Das "archaische Lächeln"

Hallihallo, Mir scheint bei der - allem Anschein nach - allgemeingültigen Definition vom “archaischen Lächeln” etwas nicht ganz verständlich zu sein. Nach einigen Lehrmeinungen nach (z.B. Haritini Kotsidu: Die griechische Kunst, Stuttgart 2010, S. 71; oder http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_583.html; etc.), soll das “archaische Lächeln” nur an Staturen des 6. Jh. v.Chr. (genauer von etwa 580 - 500/490 v.Chr.) zu finden sein. Allerdings wundert mich dann etwas diese Korenstatur hier: The Purpose of Creating Sculptures - Sculpture Types and Techniques Sie weist eindeutig (meiner Meinung nach) das Lächeln auf, und auch in der Literatur wird sie mit diesem beschrieben. (z.B. Michael Siebler: Griechische Kunst, Köln 2007, S. 32-33) Datiert wird sie in das 7. jh. v.Chr. Wie darf ich das verstehen? Als Anfänger bin ich da zugegebenermaßen sehr verwirrt. Ich hoffe, dass sich hier auch Freunde und Kenner der klass. Archäologie finden, die mir da freundlicherweise weiter helfen könnten! Mfg

Warum liest du keine vernüftigen Bücher zu dem Thema? Boardman oder Bol oder Marion Meyer? Schlag mal dort nach.

Hallo zusammen, @Pfeifenreiniger Mir scheint bei der - allem Anschein nach - allgemeingültigen Definition vom “archaischen Lächeln” etwas nicht ganz verständlich zu sein. ENDE Pfeifenreiniger braucht keine schlauen Bücher sondern Anschauungsmaterial, um sich das “Archaische Lächeln” einzuprägen. Gruß Kurti

Da hatte ich mir von den Antworten etwas mehr erhofft. Die Büchertips sind ja wirklich nett, aber, dass ich mich im ersten Studiensemester natürlich erstmal auf “Einsteigerliteratur” stützte, dürfte doch nicht zu verwerflich sein oder? Mir fehlt halt leider noch das Wissen, welche Literatur wirklich brauchbar ist. Mit dem Foto ist mir da auch nicht geholfen. Sicher hatten die alten Griechen nicht dieses Lächeln dabei im Sinn. :wink:

Hallo Pfeiffenreiniger, dass Du keine befriedigende Antwort bekommst liegt einfach an Deiner Frage und Deinem Anschauungsmuster. Meine “Scherzeinlage” war in diesem Sinne durchaus ernst gemeint. Es ist einfach so, dass Historiker und Kunsthistoriker für einen gewissen Zeitabschnitt beobachtet haben, dass die Gesichter der archaischen Skulpturen fast ausschließlich dieses Lächeln zeigten. In der Regel geht dies mit detaillierterer Darstellung der Frisur, der Gewänder und der Körper einher. Beides kann man aber nicht starr an einem bestimmten Datum festmachen und bedingt sich auch nicht gegenseitig. In diesem Sinne hat die “Dame d’Auxerre” eben das gewisse “archaische Lächeln”. Mein Merksatz: Das “archaische Lächeln” bezieht sich in erster Linie auf das “Lächeln” von Skulpturen die der archaischen Kunstepoche (700-500 v.Chr) zugeordnet werden. Im Zeitraum von 580 v.Chr. bis zur Klassik ist dieses Lächeln fast ausschließlich vorhanden und zu einem Merkmal geworden. ( Der Begriff an sich ist mittlerweile “zeitlos” und deshalb lächelt Angela durchaus “archaisch”.) Mein Tipp: Surf durch das Net mit den Suchbegriffen “archaisches Lächeln”, “archaische Kunst”, “griechische Kunst”, “Kouros”, “Kore” und nehm Dir dann dort erwähnte Skulpturen samt Begleittext näher unter die Lupe. So langsam aber sicher wirst Du Dir dann des “Pudels Kern und Lächeln” selbst erarbeiten. Die hochgestochene und trockene Kunsthistorik in den Büchern kannst Du Dir zwar einhämmern, aber ob Du es dann wirklich begriffen hast bleibt offen. In Deinem Fall könnte man ja in der Tat sagen: “Quod erat demonstrandum!” :grin: Gruß Kurti

Okay, ich merke, dass ich es mit der Zeiteinteilung etwas zu genau genommen habe. Danke für die Ratschläge! :slight_smile: