arch. des mittelalters und der neuzeit oder klassische archäologie

Hallo, ich überlege mir ja schon seit langem Archäologie zu studieren, war nun auch bei einer Hochschulinfoveranstaltung für klassische Archäologie was mir auch gut gefallen hat. Nun habe ich aber eher zufällig erfahren dass man in Bamberg auch Archäologie des Mittelalters/der Neuzeit studieren kann. Allerdings ist das der einzige Studienort… Tja, jetzt ist meine Frage wie “sinnig” es wäre eben dieses Fach in Bamberg zu studieren? Immer wieder hat nämlich der Prof betont dass man möglichst oft die Uni wechslen soll um eben neue Perspektiven kennenzulerne etc. Das würde ja dann wegfallen… Außerdem, dieser Lehrstuhl existiert ja noch nicht lange… Wer hat also vorher diese Arbeit “erledigt”? Die “klassischen” Archäologen? … ? :slight_smile:

Hallo Tatjana, Naja die klassischen Archäologen haben mit Mittelalter- und Neuzeitarchäologie überhaupt nichts am Hut. “Die Arbeit” wird ganz einfach von der Ur- und Frühgeschichte, von der die Mittelalter- und Neuzeitarchäologie einen Teilbereich darstellt, übernommen. Insofern dürfte es kein Problem sein, an einer anderen Uni, die eine starke Ausrichtung zum Mittelalter hat, dein Fach weiterzustudieren. Die Neuzeitarchäologie ist ein recht neues Gebiet, welches zuvor eher notgedrungen übernommen wurde bzw. gern den Bauhistorikern etc. überlassen wurde. Aber auch hier lassen sich einzelne Veranstaltungen an anderen Unis finden. Du mußt halt vorher mit Deiner Uni und der zukünftigen/zwischenzeitlichen Uni abklären, welche Scheine wo anerkannt werden, etc. Außerdem wird das mit dem Uniwechseln überbewertet. Die Masse bleibt an einer Uni und macht vielleicht mal ein Auslandssemester. Es bietet sich eigentlich nur an, wenn die eigene Uni recht klein und die Auswahl an verschiedenen Lehrveranstaltungen gering ist. einen guten Start in die WocheB-) Anni

hi anni, vielen Dank erstmal für Deine Antwort :slight_smile: Ach, ich bin eh ganz durcheinander ob ichs nun studieren soll oder nicht (die denke ich mal, üblichen Gründe), und dann gibts da noch so viel zu beachten. -Jedenfalls wenn man dem Prof glauben schenken darf *g So kann man z.B. hier in Gießen wo ich eigentlich gerne studieren würde, anstatt Alt-Gr. auch Neu-Gr. wählen, also im Hauptfach, wird voll angerkannt.- Will man dann aber prmovieren so muss man dann doch noch das Graecum nachmachen. -Und so wie ich ihn verstanden habe MUSS man ja gradezu promovieren um überhaupt irgendwie weiterzukommen. Dann hat er noch was von Spanisch und Italienisch, aber auch Türkisch geredet… Es ist halt alles so viel und ich habe keine Ahnung was nun “wichtig” ist oder nicht, aber ich denke das wird sich finden:-) So wie ich dich verstehen darf sollte ich mir aber keinen allzu großen Kopf drum machen, oder? :slight_smile:

