Liebe Experten, in einem Grabungsbericht einer archäologischen Grabung von 1954 im Raum Grünstadt/Pfalz wird der Ausdruck "Cham-Rüssingen"verwendet. Woher stammt das Wort und welche Zeitepoche ist gemeint? Antwort bitte an meine eMailanschrift. danke im Voraus. Uwe C. Christiansen
hallo uwe, es dürfte die chamer gruppe, ca. 3500 bis 2700 v.chr. sein, benannt nach dem kreis cham im bayrischen regierungsbezirk oberpfalz (die pfalz gehörte ja in der vergangenheit zu bayern) die rüssinger gruppe (rüssingen ein ort in der pfalz/ donnersbergkreisgebiet) gehört zu den süddeutschen sondergruppen oder kulturen beschrieben in : Buttler, Werner: Der donauländische und der Westische Kulturkreis der jüngeren Steinzeit. Handbuch der Urgeschichte Deutschlands. Band 2. Hrsg. von Ernst Sprockhoff. grüßle menhir, antwort erfolgt auch per mail
Hallo menhir, das ging schnell. Vielen Dank für diese Hilfe. GRüße Ucc
Ich habe die Frage jetzt erst gesehen, deshalb die späte Anwort. Ganz stimmt die Erklärung nicht, sie ist auch ein wenig mißverständlich. Die sogenannte “Chamer Gruppe” ist eine jungneolithische Gruppe, deren Fundorte um die bayerrische Donau streuen. Benannt ist sie seit den dreißiger Jahren des vorigen Jh. nach dem ersten Fundort Cham in der Oberpfalz, nicht weit zur Tschechischen Grenze. Die Oberpfalz liegt natürlich auch heute noch in Bayern. Die “Pfalz” die bis 1919/20 auch noch zu Bayern gehörte, liegt heute in Rheinland-Pfalz. Rüssingen liegt tatsächlich dort. Der Begriff “Cham-Rüssingen” ist heute nicht mehr üblich. Funde der Chamer Gruppe aus Rheinland-Pfalz sind nicht bekannt. Vermutlich handelte es sich bei der Bezeichnung um eine nur vorübergehende und Vorläufige Bezeichnung einer tatsächlich jungneolithischen Gruppe. Th.Trauner