Fund3

Und nun kommt Fund Nr. 3. Auch hier würde ich mich über einen Tip zur Interpretation oder den Hinweis auf eine Anlaufstelle freuen - vielen Dank!
Dieser Stein stammt vom Rheinufer bei Voerde. Durch die besondere Form war mir sofort klar, dass es etwas Besonderes sein könnte. Bearbeitet ist der Stein in seiner 4kant-Form auf jeden Fall, die Frage wäre nur noch, ist er alt oder modernen Ursprungs. Er ist vergleichsweise schwer und wiegt 727 Gramm. Meine erste Interpretation: wenn alt, dann eine Art Stößel oder Keil. Vorne schmaler zulaufend, am hinteren Ende offensichtlich beschädigt/abgebrochen. Aber das Tollste war, dass der Stein - aufgrund seiner Dichte - beim Anschlagen Töne macht. Nicht besonders klar, aber dennoch ist es kein reines Geräusch mehr. Ich bin Musikpädagogin und habe mich zunächst gefreut, so eine “Lithophon” den Kindern zeigen zu können. Hielt aber diese Möglichkeit zunächst für einen Zufall. Dann sah ich vor einigen Tagen eine Doku auf ARTE, die sich mit Funden archäologischer Musikinstrumente beschäftigte. Und da wurden Lithophone gezeigt, die in Afrika gefunden wurden: längliche Steine, so lang und dick wie ein Unterarm, teilweise auch flach, poliert, und an den Enden schmaler zulaufend. Ähnlich wie mein Fundstück nur viel größer und rund statt kantig. Einige davon klangen beim Anschlagen erstaunlich klar. Der Archäologe sagte, dass er nur durch Zufall darauf gekommen sei, die Steine anzuschlagen. Inzwischen sei man bei vielen alten Funden der Meinung, dass es sich auch um Musikinstrumete handeln könnte, statt um andere Alltagsgegenstände wie z.B.Stößel. Man habe diesen Bereich bisher sehr vernachlässigt. Nun gut, hier fließt natürlich meine Begeisterung für Musik in die Interpretation meines Fundstückes mit ein - klar. Ich wäre aber auch mit einem schönen “Stößel” zufrieden :wink: Und nun muss ja auch erst mal jemand bestätigen, dass es sich überhaupt um ein altes Stück handelt und nicht um das abgebrochene Stück einer modernen Steinskulptur zB. Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen!

Ich hätte das jetzt eher als eine Art von Wetzstein miz zugegebenermaßen etwas ungewöhnlicher Form interpretiert

Hallo,
am Rheinufer gefunden und ebenso gut wäre dieser Fund an der Isar oder jedem anderen geröllführenden Fluß möglich gewesen.
Diese ausgeprägt längliche Form ist zugegebenermaßen nicht so häufig aber mir nicht unbekannt. Nicht enttäuscht sein aber es handelt sich mit Sicherheit um ein natürlich entstandenes Stück Stein.
Wasser, Wind und Sand formen in der Natur und schaffen oft erstaunliches.

Bucentaur

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Wieder was gelernt! Dann werde ich dieses erstaunliche Stück Natur mal in Ehren halten und mich weiterhin mit den Kindern an den Steinklängen erfreuen, die der Stein produziert. Jedenfalls ist er in diesem Sinne etwas ganz Besonderes. Vielen Dank für die Mühe!

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