Caesar als Vorbild?

Guten Abend, Könnte es evtl. sein, dass Hitler sich Caesar zum Vorbild gemacht hatte? Ich kam darauf, als ich in diesem Forum las, dass Caesar vielleicht homosexuell war. Doch das ist nicht mein eigentlicher Grund, sondern eher unwichtig. Es geht darum, dass Hitler ja ein “Großgermanisches Weltreich” aufbauen, und Caesar ‘sein’ “Römisches Imperium” erweitern wollte. Er hat Lebensräume verschiedener Völker erobert, und Hitler wollte das auch tun. Könnte dort evtl. eine Verbindung sein? Danke für Beiträge im Voraus, Carter

Also erstmal sind deine Vergleiche falsch. Caesar wollte nicht in erster Linie das römische Imperium erweiter. Zumal dieses noch garnicht existierte. Zur Zeit Caesars gab es noch die römische Republik. Rom war zerrissen von Bürgerkriegen und die Spannungen zwischen Plebejern und Patriziern waren noch permanent und in keiner Form gelöst. Caesar wollte einerseits seine persönliche Stellung innerhalb der Republik stärken und andererseits, die ständigen Bürgerkriege beenden und den Zwist zwischen den beiden Schichten lösen. Er sah als einzige Möglichkeit dazu die Einrichtung eines Postens, der über allem steht, die obergewalt über das Heer hat etc. Der “Diktator” war bereits bekannt. Aber immer zeitlich begrenzt und nur bei Notzeiten. Caesar wollte einen Diktator auf Lebenszeit der über die Republik wacht. Kurz vor seinem Ende gelang ihm dies. Augustus führte das ganze einfach fort. Hitler war komplett gestört und ihm konkrete Ziele zuzuschreiben finde ich schwierig. Aus dem Grabenkrieg in Frankreich gezeichnet, von seinem Straßen leben gestört und später überfordert mit der Fülle der Macht, wollte er ausschließlich persönliche Ziele erreichen. Das zeigt sich besonders in dem fehlenden Bestreben einen Nachfolger zu finden. Er setzte willkürlich Leute ein, die ihm gerade am meisten in den A*** kriechten. D.h. sein Wahnwitz war von seiner Seite aus nur auf seine Lebenszeit geplant. Dennoch hatte Hitler tatsächlich Caesar teilweise zum Vorbild gehabt. Aber nur second hand! Denn er hatte sich an Mussolini und Napeleon ausgerichtet. Mussolini und Napoleon orientierten sich beide an Caesar und Augustus.

hallo zusammen Zitat GIT: Caesar wollte nicht in erster Linie das römische Imperium erweitern Ende das dürfte die krux sein. was trieb die herren caesar, napoleon, hitler an? hatten sie bereits einen festen plan, ein ziel im kopf oder reagierten sie auf die politischen umstände um dann entsprechend auf ihre „endziele“ zur agieren und reagieren? wenn die würfel der macht nicht zu gunsten in richtung „ziel“ fallen wollen muss man entsprechend „nachhelfen“ - genie und wahnsinn lagen schon immer in allen epochen ganz dicht zusammen. der weg zur macht, ruhm etc. kostet erst mal geld – sehr viel geld. caesar hatte keines – also musste er sich das geld besorgen. dafür mußten wahrscheinlich die wandernden helvetier herhalten, den kriegsgrund liefern. (über diesen kriegsausbruch wird schon lange gestritten. die einen behaupten, caesar hätte diesen wohlwollend provoziert, während andere ihn freisprechen) caesar kannte wahrscheinlich keinen rassismus, napoleon auch nicht – eine blutspur zogen sie trotzdem durch europa und weiter (napoleon zog es bis nach russland – ostfeldzug) caesar scheute sich auch nicht einen völkermord zu begehen (usipetern) cato verlangte daraufhin seine auslieferung an die barbaren. aber caesar stopfte seinen gegnern mit raubgold aus gallien den mund. das nennt man höhere politik. einen direkten vergleich hitler – caesar kann nicht gezogen werden. gruss menhir “vae victis” = wehe den besiegten

