Bodendenkmäler identifizieren

Hallo! Kann mir jemand sagen, wie ich herausfinde, wo sich in meiner Umgebung welche Bodendenkmäler befinden? Beim Amt für Bodendenkmäler habe ich nur eine Liste mit für mich nicht entzifferbaren Kürzeln und eine ablehnende Haltung gegen meine Fragen erhalten. Es geht um eine Gruppe von Hügelgräbern, von denen ich gerne wüsste aus welcher Zeit sie stammen und um die Frage, ob ein daneben gelegenes Gebiet evtl. eine alte Ringwallanlage ist. In letzter Zeit haben irgendwelche Idioten willkürlich Löcher in einige der Hügelgräber gebuddelt, darum möchte ich nicht sagen wo sie sich befinden. Gibt es trotzdem eine Informationsmöglichkeit? sisha

Tja, diese Löcher sind genau der Grund warum dir wohl keiner so gerne Auskunft geben will. Hast du die Straftat der Raubgräberei und Zerstörung von Denkmälern auch gemeldet bei der Gelegenheit? Reicht auf jeden Fall für eine Anzeige! Das ist zwar auch sehr oft ein zweischneidiges Schwert, aber Heimatvereine können da sehr oft weiterhelfen, Informationen über Bodendenkmäler zu geben.

Die Gräber wurden nicht nur “angegraben”, sondern auch mit schweren Maschinen regelrecht platt gemacht (Waldwirtschaft) und es scheint niemanden zu interesieren. Warum? Weil sie auf Privatgrung liegen. Zwei Hügelgräber wurden regelrecht dem Erdboden gleich gemacht. Irgendwie interessiert es keinen so recht. Dabei ist das eine, besonders große, sogar bei wikipedia als Beispiel abgebildet. Mittlerer Weile weiß ich zumindest, dass ein Teil der Gräber so alt ist, dass sie nicht mehr zugeordnet werden können, ein Teil stammt aus der Bronzezeit und es handelt bei dem Nebengebiet tatsächlich um eine Siedlung der Kelten. Die Lösung war ein alter Mann, seinem Sohn gehört ein Teil des Waldes und er sprach mich an, weil ich mich andauernd dort herumtreibe. Ihm haben die Ämter genaue Auskunft gegeben. Die Löcher stammen von Jugendlichen aus dem Dorf, die einen Schatz heben wollten. Inzwischen wissen sie (da aufgeklärt), dass es dort keine Schätze zu heben gibt. Die Gräber werden also dahinschlummern, bis irgendwann der Wald reif für die Ernte ist. Dann werden sie wohl platt gemacht. Schade, den so erfahren wir nie, wer dort wann seine Toten begrub. Das Interesse in der Bevölkerung ist gering und die Ämer tragen nicht gerade dazu bei das Thema Archäologie für die breite Masse interessanter zu machen. Hauptsache man kann seine Exclusivität wahren und sich gegen den gemeinen Pöbel abgrenzen.

“Schade, den so erfahren wir nie, wer dort wann seine Toten begrub. Das Interesse in der Bevölkerung ist gering und die Ämer tragen nicht gerade dazu bei das Thema Archäologie für die breite Masse interessanter zu machen. Hauptsache man kann seine Exclusivität wahren und sich gegen den gemeinen Pöbel abgrenzen.” Ich wollte dir eigentlich gerade einen Ratschlag geben wo du in diesem Fall hättest Informationen herbekommen können, aber in Anbetracht deines letzten, unmöglichen Spruches lasse ich es doch bleiben. Vielleicht sind die besagten Gräber schon mal untersucht worden, weißt du’s? Wenn bei euch die Leute schon ganz ungeniert Löcher in den Boden buddeln, dann kann ich mir schon vorstellen, dass die Leute beim Amt nicht jedem erzählen wollen, was los ist. Auch wenn du jetzt beleidigt bist, ist das noch lange keinen Grund, derart über die Leute bei den Denkmalpflegeämtern herzuziehen. GERADE die sind es doch, die Museumsausstellungen auf die Beine stellen, Rekonstruktionen erstellen, Publikationen - auch für normale Leute zugänglich - rausbringen, und ihr Bestes dafür tun, dass möglichst viele archäologische Denkmäler zumindest dokumentiert werden, bevor sie dem Baugrund zum Opfer fallen - und schauen, dass sie für all die sachen irgendwo geld herebekommen. Die Archäologen vom Amt wären froh, wenn sie alles untersuchen könnten, aber dafür fehlt fast immer das Geld. Oder glaubst du etwa, eine Dokumentation kostet nichts? So wichtig findet Vater Staat die Archäologie auch wieder nicht, dass es dafür endlose Mittel gibt. Viele Steuerzahler finden Archäologie und Geschichte so lange toll, wie es nichts kostet. :expressionless:

