Belegungsanalyse eines Reihengräberfeldes

Hallo liebes Forum, ich bin ein armer unwissender Ersti &nun mit der Aufgabe betreut worden eine Tischvorlage zu verfassen. Mein Thema: Relative Chronologie anhand einer Belegungsanalyse eines Reihengräberfeldes. Habt ihr vllt. hilfreiche Literaturvorschläge? Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei einer Belegungsanalyse darum, dass ich eine relative Chronologie erstellen kann, ohne dass ich etwas von den Gräbern benötige. Lediglich ein Inventarverzeichnis und eine Karte. Ich muss eine Klassifikation der Typen machen und diese kartieren. einzeln. Dann werden die Karten “übereinander” gelegt, sodass ich eine Karte habe, in der ich die verschieden Typen gruppiert habe (also ähnlich wie die Fundkombination). Dann weiß ich eben was älter und was jünger ist?! Stimmt das in etwa? hilfe *_*

Hey! Zur Gräberfeldanalyse kann ich dir wenig sagen, aber so wie du das schreibst klingt es logisch. Das mit der relativen Chronologie hast du ganz richtig verstanden. Anhand der Klassifikationen der Fundtypen (z.B. Schwerter oder Keramik etc.) kann man erkennen, welche Gräber älter sind und welche jünger. Dabei sagt man nicht, dass zum Beispiel Grab 1 aus der Stufe Bronzezeit B und Grab 2 aus der Stufe Bronzezeit D entstammt, sondern nur, dass Grab 1 älter ist. Wenn du etwas zur relativen Chronologie lesen willst, dann empfehle ich dir die Einführungen in die Archäologie, zum Beispiel von Manfred K.H. Eggert (ziemlich ausführlich) oder Martin Trachsel (eher kurz und knapp) zu lesen. Wenn du Literatur für die Gräberfeldanalyse direkt brauchst, dann musst du die Epoche näher eingrenzen, in der das Gräberfeld liegt. Zum Beispiel: gibt es Funde aus Bronze oder Eisen, waren es Brandbestattungen? Du musst doch auch einen Anhaltspunkt haben. Der Name des Gräberfeldes etwa, so dass du in der Bibliothek danach suchen kannst. Die Funde zu typologisieren macht nur dann Sinn, wenn du sie mit anderen vergleichen kannst, um so eine Chronologie herzustellen. An welcher Uni bist du denn, dass sie einen Ersti mit einer solchen Aufgabe betrauen? Das ist echt hart. Ich schreib dir hier noch die Literatur auf: M.K.H. Eggert/S. Samida, Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie. UTB Basics (Tübingen, Basel 2009) S. 57 - 89. M.K.H. Eggert, Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. UTB 2092 (Tübingen und Basel 2008) S. 147 - 160. M. Trachsel, Ur- und Frühgeschichte. Quellen, Methoden, Ziele. UTB 8369 (Zürich 2008) S. 40. Eggert bietet eigentlich auch in beiden Werken einen guten Einstieg in die Klassifikation, was du dann ja auch benötigst. Ich hoffe, das hat ein wenig geholfen, viel Glück!

Oh, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich soll mich wohl größtenteils auf R. Christlein beziehen, um ehrlich zu sein, kann ich damit aber nich sonderlich viel anfangen, für mich ist das eher eine Aufzählung der Grabbeigaben *_* Es geht um die Merowingerzeit :slight_smile: Ach und ich studiere in Bonn…

Ich bin da auch alles andere als Spezialist. Ein Beispiel für eine (sehr umfangreiche, ausführliche) Analyse ist “Altenerding in Oberbayern” von Hans Losert und Andrej Pleterski. Wenn ich mich richtig erinnere wurde noch ein Faktor berücksichtigt - nämlich wie die Gräber andere angeschnitten haben. Auch das ist ein Hinweis auf die chronologische Reihenfolge. – hns

Hallo! Naa, diese Aufgabe ist lösbar und sicherlich kein Ersti mit überfordert. Bei Rainer Christlein wirst du kein einziges Wort darüber finden, wie man eine Gräberfeldanalyse macht. Aber das Buch ist gut, weil man anhand der Abbildungen und Aufzählungen gut nachvollziehen kann WIE er das macht. Das ist bei den allerwenigsten so gut dargestellt wie bei ihm. Schau dir mal die Funde an, und wo sie kartiert sind und wo NICHT. den Kern hast du aber schon verstanden! die Einführung von Eggert bietet sich an zu lesen, wenngleich sie etwas kompliziert geschrieben ist und deine Fragestellung nur schneidet.(Im übrigen gibt es kein Buch dass sich speziell mit dieser Methode beschäftigt!) Vollzieh die Arbeitsweise von Christlein nach: Welche Sachen gruppiert er, weswegen unterteilt er Typen, und wie unterscheiden sich die Kartierungen? Nebenbei möchte ich dir nahelegen Antworten bezüglich deiner Kurse nicht in einem Internetforum zu suchen, sondern lieber in die Sprechstunde deines Dozenten zu gehen. Da weisst du wer die Tipps gibt, bekommst maßgeschneiderte Antworten auf deine Fragen und du landest garantiert auf dem richtigen Weg. Gruß Melchior

Vor langer, langer Zeit in einem fernen Land lernte man seine Lektion und konnte dann dementsprechend Aufgaben lösen. :stuck_out_tongue: Gruß Kurti