Reichen starke Indizien oder müssen Raubgrabungen "bewiesen" werden?

Ich stelle mal hier das Gespräch von mir und astrofratz ein und würde ganz gerne wissen was Ihr darüber denkt.

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KaBiAn:
Warum wird den jetzt gerade das Thema geschlossen? Es ist komisch, wenn es um die Hintergründe geht, wird das Thema beiseite gewischt???
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astrofratz:
Habe ich doch geschrieben warum. Ist erstmal nur vorrübergehend.
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KaBiAn:
Welche Entscheidung? Das beide Themen ganz offensichtlich von Raubgräbern erstellt wurden war von Anfang an klar. Oder geht es hier mehr um deren Schutz?
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astrofratz:
Nein um Neutralität. Beweise dass das Raubgräber sind, dann schaut es anders aus.
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KaBiAn:
Das die zwei “Hobbyforscher” etwas in der Cheopspyramide zerstört haben kann ich nicht “beweisen” auch nicht ob das Video das sie gedreht haben ein Fake ist oder nicht.

Ich kann auch nicht “beweisen” ob der IS tatsächlich die Kulturstätten zerstört hat oder nicht. Ich weiß noch nicht einmal ob es wirklich “echte” Denkmäler waren oder nur Rekonstruktionen.

Natürlich kann ich auch nicht “beweisen” ob Kelte 64 auf einem gekennzeichneten Bodendenkmal Dinge entwendet hat. Auch kann ich nicht “beweisen” ob das Schwert aus einer Raubgrabung stammt.

Aber bei allem ist eines gemeinsam:

Die meisten Indizien sprechen eine eigene Sprache.

Mich wundert das Du jetzt und hier diese derartige Forderung des “Beweisens” stellst. Du kannst doch nicht bei solchen Offensichtlichkeiten dich einfach  “dumm stellen”. Hier ist doch etwas faul. Es wäre vielleicht ganz sinnvoll wenn Du unser Gespräch hier für alle sichtbar machst. Mich würde die Meinung der anderen interresieren.
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astrofratz:
Ich stelle mich nicht dumm, ich habe dir aufgezeigt wo das Problem ist bei diesem Thread. Die Boardregeln wurden eingehalten und damit kann ich den nicht handeln auch wenn man eventuell glauben könnte dass es sich hier um eine Straftat handelt. Zumal wir die IP getraced haben und festgestellt haben, dass für diesen User wahrscheinlich eh kein deutsches Recht gilt.

Du kannst gerne ein neues Thema starten zum Umgang mit den Fundmeldungen, vielleicht entsteht ja daraus ein neues Regelwerk für das Forum.

Naja, das Problem ist nicht ganz so einfach.

Auf der einen Seite steht das Problem: Steckt man den Kopf in den Sand, weil man die angeblichen Fundumstände nicht hinterfragt.

Auf der anderen  Seite gilt die Unschuldsvermutung und dann MÜSSEN wir die Leute animieren sich an die zuständigen Stellen zu wenden und die Fundplätze den Fachleuten zu zeigen.

Ich finde es tragisch, dass hier Expertisen - gar nicht so selten auch zweifelhafte - abgegeben werden. Es wäre viel hilfreicher die Leute an die zuständigen Stellen zu verweisen. Dann müssen sie sich persönlich an einen Experten wenden. Ich sage: Hört auf den Leuten zu sagen, was sie da haben. Natürlich bei dem Keramikschrödel und Steinen, kann man das gern tun, aber bei dem Schwert…und dann noch von einem Experten wie Frank Siegmund. Da musste ich schon schlucken.

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Bevor wir mit Anschuldigungen gegenüber Menschen um uns werfen, die wir nicht mal kennen, sollten wir schon etwas differenzierter vorgehen. Bei der Archäologie in Deutschlandgruppe auf fb werden z.B. generell keine Metallgegenstände bestimmt, das wird alles gelöscht, weil man da keinen potenziellen Raubgräbern Hilfe leisten möchte. Das ist einerseits konsequent, andererseits kommen hier auch viele Leute hin, die überhaupt gar nicht wissen, was sie denn da gefunden haben und durch Löschen ihrer Threads steigt nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, dass der Fund angemessen gemeldet und behandelt wird. Auch Keramik oder Steinartefakte kann man ja bei einer illegalen Grabung oder Durchsuchung eines Bodendenkmals finden, nur die Metallteile sind eben prominenter.

