins Deutsche noch ins Englische). Zudem wäre eine so genannte “lebende Fremdsprache” eine ausgezeichnete Zusatzqualifikation. Die Lateinkurse an den meisten Unis sind vom Hörensagen her eher mies. Viele meiner KollegInnen wichen da auf private Institute aus, die über das Kursangebot hinaus auch eine bessere Lernbetreuung anboten.

Die Lateinkurse an den meisten Unis sind vom Hörensagen her eher mies. Viele meiner KollegInnen wichen da auf private Institute aus, die über das Kursangebot hinaus auch eine bessere Lernbetreuung anboten. Das ist wohl wahr (und ich spreche aus Erfahrung - sitze gerade selber in einem Lekjtürekurs an der Uni und raffnix ;)). Die privaten Sachen sind jedoch meist ganz schön teuer. Als Geheimtip hätte ich die Volkshochschulen zu bieten, kleine Gruppen aber wesentlich billiger als private Anbieter. Ich glaube ich hatte es an anderer Stelle bereits geschrieben, aber man braucht jetzt wirklich nicht Latein für das Studium “vorlernen”, außer man hat Spaß daran. Denn wer ein Bachelor-Studium beginnt (und in wenigen Jahren kann man nur noch das) wird häufig das Latinum gar nicht mehr brauchen, zumindest für Vor- und Frühgeschichte (bei klassischer siehr’s anders aus). Also hätte man am Ende sich eventuell für nix da durchgequält. Ich bin ohnehin der Meinung, dass man als VFG’ler (außer man macht provinzialrömische Archäologie) Latein nun wirklich nicht in den Außmaßen braucht wie beim Latinum gefordert werden, ein Anfängerkurs würde echt reichen (Was muss man denn schon lesen können außer Grabinschriften und Münzprägungen??). Hier in Mainz braucht man für VFG Magister beispielsweise das Latinum - Studenten der allgemeinen oder vergleichenden Sprachwissenschaften dagegen nicht. Verstehe wer’s will…

Wer Latein kann, kennt auch den Wortschatz von mindestens 5 Fremdnsprachen, sofern man einen guten Lehrer hat, der einem auch die Wortwurzeln erklärt. Fast alle aus meiner Klasse stimmen mir zu, wenn ich sage, dass wir es in Französisch und auch English viel leichter haben als die Nicht-Lateiner. Fazit: Latein ist nie falsch, vielleicht braucht man es nicht um VFG zu studieren, aber für die Fremdsprachen die man dazu braucht, ist es eine große Erleichterung. Mit freundlichen Grüßen, Patrice

@Sesmet Passt italienisch zu Ur- und Frühgeschichte? Oder bindet man sich da ehe an die klassische? Ich studiere zur zeit Archäologie als NF. Da ich aber ganz gerne im NF eine Sprache nehmen würde, überlege ich im nächsten Semester Archäologie als HF und Italienisch als NF belegen, möchte mich aber nicht allein auf die Klassische Archäologie beschränken, da ich mich eigentlich mehr für UFG interessiere. Würde mich freuen wenn mir jdn. weiterhelfen kann

Nö, Italienisch kann man auch als VFG’ler durchaus gebrauchen, vor allem wenn man mehr mit Eisenzeit/Kelten machen möchte, gerade bezüglich Etrusker/Handelsbeziehungen gibt’s viel auf Italienisch. Zudem ist’s einfach eine schöne Sprache und ein schönes Urlaubsland!

Momentan ist es noch so, daß man an den meisten Universitäten zumindest in der klassischen Archäologie Latinum und Graecum als Zulassungsvoraussetzung zum Magister noch braucht. Wie es nach den Umstellungen auf Bachelor aussehen wird weiß man nicht, aber Latein ist, als ‘Mutter’ der europäischen Sprachen, nie falsch. Ansonsten sind die gängigen Wissenschaftssprachen in allen Alterumswissenschaften neben Deutsch Englisch, Französisch und Italienisch. Das gilt auch für die Ägyptologie. Im Internet gibt’s ne ganze Menge interaktiver Lernsoftware, was sicher besser ist als alleine zuhause mit nem Buch zu lernen: http://www.lernsoftware.de/katalog/lernsoftware/sprachen-latein/software.htm

Ich möchte als moderne Sprache mal noch Russisch ins Gespräch bringen. Da gibt’s eine Menge im Westen unbekannte Literatur, inzwischen auch viele deutsch-russische Kooperationen, sowohl in der Klassischen als auch in der prähistorischen Archäologie. (s. z.B. die Webseite des DAI). Da wird sich in Zukunft sicher noch einiges tun, und Archäologen mit Russisch- Kenntnissen sind, glaube ich, noch ziemlich rar. Gruß Arne