@Cernunnos Außer dem benötigten Geld fehlt denjenigen,die (noch) nicht den Sparmaßnahmen und Entlassungen in den Ämter zum Opfer gefallen sind,vor allem die Zeit! Habe in meinem Bekanntenkreis selbst “wegrationalisierte” und den verbliebenen Archäologen raucht der Kopf,da sie die Arbeit von den “wegrationalisierten” auch noch machen müssen. Sollte man nicht vergessen! @ sisha Wenn es so einfach wäre,daß jeder wichtige Infos bekommt,wären wahrscheinlich etliche Grabungslöcher mehr in Deiner Gegend. Solche Infos können auch mißbraucht werden! Insofern verstehe ich die Leute vom Amt schon,daß sie sich in der Hinsicht zurückhalten. Gruß Daniel

Ooooch, siehst du Cernunnos, die Herren vom Amt sind nicht so dünnhäutig, wie du ;-). Ich habe es dort noch einmal versucht (mit der selben Empörung wie hier) und siehe da, ein anderer Sachbearbeiter eine andere Meinung. Die Gräber wurden noch nicht untersucht, nein Daniel. Geld ist da, doch. Aber die Zeit, die haben sie nicht. Meine ganze Umgebung ist übrigens tatsächlich übersäht, von Grabungslöchern, allerdings alle von Fachleuten (die ich im allgemeinen sehr schätze). Hier liegt überall etwas. Ich persönlich habe kein Interesse daran irgendetwas ausgraben zu wollen. Ich bin eher ungeduldig und würde wohl auch unter fachkundiger Anleitung mehr kaputt machen, als retten. Schau, Cernunnos. Ich will es aber wissen. Sehen. Mit der Geschichte in Verbindung bringen. Auch als Laie. Es macht mich wütend, dass einige (sicher nicht alle) Fachleute ihr Wissen bunkern, verschlüsseln und der Öffentlichkeit vorenthalten. Das empfinde ich als Schatzjägermanier. (Wo stehst du ?) Was ist dabei zu erklären, dass die für jeden einsehbaren Listen mit den Kürzeln den Planquadraten einer Landkarte ähnliche Gebietsabschnitte im Landkreis und die dort vorhandenen Denkmäler oder Fundorte sind? (ja der Herr im Amt war wirklich freundlich und hat sich etwas Zeit genommen) Meine renitente Art hat übrigens zumindest dazu geführt, dass mal wieder jemand nachschaut, was so beim Holzrücken passiert. Manchmal muss man vielleicht auf Füße treten, um etwas zu erreichen. Also, nicht motzen und Neulinge abstrafen, wenn sie etwas ungestüm ins Forum stolpern. Bist halt genauso aufbrausend wie ich, gell? :smiley:

Nein, ich empfinde es nur reichlich unverschämt WIE du dich pauschal über Leute vom Amt hergezogen hast, ihnen einfach Überheblichkeit vorgeworfen ohne mal drüber nachzudenken, wovon deren Arbeit noch abhängen kann. Das nehme ich dir nicht ab, dass du mit genau dem gleichen Wortlaut Ergebnisse erzielt hast. Wie du nämlich am freundlichen Sachbearbeiter gemerkt hast, ist es nicht notwendig, so über die Leute zu schimpfen um etwas zu erreichen. Ein bisschen Freundlichkeit und Höflichkeit tut’s auch. “Es macht mich wütend, dass einige (sicher nicht alle) Fachleute ihr Wissen bunkern, verschlüsseln und der Öffentlichkeit vorenthalten.” Da machst du das ja schon wieder - du wirfst den Leuten einfach etwas vor, ohne andere Gründe (die es reichlich gibt) auch nur in betracht zu ziehen. “Meine ganze Umgebung ist übrigens tatsächlich übersäht, von Grabungslöchern, allerdings alle von Fachleuten (die ich im allgemeinen sehr schätze).” Was meinst du damit, von “Fachleuten”? Entweder das sind genehmigte Grabungsarbeiten - dann würde ich mich fragen, was dich daran stört, denn das willst du doch. Oder es sind illegale Grabungen - und dann frage ich mich, woher du wissen willst, wer das gemacht hat. "Hier liegt überall etwas. Ich will es aber wissen. Sehen." Ich glaube, du verstehst da was grundlegend falsch. Die Arbeit des Denkmalpflegeamtes ist nicht, alles auszugraben was es gibt. Sondern vor allem das, was akut gefährdet ist, vor allem durch Neubaumaßnahmen. Das ist das Wichtigste, und das nimmt oft ein Großteil der Zeit und des Geldes in Anspruch (auch wenn du letzteres bezweifelst). Und “überall” können sie schon mal garnicht sein. “Also, nicht motzen und Neulinge abstrafen, wenn sie etwas ungestüm ins Forum stolpern” Zwischen ungestüm sein und unmöglicher Beleidigung derer, die ein Großteil ihres Lebens der Erhaltung archäologischer Denkmäler gewidmet haben, gibt’s einen gewaltigen Unterschied. Keiner hat was gegen Forumsneulinge, aber bitte auf dem Teppich bleiben und nicht so über andere herziehen, ohne sich erst mal zu informieren.