Ich müsste mir die Regeln für die Sektion nochmal durchlesen, aber ich bin sicher, dass da drin steht, dass man beim Thread erstellen schreiben muss: Wo gefunden (Bundesland, Kreis, Stadt/Dorf, wann gefunden, unter welchen Umständen gefunden, gemeldet ja/nein (Am Besten noch direkt genau bei wem). Das ist nämlich bei keinem der von Kabian angesprochenen Funde der Fall… Wenn wir direkt genau gewusst hätten, wie und wo das Schwert gefunden worden ist, wäre da sicher etwas weniger Skepsis im Raum gewesen. Ich halte es nämlich durchaus für möglich, dass das so aus einem Bach gebaggert wurde und danach (wie auch immer) gefunden wurde. Jedenfalls spricht die gute Erhaltung gegen einen normalen Sondenfund aus dem Pflughorizont. Wenn aber Infos so Tröpfchenweise aus der Nase gepult werden müssen, nervt das zum einen, zum anderen fördert das jetzt nicht direkt das Vertrauen.

Vielleicht muss die Moderation einfach deutlich konsequenter auf die Einhaltung der bestehenden Regeln der Sektion bestehen und dafür sorgen, dass wir ausführliche und mit allen nötigen Informationen versehene Fundmeldungen hier kriegen. Bevor die neuen Threads nicht abgesegnet wurden, werden sie nicht freigeschaltet und sichtbar, oder so. Das würde natürlich wieder ein ziemliches an Mehraufwand bedeuten. Andererseits wären so immerhin die Startposts nicht mehr so schrecklich zu lesen. Und man könnte direkt eine Beurteilung der rechtlichen Lage vornehmen, ohne spekulieren zu müssen.

Richtige Raubgräber wissen im übrigen was ein Vollgriffschwert der Bronzezeit ist und kommen bestimmt nicht hier her. Man muss bei google einfach nur Schwert Bronze eingeben und kriegt viele Bilder angezeigt, die einem da schon weiter helfen, selbst wenn man so etwas noch nie gesehen hat.

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Ich freue mich über die zwei differenzierten Beiträge von @Pygmalion und @p.b..

Ich hätte aber noch eine Frage an die Moderatoren:

Gibt es eine Beziehung des Forums zu Frank Siegmund oder werden durch ihn Regeln festgelegt oder beeinflußt?

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Also ich halte den Kelten nicht für einen Raubgräber, nur mal am Rande. Der Bodensatz mit dem Schwert ist natürlich ein anderes Kaliber. 

Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Das Problem ist doch einfach gelöst, wenn man zweifelhafte Stücke einfach unkommentiert lassen würde. Beide hier diskutierten Funde waren zweifelhaft. Warum @F. Siegmund dann seine Expertisen loslässt, könnte er uns doch langsam mal selber sagen. Das ist hier nämlich das Problem.

… weil mir ob dieses Verheimlichens von erkennbar vorhandener Expertise der Kragen geplatzt ist. Seriös: Weil ich tatsächlich die Unschuldsvermutung für ein wichtiges Kulturgut halte. Weil zumindest die Möglichkeit besteht, dass im Falle des Schwertes die Fundgeschichte nicht böse erfunden ist (Argumente siehe oben: Funderhaltung, die zur Story passt). Weil verbieten zu nichts führt! Siehe die Aufsätze von Christoph Huth und Raimund Karl zum PAS in den Arch. Inf., siehe die Erfahrungen in Dänemark, usw. usf. Weil ich der Überzeugung bin, dass man mit Aufklärung und Eingehen auf die Menschen mehr erreichen kann. Weil es für Laien wirklich schwer sein kann, die richtigen Ansprechpartner zu finden (wozu ich mich in meinem Beitrag geäußert hatte). Das gesamte obrigkeitsstaatlich denkende Ausgrenzungeverhalte, Verbieten etc. führt schlicht nicht weiter. Weil ich tatsächlich hoffe, “mündige Bürger schützen ihre Archäologie” - und es unsere Aufgabe als Experten ist, sie zu informieren, zu bilden, zur bürgerlichen Mündigkeit beitragen. Ja, trotz durchaus reichlich gegenteiliger Lebenserfahrungen halte ich den Glauben “an das Gute” im Gegenüber weiterhin für eine vernünftige und gute Erst-Annahme.

