Wenn das Bombentrichter aus dem zweiten Weltkrieg sind, dann passt das schon. Die Bomben damals waren nicht sehr präzise und deshalb hat man eine große Menge abgeworfen, nach dem Prinzip “eine wird schon treffen”.
War denn etwas kriegswichtiges dort in der Nähe? Also Industrie, Staudamm, Brücke, größere Ortschaft…
Wenn’s ok ist, kann ich den genauen Ort nennen. Bombentrichter werden sicher keine Raubgräber anlocken.
Das Ganze befindet linksrheinisch und könnte mit Bombardierungen im Rheinland zu tuen haben.
also ich denke es spricht nichts dagegen. In so einem Gebiet würde ich nicht sondeln, da gab es so einige fiese Dinger. Da würde ich sogar Nähe vermeiden.
Aber solche Bodendellen finden sich häufig westlich von Düsseldorf bis Köln und wahrscheinlich noch weiter, aber ich habe jetzt nur in meiner Umgebung gesucht.
Mich erstaunte nur die große Menge an Dellen südlich von Lövenich und fragte mich nach dem geschichtlichen Kontext. Aber da müsste ich mich vielleicht an einen Heimatforscher wenden.
Der westliche Nachbarort Baal hatte damals einen Kreuzungsbahnhof und liegt an der Eisenbahnstrecke die Mönchengladbach und Aachen verbindet. Die Strecke war ein kriegswichtiges Ziel.
Erkelenz wurde im zweiten Weltkrieg vier Mal bombardiert. Auch wenn sicherlich die Stadt das Ziel war, haben die umliegenden Felder sicherlich auch einiges abbekommen.
Der erste große Bombenteppich ging am 8. Oktober 1944 auf die Stadt nieder. Beim zweiten Bombenangriff am 6. Dezember 1944 starben 44 Menschen. Zwischen den Bombardierungen waren tagsüber und oft auch nachts Jagdbomber tätig. Seit Dezember 1944 lag die Stadt auch in Reichweite alliierten Granatbeschusses. Bei einem weiteren Bombenangriff am 16. Januar 1945 wurden 31 Menschen getötet, davon alleine 16 in einem Bunker an der Antragstellers. Bei der SS-Kampftruppe reichte man das Kommando von oben nach unten weiter und setzte sich ebenso wie die örtlichen Parteifunktionäre, die in tagelangen Feuern ihre Akten verbrannt hatten, rechtzeitig ab. Der vierte und schwerste Luftangriff auf die inzwischen von Zivilisten fast verlassene Stadt erfolgte am 23. Februar 1945. Etwa 90 viermotorige Bomber flogen sie in zwei Wellen an.
Quelle: Wikipedia
Eine viermotorige könnte über fünf Tonnen Bomben laden. Nur Mal so zur Vorstellung was da runter ging.
Artillerie wäre auch im Bereich des möglichen. Gab da auch einige Gefechte. Aber da müssten die Krater Dichter sein.
du hast mir das Wort aus dem Mund genommen, bzw. aus dem Editor !
Als Ziel reichte eine Bahnstrecke , ein Rangierbahnhof oder eine Flakstellung (Fliegerabwehrkanone) aus.
Sicher könnte es im Zusammenhang mit den Bombenteppichen auf Erkelenz zusammenhängen. Granattrichter eines Artilleriebeschusses sind auch möglich. Ich habe diese Zeit als kleiner Junge in Köln verbracht. Hinter unseren Häusern lag eine Flakstellung und die Strecke Köln-Frankfurt samt Güterbahnhof.
Ende 1944 bis Anfang 1945 wurde die sogenannte “Rurfront” aufgerollt und ein Bombengeschwader nach dem andern flog an. Zum Teil wurden auch Bomben abgeworfen, um den Rückflug zu beschleunigen, wenn der Flakbeschuss zu stark war.
In Erkelenz gibt es einen Heimatverein, sicher wissen die mehr.