Du hast ja gerade selber dargelegt, dass Caesar das mit Frankreich anfing, um andere Ziele zu verfolgen :wink: Napoleon seh ich da etwas zwiespältig. Was gehört noch zu seiner Probaganda und was nicht? Tjoa und Hitler … der wollte einfach nur zerstören, Morden und sich rächen … Innerhalb Deutschlands wollte er seine Phantasieen ausleben, (Projekt Germania etc.)

zitat GIT Du hast ja gerade selber dargelegt, dass Caesar das mit Frankreich anfing, um andere Ziele zu verfolgen :wink: zitat ende ja eben, weil ich deine aussage für richtig halte :wink: es war doch so: als caesar sein prokonsulat in gallien antrat, war er bis über beide ohren einer der meistverschuldeten männer roms. gallien galt damals als land des goldes und caesar plünderte derart hemmungslos, dass in rom die goldpreise um 30 prozent fielen ( es war schon immer so - ohne geld und ressourcen läßt sich kein krieg oder „privatkrieg“ führen, im falle caesar war es meiner meinung nach ein privatkrieg der seinen „höheren zielen“ diente. für rom selbst gab es bis dato keinen grund in gallien einzumarschieren, man war eher auf handelsbeziehungen aus. aber letztendlich lassen militärische erfolgen dann auch den letzten kritiker verstummen. jeder aufstrebende tyrann, diktator etc. braucht die politischen „umstände“ zur seiner entfaltung, notfalls werden sie geschaffen. bei caesar war es der krieg gegen die gallier, und napoleon bonaparte wäre ein namenloser bürgerlicher artillerieoffizier geblieben, wenn nicht die “glücklichen umstände” der revolution ihm die mittel zu seiner entfaltung gegeben hätte. auch napoleon bonaparte wollte den traum „eines römischen imperium“ wieder erwecken, den lang gehegten französischen traum vom kaisertitel und reich zu erfüllen. dieser traum spuckte später auch in mussolinis kopf herum. benito amilcare andrea mussolini glaubte tatsächlich er sei ein neuer julius caesar, dazu berufen das römische imperium wieder auferstehen zu lassen. er glaubte zumindest in seinem wahn diese rolle spielen zu müssen :slight_smile: erst nach den militärischen erfolgen der wehrmacht schlug er sich dann doch auf die seite der nazis. es war mussolini, der im april 1922, ein paar monate vor seinem marsch auf rom, der ihm zur nationalen macht verhalf, erklärt hatte: „wir träumen vom römischen italien - weise und stark, diszipliniert und kaiserlich. vieles des unsterblichen geistes des alten rom ist wiedergeboren im Faschismus!“ die leutz haben wirklich nichts aus der geschichte gelernt :slight_smile: gruss menhir

Hallo! [pirate]Jetzt… habe ich richtig verstanden! Erst als Caesar tot war, und Kleoatra den nächsten nahm (um ihr Reich zu schützen), dann kam allmählich das Römische Imperium auf… als Ägypten dazukam… ist das richtig? (Imperium heißt ja Weltreich, nicht nur Reich…) Schönen Abend, Carter

Ähm … nunja, unter Augustus und Tiberius war es ja noch ein Prinzipat. Somit war Rom im Grunde noch eine Art Republik. Ich denke, ab Claudius kann man vom Imperium reden.