Übrigens: ich respektiere sehr die Tatsache, dass Diejenigen, die mit einer anderen Haltung an diese Fragen herangehen, am Ende das gleiche erreichen wollen wie ich: das Beste für die Archäologie. Herzliche Grüße!

F.Siegmund

Vielleicht können Sie mir ja meine Frage beantworten:

Gibt es eine Beziehung des Forums zu Ihnen und  oder werden durch Sie Regeln festgelegt oder beeinflußt?

Gibt es eine Beziehung des Forums zu Frank Siegmund oder werden durch ihn Regeln festgelegt oder beeinflußt?

Ui, jetzt kommst du aber mit der Verschwörungskeule. Also wenn Siegmund hier irgend eine Beziehung zum Forum hat, dann hab ich davon keine Ahnung.

Aber glaubst du nicht, dass er dann als Mod oder Admin auftreten würde?

Ich bin auch der Überzeugung, dass viele Fragesteller hier sich der Kompliziertheit der Materie nicht bewusst sind.

Man findet etwas interesantes und nimmt es mit. Dies ist ein normaler “Reflex” und da steckt meist keine böse Absicht dahinter. Viele würden nie und nimmer drauf kommen, gegen irgendwelche Gesetze zu verstoßen.

Vor einem dutzend Jahren ging es mir genau so. Ich habe - wenige Meter von einem Fundort eines Goldenen Hutes - einen vermeintlich rostigen Nagel gefunden und nahm ihn mit. Später hat mich die grüne Farbe des Rostes irritiert und ich habe auf ein Bronzestück geschlossen. Die Oxydschicht ging mit einem Skalpell gut ab und schließlich hat sich heraus gestellt, dass ich da was “Seltenes” gefunden hatte.

Heute würde ich mir - ob dieser herangehensweise - die Haare raufen … Keltische Gewandnadel, direkt neben einer Fundstelle hochwertigster keltischer Artefakte. Aber damals machte ich mir keine Gedanken. Dies lag einfach daran, weil mir die Problematik nicht bewusst war. Dies wird - glaube ich - den meisten Bürgern so gehen und oftmals steckt da keinerlei Absicht dahinter.

Das gute Ende der Geschichte: ich habe - Jahre später - als mir die Problematik bewusst war, die Gewandnadel dem zuständigen Leiter der Landesbehörde gezeigt. Nach etwas einem Gespräch über die Problematik habe ich die Gewandnadel her gegeben und habe im Gegenzug eine Kopie und eine Expertise über das Stück erhalten. Ich konnte den Fundort auf den Meter genau angeben und es wurde wohl eine erfolglose Nachsuche gemacht.

Heute bin ich - wohl auch durch die gute fachmännische Aufklärung  über die Sachlage - in einem solchen Fall etwas besser informiert und würde den Fund sofort melden.

Vermutlich würden die meisten Finder ebenso reagieren. Dazu gehört aber auch eine gute Aufklärungsarbeit  und nicht in der Form von “DU DIEB!! DU HAST DAS STÜCK GESTOHLEN UND GERAUBT!! GIB ES ZU!!” wie in dem angesprochenen Thread. Damit stößt man ehrliche ahnungslose Finder vor den Kopf … und wenn der Finder nicht ahnungslos war, würde man ihn in der fast völligen Anonymität des Internets damit auch nicht schrecken.

 

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Gibt es eine Beziehung des Forums zu Frank Siegmund oder werden durch ihn Regeln festgelegt oder beeinflußt?

Ui, jetzt kommst du aber mit der Verschwörungskeule. Also wenn Siegmund hier irgend eine Beziehung zum Forum hat, dann hab ich davon keine Ahnung.

Aber glaubst du nicht, dass er dann als Mod oder Admin auftreten würde?

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Ich weiß nicht genau was ich von der ganzen Sache halten soll. Du als Moderator hälst dich selbst nicht an die Regeln. Es wurde weder der Fundort des Schwertes genannt, noch wurde es gemeldet. Ich finde deine Aussagen auch ungewohnt einsilbig. Mir scheint das Du selber nicht ganz zufrieden bist.

astrofratz

Was ich auch wundert das meine Frage an Dich seit Stunden nicht beantwortet wurde und jetzt ging es doch ganz schnell. :-"

Das Verhalten und die Texte von F.Siegmund empfinde ich bestenfalls als zweitklassig. Sie kommen keines falls an astrofratz oder brunn heran. Von daher würde ich F.Siegmund als Moderator ausschließen.

