Metallisches Artefakt gefunden

Guten Tag,

ich habe vorgestern zufällig bei einem Spaziergang auf einem Feldweg bei Walsrode (Lüneburger Heide) ein metallisches Artefakt im Boden gefunden. Ich bin kein Sondengänger oder ähnliches. Mir fiel das Objekt durch eine Reflexion des Sonnenlichts auf und konnte es ohne Weiteres aus dem Boden nehmen.

Da ich mir nicht sicher bin, ob es es sich um eine alte Lanzen- oder Speerspitze aus dem Mittelalter oder sogar der Antike handelt oder ob es nicht doch einfach nur eine alte Granate aus dem 1. oder 2. Weltkrieg ist, würde ich gerne Ihre Meinung hören. Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht an eine Granate, möchte jedoch alles Gefährliche ausschließen. Der Gegenstand ist etwa 9 cm lang und am Schaft unten etwa 1,7 cm breit, oben etwa 2 cm. Er ist recht schwer, ca. 700-800 g. Bei näherer Betrachtung haften an dem Artefakt versteinerte Lehm- oder Tonpartikel.

Über eine Meinung, was das Objekt sein könnte, würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.

Hallo. Erstmal sieht es für mich nicht gefährlich aus. Granate oder ähnliches würde ich ausschliessen. Die Lehm oder Tonpartikel kann ich auf dem Bild nicht erkennen. Von der Färbung her würde Eisen in Frage kommen. Ziemlich sicher das erst vor wenigen Tagen der Rost durch mechanische Einwirkungen an manchen Stellen entfernt wurde - Traktor etc. Kannst Du noch Bilder aus anderer Perspektive hochladen? Der “Schaft” wäre interessant. Und bitte mal einen Magneten dranhalten…

​viele Grüße

Guten Tag.

Das Objekt dürfte aus Eisen sein. Die Möglichkeit, dass es sich um verlorene Teile von modernem Ackergerät handelt, ist immer gegeben. Wenn es indes alt ist, könnte es sich - statt um eine “Speerspitze” - auch um einen sog. Lanzenschuh handeln, die es in dieser Gegend im frühen Mittelalter (Merowingerzeit, Karolingerzeit) häufiger gab, d.h. das eiserbewehrte untere Ende einer Lanze. Wenn dies so wäre, wäre es ein für die Fachwelt spannender Fund, weniger das Objekt selbst, sondern mehr, weil es dann eine Fundstelle anzeigt. Ich empfehle daher, den Fund offiziell zu melden, wobei es wichtig wäre zu sagen, wo genau der Fund gemacht wurde. Am besten m.E. hier melden:

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg / Behördenhaus, Dr. Mario Pahlow, Auf der Hude 2, 21339 Lüneburg, Tel: 0 41 31 / 15 - 29 35 Fax: 0 41 31 / 15 - 29 42, mario.pahlow@nld.niedersachsen.de

Hallo. Erstmal sieht es für mich nicht gefährlich aus. Granate oder ähnliches würde ich ausschliessen. Die Lehm oder Tonpartikel kann ich auf dem Bild nicht erkennen. Von der Färbung her würde Eisen in Frage kommen. Ziemlich sicher das erst vor wenigen Tagen der Rost durch mechanische Einwirkungen an manchen Stellen entfernt wurde - Traktor etc. Kannst Du noch Bilder aus anderer Perspektive hochladen? Der “Schaft” wäre interessant. Und bitte mal einen Magneten dranhalten…

​viele Grüße

Vielen Dank für die erste Einschätzung. Anbei lade ich noch zwei weitere Fotos hoch. Man sieht am “Schaft”, dass es an irgendwas befestigt war und abgebrochen ist. Ich hatte erst an die Spitze eines Pilum gedacht, aber dafür ist es wohl zu groß. Es ist auch magnetisch, ich habe es mit den Eisenbahnmagneten meines Sohnes gestest. :wink:

Guten Tag.

Das Objekt dürfte aus Eisen sein. Die Möglichkeit, dass es sich um verlorene Teile von modernem Ackergerät handelt, ist immer gegeben. Wenn es indes alt ist, könnte es sich - statt um eine “Speerspitze” - auch um einen sog. Lanzenschuh handeln, die es in dieser Gegend im frühen Mittelalter (Merowingerzeit, Karolingerzeit) häufiger gab, d.h. das eiserbewehrte untere Ende einer Lanze. Wenn dies so wäre, wäre es ein für die Fachwelt spannender Fund, weniger das Objekt selbst, sondern mehr, weil es dann eine Fundstelle anzeigt. Ich empfehle daher, den Fund offiziell zu melden, wobei es wichtig wäre zu sagen, wo genau der Fund gemacht wurde. Am besten m.E. hier melden:

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Stützpunkt Lüneburg / Behördenhaus, Dr. Mario Pahlow, Auf der Hude 2, 21339 Lüneburg, Tel: 0 41 31 / 15 - 29 35 Fax: 0 41 31 / 15 - 29 42, mario.pahlow@nld.niedersachsen.de

Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe es schon beim Stadtarchäologen von Lüneburg versucht, Herrn Ring, aber keine Nachricht erhalten. Auch die Fakultät für Archäologie der Uni Hamburg scheint sich dafür nicht zu interessieren, da ich keine Rückmeldung bekommen habe. Daher werde ich mal ans Landesamt für Denkmalpflege schreiben. Ich bin gespannt, ob die an dem Fund interessiert sind.

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