Hallo zusammen, noch eine kleine Ergänzung zum Imperium Romanum. Imperare[b] /b heißt [i]herrschen, gebieten [/i]und bezeichnete als [i]Imperium [/i]ursprünglich den Herrschaftsbereich eines römischen Beamten für sein Ressort. In diesem Herrschaftsbereich war er dann der Imperator. Das galt natürlich auch für die römischen Könige ab etwa 600 v.Chr., und weiter in der Zeit der Republik, bis hin zu den Kaisern. Imperium heißt also einfach Herrschaftsbereich, und wurde erst in der Neuzeit zum umgangssprachlichen Begriff für ein Weltreich, wie z.Bsp. dem British - Empire. Auch das Prinzipat der Kaiserzeit hat nichts mit dem Imperium an sich zu tun, sondern leitet sich von lat. princeps (dt.: „der Erste") her, - und dies auch wieder in einem doppelten Sinn: der princeps stand sowohl für den Ersten Bürger (princeps civitatis) als auch für den angesehensten unter den Senatoren (princeps senatus), dem als Erstem unter Gleichen in allen wichtigen Beschlussfragen auch das Recht der ersten Rede eingeräumt wurde. Seit den Reformen von Diokletian ( seit 284 n.Chr.) spricht man dann vom sogen. Dominat, dem Herrenstaat ( dominus = Herr ), in dem der Kaiser zum Alleinherrscher wird. Diese Ansicht stammt von Th. Mommsen und wird von heutigen Historikern nicht mehr geteilt. Seine größte Ausdehnung und Macht erreichte das Imperium - Romanum unter den sogen. Adoptivkaisern. ( Nerva, Trajan, Hadrian, Antonius Pius und Mark Aurel ) Diese Kaiser wurden jeweils von ihren Vorgängern, im Gegensatz zur Erbfolge durch einen Blutsverwandten, durch Adoption bestimmt. Interessant für Carter ist folgender Link mit zahlreichen Linkverbindungen zum Thema: http://de.wikipedia.org/…R%C3%B6misches_Reich Gruß Kurti

Imperator heißt eigentlich “Feldherr” Die späteren Kaiser des heiligen römischen Reiches nahmen Imperator als “Kaisertitel”

Hallo GIT, das ist richtig, aber nicht so ganz. Ursprünglich war es die Befehlsgewalt zur Ausübung und Durchsetzung des römischen Rechts, die jemand zum Imperator machte. Natürlich war dazu oft militärisches Eingreifen bzw. Dominanz nötig, aber um den Befehl zum militärischen Einsatz zu geben, mußte der Imperator selbst kein Militär sein, denn er hatte für sein Imperium die absolute Machtbefugnis. In der Republik wurden dann nur militärische Befehlshaber so bezeichnet. Erst ab dem 3.Jhdt. v.Chr. wurde ein Feldherr nach einem Sieg, [u]von seinen Soldaten[/u], zum Imperator ausgerufen. Kehrte der Feldherr nach Rom zurück, dann erlosch dieser Ehrentitel, was aber viele Feldherrn, in ihren Provinzen, nicht daran hinderte, sich Imperator zu nennen. Kaiser Augustus nannte sich selbst Imperator, aber seine Nachfolger führten diesen Titel nicht. Erst Nero führte diese Bezeichnung wieder ein. Zusätzlich bekamen die Kaiser bei großen Siegen ihrer Feldherrn ebenfalls eine imperatorische Akklamation mit Ziffer, wie Imp.III, also zum dritten Mal Imperator. Gruß Kurti

Gut zu wissen! Danke!

[unsure]Den Keltischer König Arthur hat sich angeblich auch zum “Imperator Brittanorum"ausrufen lassen im Jahr 500 ad. CAESAR ? war dass nicht dieser Bursche der sich"Chrestos”(=Griechisch für GoldHahn)nennen lies?[unsure]

Hallo, ich kann Menhir nur in allem beipflichten. Alle sogenannten “Großen” der Geschichte waren Massenmörder und Verbrecher. Wer sich mit diesem Themenbereich beschäftigt hat, kann kaum zu einem anderen Ergebnis kommen. Das klingt zwar radikal, ist aber nichts als die ungeschminte Wahrheit. Punkt um!