Meine renitente Art hat übrigens zumindest dazu geführt, dass mal wieder jemand nachschaut, was so beim Holzrücken passiert. Ich hab auch mal beim Amt gemeldet,daß quer durch eine Viereckschanze von 1700 ein Waldweg gezogen wird und alles platt gemacht wird. Mit dem Erfolg,daß ich kurz darauf vom Besitzer des Waldstücks und Wegemacher über E-Mail die wüstesten Beschimpfungen und Drohungen bekam. Da frag ich mich allerdings auch,woher der meine Mail Adresse hatte,da ja nur das Amt selbst die Adresse hatte.:-*> Seeeeeeehr verdächtig! Rückt das Amt die Adressen raus?:open_mouth: Seither habe ich ein,sagen wir mal,etwas gespaltenes Verhältnis zum Amt und wenn ich denen was zu sagen habe,nur noch über einen mir bekannten Archäologen aber bestimmt nicht wieder selbst!:smirk: Gruß Daniel

@ Cernunnos Nö ich habe mich nicht pauschal über Leute vom Amt gezogen, so eine bin ich nicht. Und mit meiner Meinung, dass viele Fachleute ihr Wissen in einer Art Hortverdeidigungsmanier zurückhalten, bin ich gar nicht so Laienhaft rüpelig allein, wie man in der Fachpresse nachlesen kann. Überhaupt sind hier zwei Dinge überquer gekommen. Meine Kritik an der Unwilligkeit einiger Fachleute, Forschungsergebnisse mit der Öffentlichkeit zu teilen und meine Kritik an dem unfreundlichen Bodendenkmalschützer, der aus allgemein zugänglichen Informationen versuchte ein Geheimnis zu machen. Außerden finde ich die Ausgrabungsarbeiten der archäologischen Teams in meiner Umgebung sehr interessant und wichtig, habe mich meines Wissens auch nicht darüber aufgeregt, wollte nur anmerken, dass es sie gibt. Aber das ist es gar nicht, nicht wahr? Du fühlst dich angepisst und schlägst nun bei jedem post den ich bringen werde um dich, ja? Das ist nicht mein Ding. Ignorier doch bitte in Zukunft einfach alle Beiträge, die von mir vielleicht noch kommen werden! Danke! @ Daniel mhm.

“Nö ich habe mich nicht pauschal über Leute vom Amt gezogen, so eine bin ich nicht.” Dann solltest du nächstes Mal einfach nochmal deine eigenen Posts durchlesen, bevor du auf Senden klickst. Denn genau so kam es rüber. Du kannst von mir aus soviele Posts schreiben wie du willst, ist schließlich ein freies Forum. Meine Antworten kannst du ja genauso ignorieren, wenn sie dir unangenehm sind.

Können wir uns vielleicht drauf einigen, dass das Amt für Denkmalpflege auch nur ein AMT ist, wie jedes andere auch. Es kommt doch immer drauf an an welchen Beamten man kommt und wie dieser dann gelaunt ist. B-)

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen :wink: , Ein Amt ist ein Amt ist ein Amt… Zugegeben in einem sehr “interaktiven” Feld mit teilweise sehr engargierten, leidenschaftlichen Menschen, die aber auch maaaanchmal in der Lage sind sich unglaublich anzustellen…

Die Antwort liegt- wie so oft- ziemlich genau in der Mitte der Aussagen der Hauptkontrahenden hier. Da ich selbst oft mit diesen Ämtern zu tun habe bin ich von Fall zu Fall überrascht welch Ignoranz und unerwartete Hilfestellung doch von der gleichen “Besetzung” entgegengebracht wird. Zum Schaden und zum Wohle für die Archäologie und die Öffentlichkeit…und sonstige Beteiligte. Ein Amt ist ein Amt ist ein Amt…dies ist auch für mich die einzige Erklärung für das Gebaren von Menschen in hierarchischen Strukturen die zudem unter zunehmender Finanz- und Personal- und vor allem Selbstrechtfertigungsnot leiden, welche sich, in ihrem Anspruch für die Archäologie, durch die profitorientierte Verhackstückung unserer archäologischen Heimat (unter starkem “politischen” Druck) kaum mehr legitimieren können. Und ein wenig eitel und elitär gegen mutmaßliche Laien sind sie manchmal auch. Auch zum Schaden und Wohle für die Archäologie. Es kommen auch wieder bessere Zeiten glaubt Sucher

Ein Amt ist ein Amt… Schön gesagt. Bremsende Persönlichkeiten stehen freilich auf beiden Seiten. Besser vielleicht, Menschen die keine Lust mehr haben (aus welchen ründen auch immer) und Menschen, die sich hineinsteigern (jaja wie ich…). Der Schaden entsteht letzten Endes wortwörtlich im Gelände. Sehr mitteilungsbereit erweisen sich übrigens die Mannen an der Schippe in dieser Jahreszeit, man muss nur mit einer Thermoskanne am Rand der Baugrube herumtanzen… Ich geh dann mal mit meiner Schippe, ohne euch weiter auf die selbe zu nehmen, bis denne.