Erkelenz
Es könnten auch Einschlagskrater von Artilleriegranaten sein.
Lövenich
ZITAT:
Im November 1944 erreichte amerikanische Artilleriebeschuss Lövenich und das Dorf wurde evakuiert. 446 Grabstellen des Lövenicher Soldatenfriedhofs erinnern an die letzten Kampfhandlungen im Bereich der Rurfront. Am 25. Februar 1945 befreiten amerikanische Truppen der 102. Infanteriedivision der 9. US-Armee Lövenich von der nationalsozialistischen Herrschaft. ENDE
@kurti, @Shard Danke euch beiden für die Ausführungen.
Ja, ich hatte auch mittlerweile die Berichte des Heimatvereins gesehen. Ich habe den Verein auch mal angeschrieben, ob sie noch mehr Archivmaterial haben.
OK, was wollte ich eigentlich wissen? Hauptsächlich hatte es mich interessiert was diese Bodendellen sind, aber ich denke das ist jetzt geklärt.
Mich wunderte noch, dass man die Bodendellen südlich von Lövenich so gut sehen kann und dass es so viele sind. Das kann natürlich am Gelände liegen, was relativ groß und flach ist und seitdem nur landwirtschaftlich genutzt wurde. Näher nach Erkelenz hin ist es etwas dichter besiedelt, sind neue Wohn- und Gewerbegebiete entstanden. Aber auch da sieht man direkt rund um Erkelenz so einige Dellen, aber halt nicht ganz so ausgeprägt.
Ich muss gestehen, dass mir erst jetzt so richtig bewusst wird welche Mengen damals abgeworfen wurden.
“Die Ackerlandschaft um Lövenich ist bekannt für den früheren Mergelabbau. Hierzu wurden Schächte mit kleinerem Durchmesser gebaut und im Untergrund der Mergel abgebaut. So entstanden Leerräume, die später durch nachsackende Erdschichten verfüllt wurden. An der Oberfläche entstanden so Vertiefungen. Siehe auch
Hans FROHNHOFEN, Mergeln im Lövenicher Feld in: Heimatkalenderder Erkelenzer lande 1959, S. 18”
Das wäre eine mögliche alternative Erklärung, aber ich fand diese Dellen ja auch an anderen Stellen. Wobei Mergel eventuell auch dort abgebaut wurde. Ich weiss aber zu wenig über die Geologie in unserer Gegend noch über den historischen Mergelabbau, ob das in Frage kommen könnte.
danke für die Information. Das ganze Gebiet westlich von Köln, Neuß usw ist bekannt für den Mergelabbau. Im Ortsteil Köln-Kalk wurde daraus in einer Fabrik Kalk gewonnen.
Erkelenz
ZITAT:
Geologie
Die Erkelenzer Börde ist der nördliche Ausläufer der Jülicher Börde und wird aus einer Lößplatte gebildet, die hier im Durchschnitt eine Mächtigkeit von über elf Metern besitzt. Darunter stehen Kiese und Sande der eiszeitlichen Hauptterrasse an, angelagert von Rhein und Maas. Eingebettet in den Löß sind stellenweise Linsen aus Mergel, die bis in das 20. Jahrhundert hinein zur Kalk-Gewinnung zum Teil auch durch Anlegen von Schächten und Stollen unter Tage abgebaut wurden.[6] Im Tertiär bildete sich entlang von Verwerfungslinien der Erkelenzer Horst. Östlich des Horstes verläuft die Venloer Scholle, westlich die Rurscholle, im Süden die Erftscholle und der Jackerather Horst. Ein kleinerer Abschnitt des Horstes wird vom Wassenberger Horst eingenommen. Mächtige Braunkohlenflöze aus dem Tertiär und Steinkohlenflöze aus dem Karbon befinden sich im Untergrund. Der Erkelenzer Horst gehört zum Erdbebengebiet Kölner Bucht. ENDE