Als Forumsneuling möchte ich mich mal kurz vorstellen. Ich bin Österreicher, 50 Jahre alt - und habe mich mein ganzes Leben schon für Archäologie interessiert. Beruflich war ich einige Jahre in Augsburg und war dort im Verein für Vor- und Frühgeschichte aktiv, ebenso später in Melk, meiner Heimatstadt. Zur Zeit arbeite ich in Rumänien und auch hier fröne ich meiner Leidenschaft und versuche Spuren vergangener Zeiten zu entdecken. Zu meinem Entsetzen habe ich hier in einem Beitrag gelesen, das dies - zumindest in Deutschland - verboten ist und man sich strafbar macht wenn man etwas mitnimmt. Gut, ich bin Amateur, aber auch ein Amateur weiß das die noch relativ gut erhaltene Keramikscherbe nach dem nächste Durchgang mit dem Pflug nicht mehr so aussehen wird. Liegenlassen oder nicht? Was das Gestz dazu in Rumänien sagt, werde ich natürlich in Erfahrung bringen müssen - sollte es auch hier so sein werde ich mich halt mit Pilzesammeln begnügen. Sollen die Gräber oder Siedlungsplätze halt eingeebnet werden - ich werde nichts mehr sehen, denn es ist verboten! Was gewinnt die Archäologie eigentlich durch solche Gesetze? Besser werden durch Baumaßnahmen und Ackerbau unzählige Artefakte zerstört, als das durch ein gefundenes Steinwerkzeug das man in Händen hält das Interesse an Geschichte geweckt wird! Stehen Archäologen wirklich hinter einem solchen Gesetz? Oder habe ich was falsch verstanden? Danke für eure Antworten!
Wenn alles was gefunden wird irgendeiner amtlichen Stelle mit Angabe des Fundplatzes zumindest gemeldet werden würde, wäre dieses Gesetz natürlich Unsinn. Da dies, und da kann mal nun nicht gegen argumentieren nicht der Fall ist, und 99% einfach verschwindet macht dies nun mal leider Sinn. Jedem ist offen gestellt sich selbst zu legalisieren in dem er/sie sich an die entsprechenden Stellen wendet und sich den Gesetzen des jeweiligen Bundeslandes entsprechend als ehrenamtlicher Helfer registrieren lässt. Da dies leider auch wiederum vielen zu viel ist, macht eine derartige Rechtsprechung nun mal Sinn! Bevor jetzt eine Lawine des Protestes über mich niedergeht, sollte man sich auch vor Augen halten, das die Benutzer dieses Forums aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gerade repräsentativ gegenüber allen Menschen steht, die auf Feldern oder sonstwo, etwas wie! auch immer gefundenes einstecken und es in was für einem Zustand auch immer, für immer in Privatbesitz verschwinden lassen. Achja, Wer wissen will wie die Lage in anderen Ländern ist, dem rate ich zu folgendem Selbstversuch. Man fahre in die Türkei, suche sich am Strand, einen schönen bearbeiteten Stein aus, idealerweise ein Stück Fries und beantwortet die Frage ob man etwas zu verzollen hätte an der Grenze mit rechtschaffender Miene: “Nur den Stein hier”.