Die Verwirrung ist groß . . .:wink: Du hast Dir aber auch eine eigenwillige Kombination ausgesucht. Klassische Archäologie kann man meiner Kenntnis nach nicht im Hauptfach studieren ohne Graecum. Als Nebenfach ist es dagegen an verschiedenen Unis möglich . . . Dass man Alt-Gr. durch Neu-Gr. ersetzen kann, ist schon ungewöhnlich, aber bei der späteren Berufsausübung sicher nicht hinderlich. Das trifft auch auf die von diesem Prof genannten anderen Sprachen zu - alles Landessprachen von Ländern, in denen es Zeugnisse der Antike gibt. Man muß sie aber nicht alle beherrschen!!! Man sollte sich noch für eine weitere moderne Fremdsprache entscheiden, die vielleicht mal nützlich sein kann, da nicht jede Fachliteratur auf Deutsch oder Englisch/Französisch vorliegt.Bei Klassischer Archäologie bietet sich, wenn man sich sehr für die Römer interessierst, auf jeden Fall Italienisch an. Da Du Dich ja auch für Mittelalter und Neuzeit interessierst, könntest Du Dir vielleicht auch nord- oder osteuropäische Sprachen ansehen. Das hört sich jetzt wahrscheinlich nach sehr viel Arbeit an, aber erstens geht es auch ohne weitere Fremdsprache und zweitens gibt es Uni-Kurse, die im Aufwand erträglich sind. Du solltest Dir halt überlegen, wo Deine Interessen liegen und Dir dann im Studium ansehen, wo Du mit Deinen vorhandenen Kenntnissen weiterkommst und wo nicht. Was das Promovieren angeht. Wenn man an einer Uni arbeiten möchte, geht es letztlich nicht ohne bzw. läuft ohnehin darauf hinaus. Als angestellter Archäologe (in Landesämtern oder verschiedenen anderen Organisationen) ist das erst mal nicht nötig und meistens spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. Viele machen ihren Doktor erst so um die 40. Ich meine nicht, daß Du Dir keinen Kopf machen solltest. Man muß es nur nicht so dramatisch sehen. Du solltest Dir überlegen, was Dich interessiert und dann vielleicht eine studentische Studienberatung aufsuchen, die sehen das häufig (hoffentlich) lockerer (Streberleichen und Schleimer gibt´s überall). Viel Spaß beim Nachdenken Anni

hi, erstmal danke für die antwort- und ja, die verwirrung ist in der tat sehr groß;-) ich denke auch dass ich nochmal um studienberater gehen werde, allerdings direkt zum fachbereich, denn bei der allgemeinen war ich bereits und die hat mir nicht sooo viel weitergeholfen. naja, wenigstens hört sich alles immer positiver an je mehr man mit “betroffenen” spricht. da meine ich vor allen die studienbedingungen aber auch den arbeitsmarkt. okay, dann werde ich noch ein wenig auf den verschiedenen uni-homepages herumstöbern… (und wahrscheinlich auf noch weitere wahlmöglichkeiten stoßen die mich noch mehr verwirren *g)- aber noch eine letzte frage; du kennst doch sicherlich einige die schon fertig mit ihrem archäologie studium sind- wie siehts denn nun wirklich mit dem arbeitsmarkt aus- wenn man nach alternativen sucht findet man dann schon eher leichter etwas? bzw. suchen sich viele eine alternative? okay, danke schonmal im vorraus :slight_smile:

HAllo tatjana, der Arbeitsmarkt - es sieht genauso düster aus, wie in der deutschen Wirtschaft Man hat nicht die allerbesten Berufschancen. Besonders in der Klassischen Archäologie ist es recht schwierig. Aber auch im ur- und frühgeschichtlichen Bereich. Es gibt halt schon recht viele Archäologen, aber nicht so viele Stellen. Die öffentlichen Gelder schrumpfen, genauso wie die Drittmittel, von denen viele befristete Stellen bezahlt werden. Dazu kommt, daß es (meiner Meinung nach) zuviel Nachwuchs gibt. Was die rein wissenschaftliche Arbeit an Unis oder Forschungsinstituten o.ä. angeht, sieht die Stellenlage noch düsterer aus, als in Ämtern oder freier Wirtschaft. Außerdem ist es fast unmöglich einen unbefristeten oder mit sehr langer Frist (mehr als 5 Jahre) versehenen Vertrag zu bekommen. Aus fachlicher Sicht ist das eher vorteilhaft (neue Leute, neues Arbeitsgebiet = “frischer Wind”) - es macht das Privatleben aber nicht gerade leichter. Die Bezahlung kann sehr unterschiedlich sein. An sich hast Du mit einem Uniabschluß schon ein annehmbares Gehalt in Aussicht - beim richtigen Arbeitsplatz. Es gibt aber auch Stellen, wo ein Magister verlangt wird, das Gehalt aber nicht mal einen Studenten zwecks Ferienjob hinterm Ofen vorholen würde. Alternativen zur eigentlichen “Buddelarbeit” und deren Auswertung bilden Museen oder der Weg ins Journalistische. Es wäre nicht schlecht, wenn diesen Weg einige Archäologen einschlagen würden, um die katastrophalen Presseberichte aus dem Weg zu räumen. Es gibt dann auch noch einige Bereiche in der Archäologie, die auch sehr interessant sind, aber eben noch andere Fähigkeiten erfordern, wie die Experimentelle Archäologie oder Unterwasserarchäologie. Es kommt letztlich darauf an, ein paar Leute zu kennen, einige Erfahrungen (Praktika u.ä.) gemacht zu haben und viel, viel Glück zu haben. In diesem Sinne Anni

