Erster Versuch einen Ring zu bestimmen

Hallo liebe Leute,
freue mich dieses Forum gefunden zu haben, da ich schon genau so lange wie ich Bogenschütze bin, an allem interessiert bin was mit Archäologie zu tun hat.
Der Ring auf den Fotos ist schon so lange in meinem Besitz, dass ich über die Herkunft leider nichts sagen kann. Meine Idee dazu war, dass es sich um einen alten Daumenring handeln könnte, der zum Bogenschießen mit Daumentechnik verwendet wurde. Das Material scheint Messing zu sein. Der Ring hat einen Außendurchmesser von 3cm.



Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn mir hier jemand mehr dazu sagen kann.

Hallo Artcher,

ich habe keine richtigen Erkenntnisse zu dem Ring. Aber drei Hinweise.

Wasservögel, wie auf dem Stück dargestellt, sind in der späten Bronzezeit ein gängiges Motiv, ob es sie aber auch als Ring oder Aufsatz und in der Form gegeben hat, kann ich nicht sagen. Gebe bei google die Stichworte Wasservogel und Bronzezeit ein, und du findest ausreichend Lesematerial, vielleicht findest du da was.

Messing als Legierung wäre, soweit ich weiß, erst ab dem Mittelalter in unserem Raum benutzt worden. Eine genauere Materialbestimmung könnte dir bei der Suche weiter helfen.

Nach der Benutzung beim Bogenschießen sollten sich auf dem Schnabel deutliche Abnutzungsspuren finden, sind überhaupt Nutzungsspuren feststellbar?

vielleicht helfen dir meine Gedanken weiter

viel Spaß

Uwe

Hallo Uwe,

vielen Dank für die Hinweise.

Das mit dem Abrieb bei Benutzung war auch schon mein Gedanke und ganz vorne unten am “Schnabel” glänzt das Metall auch etwas golden, weshalb ich auf Messing getippt habe.

Wenn es ein Daumenring zum Bogenschießen sein sollte, wird er ja eher nicht aus unserem Raum stammen und natürlich kann es sich auch um eine Bronzelegierung handeln, was zu Deiner ersten Bemerkung passen würde.

Mal schauen, ob sich von anderen Forumsmitgliedern noch andere Hinweise finden.

Vorerst nochmals vielen Dank.

Lieben Gruß

Dirk

Moin Artcher,

der schmale “Entenkopf” entspricht nicht den üblichen, auch antiken Daumenringen, bei denen das auslaufende Ende, auf dem die Daumeninnenseite liegt, sehr viel breiter (daumenbreit) beginnt und sich dann zum Ende konisch verjüngt.

Dein Daumen passt da rein?
Da Du Bogenschütze bist, kannst Du uns die Funktion trotz des schmalen “Entenkopfes” bestätigen?

Eine vage Idee wäre Teil einer Gewand- oder Gürtelschließe, auch Ringfibel.

Gruß

Jürgen

Moin Stoneman,

ja, ich kenne Daumenringe natürlich auch ganz anders, aber es würde funktionieren, mit einem etwas kleineren Daumen als meinem. Ich habe auch einen “klassischen” römischen Daumenring aus Bronze, der ist noch deutlich enger.

Aber natürlich kann es auch etwas ganz anderes sein. Eine Fibel ist es aber wohl nicht, denn die ist ja meist geöffnet und hat eine Nadel die Spuren verursacht.

Auffällig ist, dass wenn man etwas reibt, schnell ein goldener Glanz entsteht, weshalb ich eher auf Messing als auf Bronze schließe.

Habe natürlich auch schon viel gegogglet, aber noch nichts entsprechendes gefunden.

Beste Grüße

Dirk

Moin Dirk,

wie Du schon schreibst, “meist”.
Fibel ist in diesem Falle nicht so eng zu sehen und bedenke (!) wir haben noch nicht alles gefunden.

Zudem gibt es tatsächlich “geschlossene Ringfibeln”.
An Deinem Ring ist gegenüber der “Ente” eine leichte Abnutzung / Einschnürung zu sehen (?), da könnte ein Dorn für verantwortlich gewesen sein.

Hast Du keinen einzigen Hinweis, wo Dein Ring gefunden wurde?
Wie bist Du denn in den Besitz gekommen?
Das sind keine ´neugierigen´ Fragen, sie dienen allein der Bestimmung.

Kannst Du eine exakte Ermittlung der Dichte durchführen? Damit kann man ggf. das Material eingrenzen.

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,

ja, bin da ganz auf Deiner Seite, was die noch nicht gefundenen Dinge angeht. Ich sage auch immer, nur weil man noch keinen steinzeitlichen Bogen mit Pfeilauflage gefunden hat, kann man nicht behaupten, dass es das nicht gegeben hat. Ich habe mal einen Bogen gebaut, der an der Stelle wo man den Pfeil anlegen würde einen Ast hatte, den ich dann als Pfeilauflage genutz habe; also warum sollten frühzeitliche Menschen nicht auch schon darauf gekommen sein…

Die Einschnürung kann ich jetzt nicht so sehen, aber die Ente hat am Hals eine kleine Delle. Versuche noch mal ein besseres Foto zu machen. Mit etwas Phantasie kann man an der Ente sogar Augen erkennen.

Leider kann ich mich wirklich nicht mehr erinnern, wie der Ring in meinen Besitz gekommen ist. Er hat ein Gewicht von 10,4g, der Außendurchmesser beträgt 3cm und die Ringstärke 2 - 3mm. Würde mal schätzen mit dem Kopf der Ente etwa 1cm³, was dann auf Messing schließen lässt, oder?

Beste Grüße

Dirk

PS: Da Du StoneMan bist, würde ich Dir gerne mal meine Sammlung merkwürdiger Steine zeigen ;x)

Moin Dirk,

da würde nur die “exakte Ermittlung der Dichte” weiterführen.

Deine merkwürdigen Steine möchten hier sicher alle sehen - nur zu.

Mit Kuriositäten kann ich auch aufwarten.

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,

hier zwei Fotos von ein paar meiner kuriosen Steine, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob da menschlicher EInfluss dabei war. D. h. bei dem Einzelbild “Krokodil” hab ich natürlich selbst den Pinienzapfen als “Auge” aufgeklebt, nachdem ich diesen Stein in einem Flussbett in Italien, Pescantina vor etwa 30 Jahren gefunden habe. Die kleinen Steine (Zähne) waren so wie auf dem Foto schon in dieser Fuge.

Bei den anderen “Steine”, weiß ich schon wieder nicht so genau, wo ich sie gefunden habe, bzw. nur, dass sie aus Norddeutschland sind. Der größte ist eine Schlacke, die ich sogar schon mal hab bestimmen lassen.

Hoffe nicht, dass ich einen neuen Post hätte aufmachen müssen…

Beste Grüße

Dirk

[klugscheissmodus AN]
Das ist ein Zypressenzapfen und kein Pinienzapfen [klugscheissmodus AUS]

Sorry :see_no_evil:

Alles gut, ich bin für jeden Hinweis dankbar :joy: Und wieder was gelernt :wink:

Beste Grüße

Dirk

Moin Dirk,

wenn Du meine Kuriositäten gesichtet hast (siehe hier oben im Zitat), dann hast Du ja bereits gesehen, was “die Natur für Tiere kann”.

Derartige Einspülungen von Steinen in Klüften, wie Dein Krokodil, kommen relativ oft vor; bei Deinem Beispiel hat sich die Natur aber erfolgreich Mühe gegeben - prima. :+1:

Beim zweiten Foto (leider nur eine Ansicht), meine ich links oben ein Stück Toneisenstein / Hexenschüsselchen zu erkennen

Links unten ein Kieselstein - nein, da hat niemand einen Schützen verewigt.

Die anderen beiden Steine (?) sind für mich nicht näher ansprechbar.
Wer hat denn was für eine Bestimmung zur Schlacke abgegeben?

Gruß

Jürgen