Tut mir leid, das ist aber total falsch. Otto von Bismarck? Unter Bismarck hat das Deutsche Reich keinen einzigen Krieg geführt. Die Reichseinigungskriege werden ihm fälschlicher Weise zugeschrieben. In Wirklichkeit hat er sie nicht gebraucht. Ghandi? :wink:

Frankreich hat den Krieg erklärt. Nicht Preussen. mag sein, dass die Emser Depesche etwas stachelig war … dennoch hat auch Frankreich erst dafür gesorgt, dass es soetwas wie eine Emser Depesche gab. Bismarck nutzte die ihm diplomatischen Möglichkeiten, um Frankreich in der internationalen Diplomatie zu reizen und zu schwächen. Auf einen Krieg hätte das nicht hinauslaufen müssen. Frankreich hat sich für den Krieg entschieden. Nicht Bismarck :wink:

Nein, wenn ich entscheide, in dein Land einzumarschieren, dann gehört da nur einer zu. Und so war das nunmal auch 1870. Frankreich hat den Krieg erklärt und wollte einmarschieren. 1864 hat auch Östereich Preussen den Krieg erklärt, nicht umgekehrt. Wir wollen mal bei den realitäten bleiben :wink: Die Schutz und Trutzbündnisse sind so ein Zufall tatsächlich nur Verteidigungsbündnisse gewesen. Denn die Süddeutschen Staaten befürchteten von Frankreich angegriffen zu werden.

Hupsa, einen Fehler habe ich begangen ja. Vom 2. WK habe ich garnicht gesprochen. Dort haben wir ein ganz anderes Gefüge und Diplomatiesystem. England und Frankreich traten gegen Deutschland auf Grund des Abkommen mit Polen in den Krieg gegen Deutschland. Zu kriegerischen Handlungen kam es ja nicht. Es tut mir leid, ich habe tatsächlich ein paar Zahlen um 4:34 Morgends durcheinander gebracht. Es tut mir leid! Was zum sog. Deutsch-Dänischen Krieg führte war äußerst kompliziert. Was zum sog. Deutsch-Deutschen Krieg (preussisch-deutscher Krieg find ich besser) führte war nicht minder kompliziert. Letztendlich eröffnete Östereich durch eine Besetzung in Schleswig Holstein den Krieg gegen Östereich.

war bismarck ein lamm? nein bestimmt nicht – aber napoleon III und viktoria bzw. ihr beraterstab ebenso ganz gewiss nicht! das kann man faktisch belegen. warum das so war, darauf kommen wir später zurück. wollte bismarck „expandieren“? nein – er wollte eine reichseinigung unter peußischer leitung und unter ausschluss österreich – mehr nicht. selbst später stand bismarck den kolonialplänen oder „expansionen“ desinteressiert und ablehnend gegenüber, da er sich geringe wirtschaftliche vorteile davon versprach, und den konflikt mit anderen europäischen kolonialmächten befürchtete. zu recht! warum war eine einigung überhaupt nötig? bismarck wird einen atlas zur hand genommen haben und ein blick auf die zig fürstentümer geworfen haben. deutschland sah aus wie ein flickenteppich, endloss zerstückelt. mag sein das er annahm dass die zerstücklung das ergebnis des „westfälischen frieden“ war. das wollte er korrigieren! sicher, man kann dem politisch weitsichtigen bismarck vorwerfen das er wusste dass es früher oder später zu grösseren konfrontationen kommen würde, das war ihm absolut klar, bismarck war kein träumer wie der spätere kaiser wilhelm – jeder bürgerkrieg ist blutig ob es der römische oder der amerikanische bürgerkrieg war, der letztgenannte fand zu lebzeiten bismarcks statt, 1861- 1865) der berühmte satz hat schon zu vielen diskussionen geführt: „nicht durch reden und majoritätsbeschlüsse werden die grossen fragen der zeit entschieden, sondern durch blut und eisen.“ ich denke die aussage bismarcks war auf die grossmächte gemünzt, weil grossmächte schon immer die dinge mit „blut und eisen“ regelten, sobald man sich politisch in ihren „interessengebieten“ bewegt oder man plötzlich ziel wird. ihm absichtlich deswegen kriegsabsichten/willen zu unterstellen auf grund seiner aussage, halte ich persönlich für falsch. er wusste aber auch ganz genau dass keine nation einen krieg führt der sich nicht hinterher bezahlt macht, kriege müssen sich „rentieren“, das klingt seltsam, ist aber so. jede grossmacht betreibt aussenpolitik mit „versteckten karten“. das war damals so und ist heute ebenfalls realität: die usa gibt keine milliarden von dollars aus nur um einen tyrannen zu hängen, da stecken ganz andere ziele dahinter. heute geht es mehr um langsam knapp werdende rohstoffe etc. oder ein anderes beispiel: das morden in afrika geht munter weiter. warum hier kein massives eingreifen von seiten einer grossmacht? weil es sich nicht „rentiert“. das ist hart, aber leider die wahrheit. bismarck wusste das politik aussenpolitik ist und aussenpolitik die alle karten aufdeckt selbstmord ist - auch wenn er keine diplomatische ausbildung besaß. bismarck kannte scheinbar die „verteckten karten“ der grossmächte und konnte sie dann geschickt zum richtigen zeitpunkt ausspielen. bismarck mußte bei seinen zielen hauptsächlich folgende mächte berücksichtigen: england, italien, österreich, russland, frankreich. italien konnte bismarck schnell abhaken – ebenso österreich das bereits um diese zeit schon erheblich geschwächt war. england? relativ kritisch, betrieb aber zuerst eine „gemäßigte“, abwartende politik gegenüber den preußen. (je nachdem wer wo im welchem bündnis steht und welche interessen verfolgt werden) wo stand frankreich? sehr kritisch, bin mir sicher das bismarck wußte das von hier aus der grosse knall kommen sollte. russland – kommt als einzige grossmacht als verbündeter in frage. bismarck wußte das man sich nicht isolieren darf, der „rücken“ mußte freigehalten werden . bismarck sprach russich und versuchte gute beziehungen zu pflegen. in russland bewunderte man sogar die preussen ein wenig – dank dem alten fritz. wichtig zu wissen ist dass russland unter zar alexander II eine neutrale position was die deutschen einigungskriege betraff, einnahm. kommen wir zu den fakten, fakten warum napoleon der dritte und victoria ebenso wie bismarck keine lämmer waren: wir befinden uns im zeitalter des imperialismus oder andersrum ausgedrückt – die welt wird wieder mal wie ein kuchen aufgeteilt und jeder der grossmächte möchte selbstverständlich das „fetteste stück“ für sich abschneiden. das ist der berühmte „platz an der sonne“, den der spätere reichskanzler bernhard von bülow im jahre 1897 im reichstag forderte. für das deutsche reich war das allerdings zu spät, weil bereits die welt schon verteilt war, zumindest die teile der welt die sich ordentlich rentierten. die welt wurde ohne beteiligung deutschlands aufgeteilt und das war gut so! die geschichtswissenschaft hat verschiedene formen vom imperialismus heraus gearbeitet, auf die unterschiede möchte ich nicht eingehen weil es am ergebnis nichts ändert. das ergebnis ist rasch erklärt: in einem fachbuch lese ich trocken: england: bis 1914 war ein viertel des erdballs von der als pax britannica verherrlichten britischen weltmacht beherrscht. das sagt vieles aus. nun es ist sicher das die „expansionen“ inner- und ausserhalb von europa nicht auf dem friedlichem wege geschahen, die englischen herrschaften holten sich ihre „interessengebiete“ mit „blut und eisen“, sprich mit unzähligen kriegen. man ging dann aber nicht so brutal vor wie die ehemalige grossmacht spanien, nach dem prinzip erobern von land, völlige vernichtung der kultur und errichten eigener staaten - die welt war etwas zivilisierter geworden. den britischen humor gab es auch damals schon: die „befreiung“ oder besser ausgedrückt – der kampf um die vorherrschaft in zentralasien nannten die briten das „great game“! kommen wir zu frankreich, das angeführt wird vom napoleon III. dieser gehört zu dem personenkreis des „caesarismus“ (passend zum thema caesar als vorbild?, ein begriff aus dem 19.jahrhundert) die anderen personen sind, neben dem namensgebenden caesar: savonarola, cromwell, napoleon I., louis napoleon, mussolini, hitler, peron. ganz klar, napoleon III wollte ebenso wie napoleon I ein welteroberer werden. über der französichen imperialismus lese ich lapidar: „Die französischen imperialistischen Bestrebungen ergaben sich vor allem in Konkurrenz zum englischen Erzfeind. Das Erreichen eines Weltmachtstatus hatte oberste Priorität. So entstand vor allem auch eine Konkurrenz in den Kolonien. Frankreich besaß zahlreiche Kolonien in Amerika und Indien, die es aber nach dem siebenjährigen Krieg an England abtreten musste. Auch große Teile im Norden Afrikas waren Kolonien von Frankreich“ nun das mit dem englischen erzfeind ist nicht ganz so richtig – es stimmte dann wenn man gleichzeitig „hand auf einen kontinent legen wollte“ z.b der späteren usa. ansonsten schloss man bündnisverträge wenn man gemeinsame „interessensgebiete verteidigen“ wollte, beispiel der krim-krieg. um es kurz zu machen, die franzosen führten ebenso wie die engländer unerlaubte angriffskriege. die kriegsschuld-frage? die stellte damals auch keiner. napoleon III betrieb ebenfalls ein politik der „versteckten karten“ siehe abenteuer mexico: auf veranlassung des französischen kaisers napoleon III., der in mexiko ein an frankreich gekoppeltes reich zu begründen suchte, wurde maximilian (anmerkung von menhir: der war tatsächlich ein lamm) am 10. april 1864 gegen den widerstand des mexikanischen volkes zum kaiser von mexiko ausgerufen. maximilian glaubte in mexiko seine träume eines modernen, liberalen staates verwirklichen zu können und nahm deshalb die kaiserkrone trotz der bedenken seiner familie an. das war praktisch und faktisch sein todesurteil. napoleon III. wußte vorher allerdings sehr genau, dass ein franzose für diese aufgabe nicht in frage kommen konnte. das wahre interesse frankreichs - nämlich mexiko unter sein protektorat zu stellen - läge damit allzu offen auf der hand. noch wurde in paris das märchen erzählt, dass die intervention nichts weiter als der versuch sei, das land von der revolutionären und republikanischen instabilität zu befreien. immerhin: die konservativen kräfte in mexiko sind nach wie vor mächtig und erhoffen sich einiges vom eingreifen frankreichs. auf sie kann konnte napoleon III. bei seiner intervention berufen und hielt deswegen in den europäischen fürstenhäusern nach einer marionette ausschau, die - fraglos und willfährig - seine politik in südamerika durchsetzen kann. maximilian war die auswahl. anderes beispiel: napoleon III legte „hand auf Cochinchina“ das heutige vietnam. damit legte er einen kleinen flächenbrand der bis in die heutige zeit reicht. das sind die spätfolgen des imperialismus – die anderen bezahlen dann die zeche. bismarck wußte wie die grossmächte politik betrieben und bismark konnte in die karten von napoleon III offen hineinschauen. im prinzip hatte napoleon III nichts gegen einen vereinigung unter preußen, diese sache hatte nur einen winzigen haken. napoleon III erwartete eine „gegenleistung“, er wollte sich luxemburg und belgien unter die nägel reissen. bismarck liess sich den “wunschzettel” von napoleon III der ordnunghalber auch noch unterschreiben. als bismark den unterschriebenen vertrag in seine jackentasche steckte, wird er wohl innerlich gelächelt haben. dann ging alles schlagartig: in preußen kehrte könig wilhelm am 15. Juli 1870 nach berlin zurück und erließ die mobilmachungsorder. in den süddeutschen ländern erkannte man den bündnisfall an und auch die anfangs abgeneigten kammern von bayern und württemberg bewilligten die erforderlichen gelder. der reichstag des norddeutschen bundes beantwortete am 19. Juli 1870 die thronrede des königs mit zustimmung und genehmigte die kriegsanleihe einstimmig. bismarck veröffentlichte in diesem entscheidenden Augenblick am 25. Juli 1870 in der britischen times den entwurf eines bündnisses, das frankreich preußen seit 1867 wiederholt angetragen, dieses aber abgelehnt hatte. In diesem vertragsentwurf sollte frankreich luxemburg und belgien, preußen die herrschaft über ganz deutschland erhalten. die öffentliche meinung europas war damit gegen napoleon III. gewonnen, er war danach auch moralisch der angreifer auf den frieden europas. den rest kennen wir. grüße menhir

Ein paar Fehler sind drinn: Das Eisen und Blut Zitat ist nicht vollständig :wink: Bismarck hielt sich sehr lange tatsächlich das Bündnis mit Frankreich offen. Bismarck wollte vor allem einen 2 Frontenkrieg verhindern. Deutschland dürfe auf keinen Fall eingekesselt werden. Erst 1869 schloß er mit Frankreich entgültig ab. Und ab etwa 1873 tastete er sich vorsichtig an Möglichkeiten Richtung Frankreich wieder ran für den Fall, dass er die Isolation Frankreichs nicht erreichen konnte. Großbritannien war sehr Preußenfreundlich - zumindest die Regierung. Man machte sich in England nur Sorgen, über die Stärke des Deutschen Reiches. Aber Bismarck beschwichtigte England erfolgreich und man pflegte weiterhin sehr gute Beziehungen zu England. Erst Wilhelm II stieß England stark vor den Kopf. Russland war Preussen sehr negativ eingestellt. Bismarck nutzte die Verwandschaft zwischen den Herscherhäusern um die wahren Machthaber in Russland (die sehr pro Frankreich waren) zu umgehen. Bismarck war kein Lamm, aber er war auch kein Kriegstreiber o.ä. Er nahm es in Kauf wen es sich dahingehend entwickelte, wirkte aber nie darauf hin. Er hielt sich immer alle Möglichkeiten offen. Was nützt es, wenn 16 Felder beim Schachspielen von Haus aus verboten sind :wink:

zitat GIT Ein paar Fehler sind drinn: Das Eisen und Blut Zitat ist nicht vollständig :wink: Ende ja es stimmt, mir ging es nur ums „eisen und blut“ :wink: zitat Git Man machte sich in England nur Sorgen, über die Stärke des Deutschen Reiches… ende gewiss, gute handelsbeziehungen zu preussen pflegte man usw., gewiss … es stimmt, man machte sich auf der insel sorgen über die stärke des deutschen reiches. sorgen aber über was eigentlich genau? ich mache es kurz: das mächtegleichgewicht -balance of power- war ein grundprinzip der englischen aussenpolitik seit dem späten mittelalter bis zum ende des wk II. hart ausgedrückt bedeutet es, dass großbritannien keine vorherrschaft in festlandeuropa durch nur eine einzige macht (oder mächtebündnisse) duldete. drohte eine solche vormachtstellung ( es spielt dabei keine rolle ob es sich um eine vormachtsstellung von frankreich, russland oder preussen handelte), so verbündete sich grossbritannien sofort mit der zweitmächtigsten nation, um das „mächtegleichgewicht“ wiederherzustellen, und sei es durch einen krieg. (wright or wrong – my country???) frankreich und großbritannien waren seit jahrhunderten die eigentlichen „wettbewerber“ in den kolonien, preußen beteiligte sich dabei unter bismarck zu dieser zeit nicht, deswegen kein eingriff in london im sinne der „balance of power“. später schon, als der kaiser mit dem säbelrasseln anfing.