Ach Anni, im Klartext heißt deine Botschaft also; man muss ein bischen Glück haben (das man die richtigen Leute kennenlernt)… hm, das journalistische reizt mich weniger, habe da auch schon zwei unglückliche Praktika absolviert…:wink: Naja, mal sehen was sich so ergibt, was man noch als Nebenfach studieren könnte— :slight_smile: Du bist noch im Grundstudium nicht? Wünsche dir dann noch viel Spaß und Glück :wink:

Hallo tatjana, na ja Grundstudium ist schon etwas her… Wird aber noch ein kleines Weilchen dauern, bis ich fertig bin. Ich hab da nämlich noch so ein blödes Fach an der Backe (Mittelalterliche Geschichte). Nicht das es uninteressant wäre, nur muß man so viele Dinge in Neuerer/Neuester und Alter Geschichte belegen. Und da quäl ich mich dann doch eher, als daß ich mit Feuereifer, wißbegierig zuwerke gehe. Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück und laß Dich nicht von negativen Kommentaren abschrecken ;-). Wenn Du wirklich Archäologin werden willst, mach´s. Mir macht´s nämlich wirklich einen Riesenspaß!

ach, schön auch mal was positives zu hören:-D eigentlich habe ich es jetzt sowieso schon fest geplant; und wenns mir doch nicht sooo zusagt, was ja sein kann, wer weiß, dann kann ich immer noch wechseln. mein gott, ich glaube sonst würde ich mich ein ganzes lebenlang selbst betrauern warum ich es nicht zumindest versucht habe;-) aber danke für die antworten nochmal! :slight_smile:

Hallo Tatjana, ich studiere in Gießen Vor- und Frühgeschichte, klassische Archäologie und Geschichte des Mittelalters. Wenn du dich vor allem für den archäologischen Aspekt interessierst, solltest du VFG wählen. Die klassische Archäologie geht eher in Richtung Kunstgeschichte, bietet aber auch hin und wieder Grabungen an. Fremdsprachen solltest du dir generell aneignen, ohne geht heut nirgendwo mehr etwas. Für VFG brauchst du in iessen Englisch, eine weitere neue Fremdspr. und Latinum. Die Fremdsprachenprüfung ist nicht so kollossal schwer.Zu den Berufsaussichten: Lass es dir nicht vergällen, es gibt noch Jobs, einfach ist es im Moment wohl nirgends.

HI Schlabberwutz vielen Dank für deine Antwort:-) Darf ich fragen im wievielten Semster du studierst? … und was so der Durchschnitt an der Uni Gießen ist? (wenn dann will ich ja hier studieren),… Mh, Englisch, Franz und Latein “habe” ich zum Glück schon, Neugriechisch würde ich ja auch noch lernen wollen, nur Alt-Gr… ahh, naja, aber wenn man das für Vor und Frühgeschichte nicht braucht- Ich finde es halt ziemlich schwer den Unterschied zwischen Klassicher Archäologie und Vor- und Frühgeschichte festzustellen… Machen viele ein Auslandssemster? Tja… es sind eigentlich gar nicht mal die Jobaussichten allgemein sondern noch viel mehr dass ich so das Gefühl habe dass man ständig nur zweijahres-verträge erhält, und vor allen dingen “mal hier mal da”- und das ist ja vielleicht am anfang mal spannend aber irgendwann würd ich mich dann schon gerne mal “festsetzen”, allein wegen potentieller kinder;-) achja:-)

Ich komme jetzt ins 4. Semester, wenn man zügig studiert schafft man es ohne Probleme bis zum 8./9. Semester. Zum Unterschied klassische Archäologie (kl.Arch.) und Vor- und Frühgeschichte (VFG): klass. Arch. untersucht die römische und griech. Kultur, und zwar vor allem in Italien, Griechenland und Kleinasien (also eigentl. keine Römer in den Provinzen). Die Methodik ist mehr auf Kunstgeschichte ausgerichtet, als auf Archäologie, vor allem in Giessen. Sprachvoraussetzungen im Hauptfach: Latinum und Alt- oder Neugriechisch) VFG untersucht die schriftlosen Kulturen vom Steinzeitmenschen über die Kelten bis zum Wikinger. Der Schwerpunkt liegt hier eher auf der archäologischen Seite. Das äußert sich auch darin, dass wir verschiedene Grabungspraktika machen müssen. Sprachvoraussetzungen im Hauptfach: Latinum, Englisch, 1 weitere lebende Sprache (z.B. Franz.) Ich habe beide Fächer kombiniert, da ich mich a) für beide interessiere und b) ich sie für eine sinnvolle Kombination halte. Auslandssemester macht wohl kaum jemand bei uns. Allerdings führen uns die Exkursionen oft genug ins Ausland, mit etwa Glück bekommt man auch im Ausland eine Grabung. Zu den Berufsaussichten: Tja, das ist momentan wohl ein Problem, aber richtig rosig sah es ja in unserem Fach nie aus. Dennoch gibt es auch feste Jobs, in Museen, an den Instituten und auch in der freien Wirtschaft. Man sollte sich allerdings auch andere Sparten offenhalten, wie z.B. Tourismusbranche, Presse, Bibliotheksarbeit, etc. Gerade deshalb sollte man sich nicht vor dem Erlernen neuer Sprachen drücken. Vielleicht sieht man sich ja bald mal in Giessen

vielen dank nochmal für deine antwort und die erklärung;-) habe aber dennoch nochmal eine frage: soweit ich es an den hochschultagen richtig vertsanden habe, kann man ja auch neu-griechisch anstatt alt-griechisch belegen (falls man klassische archäolgie als hauptfach studiert), aber angenommen man will dann noch seinen Dr. machen, dann muss man ja doch noch alt-griechisch nachweisen können, oder? und angenommen ich habe die kombi mit zwei hauptfächern, aber VFG als “erstes”, so brauche ich kein alt-griechisch, oder doch, da ja auch die klassische archäologie dann ein hauptfach wäre`? und noch eine letzte frage: habe auf der homepage leider keine infos gefunden ob man mit dem studium auch zum sommersemster anfangen kann, weißt du da mehr drüber?

Du kannst natürlich auch zum Sommersemester anfangen, das ist kein Problem. Für die klassische Arch. kannst du anstatt Alt-Griechisch auch Neugriech. belegen, natürlich auch in der Kombi mit VFG. Was den Dr. angeht, kann ich dir leider nix zu sagen. Wenn du klass. Arch. als Nebenfach studierst reicht Latinum ODER Graecum.

Hallo Tatjana, nur um die Verwirrung noch etwas zu steigern: es gibt noch ein archäologisches Fach… . Die Provinzialrömische Archäologie beschäftigt sich mit den Hinterlassenschaften des Römischen Reiches in den Provinzen, also auch in (Süd-)Deutschland. Und dann kann man Archäologie des Mittelalters auch in Tübingen studieren (als Hauptstudium, dass auf ein Grundstudium der Vor- und Frühgeschichte aufbaut). Schönen Gruß, Till

es gibt auch noch Etruskologie, Archäologie der Neuzeit, Ägyptologie, Etruskologie, Präkolumbianische Archäologie, Orientalische Arch., etc. Wo man das jeweils studieren kann, weiß ich nicht, aber das Feld ist riesig. In der giessener VFG ist inzwischen ein Schwerpunkt Umwelt- und Landschaftsarchäologie geplant. Angeblich ein Novum in Deutschland (?) Anfang Mai ist hierzu eine Vorlesung des neuen Dozenten Dr. Dirk Meier.

*g, ja von der provinzialrömishen archäologie habe ich auch schon gehört und momentan hört sie sih für mich am interessantesten an… :wink: leidr kann man die ja nicht überall studieren; münchen, berlin, frankfurt, köln, freiburg, passau… münchen, berlin, köln und frankfurt find ich nicht so toll… aber ich werde dann vermutlich mal nach freiburg fahren und mir die stadt anschauen:-) archäologie des mittelalters kann man aber auch in bamberg studieren, nicht? mh, habe aber vor einigen tagen zufällig den studiengang “historisch orientierte kulturwissenschaften” (saarbrücken)entdeckt. dort hat man auch sämtliche fächer zwischen ur und frühgeschichte über philologie bis hin zur theologie und zur musikwissenschaft… man muss sich vier aussuchen und kann dann noch zuatzmodule wie bwl, jura oder medienpychologie wählen… ist natürlich auch eine überlegung wert-… naja, mal schauen. was sind denn eure fächer?