Man kann Verhältnisse in anderen Ländern eben nicht 1zu1 auf Deutschland übertragen. Hier sind die Denkmalschutzgesetze der Länder die Grundlage, obrigkeitsstaatlich oder nicht. Bürger schützen ihre Archäologie halte ich für ein Elfenbeinturmgespinst, da ändern auch ein paar tendenziöse Aufsätze nichts. Wenn das Linie der DGUF ist, vor allem nachdem hier vor einiger Zeit zwei klagewillige “archäologisch interessierte Bürger”, samt ihrem Sondengängerumfeld, Amok gelaufen sind, ist das ein Grund für einen Austritt. Damals war es sogar noch ein Thema für den DGF Newsletter, jetzt wird hier unbegrenzter Vertrauensvorschuss gewährt. Meine Linie ist das nicht. 

Ich hätte aber noch eine Frage an die Moderatoren:

Gibt es eine Beziehung des Forums zu Frank Siegmund oder werden durch ihn Regeln festgelegt oder beeinflußt?

Eine Beziehung des Forums zu Frank Siegmund gibt es - und zwar die gleiche, die es auch zu Dir gibt: beide sind Nutzer des Forums. Auf die Regeln hat das keinerlei Einfluss.

astrofratz

Was ich auch wundert das meine Frage an Dich seit Stunden nicht beantwortet wurde und jetzt ging es doch ganz schnell. :-"

Wundert Dich das wirklich? Manche Leute müssen so ganz nebenbei auch noch einen Beruf ausüben und können nicht alle fünf Minuten ins Forum schauen. Das ist nun mal so, auch wenn es noch so unwahrscheinlich erscheint.

Das Verhalten und die Texte von F.Siegmund empfinde ich bestenfalls als zweitklassig. Sie kommen keines falls an astrofratz oder brunn heran. Von daher würde ich F.Siegmund als Moderator ausschließen.

Was mir auffällt, ist dass Du oft ganz schön und recht schnell über das Ziel hinausschießt. Man kann ja, wie die bisherigen Beiträge zeigen, durchaus geteilter Meinung darüber sein, ob eine detaillierte Fundbestimmung angebracht und zielführend ist. Du könntest also etwa sagen, dass Du eine solche Vorgehensweise für falsch hältst. Begriffe wie »zweitklassig« sind aber in diesem Zusammenhang wirklich deplatziert.

Es ist ja schön und begrüßenswert, wenn man sich für eine Sache engagiert, aber eine übersteigerte Emotionalität kann auch den klaren Blick auf die Gegebenheiten trüben.

 Aussagen wie: “obrigkeitsstaatlich denkende Ausgrenzungeverhalten,”  “mündige Bürger schützen ihre Archäologie” würde ich ganz klar als zweitklassig betrachten.

Mir erscheint das F.Siegmund einen ziemlich große Bonus im Forum hat.

Das Verhalten und die Texte von F.Siegmund empfinde ich bestenfalls als zweitklassig. Sie kommen keines falls an astrofratz oder brunn heran. Von daher würde ich F.Siegmund als Moderator ausschließen.

Das ist lustig. An sich ist es glaube ich nicht nötig, dass ich auf die Leistungen (archäologisch und auch fachpolitisch) von Herrn Siegmund verweise.

Sehr traurig, dass ein Forscher, der mal wirklich belegbar ein Experte ist und unter seinem Echtnamen schreibt, so abgewertet, unter Generalverdacht etc. gestellt wird. Ganz schön schwaches Bild des Forums. Statt sich zu freuen, dass ein Wissenschaftler sich offen äußert, werden hier üble Dinge unterstellt.

Mein Einwand richtete sich darauf, dass eine solche Beschreibung/Zuschreibung von F. Siegmund reicht, um den Verkauf zu erleichtern, selbst wenn es nur in einem Forum getan wurde. Ich wollte keine üble Absicht unterstellen, sondern einen zu guten Willen hilfreich zu sein.

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Aussagen wie: “obrigkeitsstaatlich denkende Ausgrenzungeverhalten,” “mündige Bürger schützen ihre Archäologie” würde ich ganz klar als zweitklassig betrachten.

Mir erscheint das F.Siegmund einen ziemlich große Bonus im Forum hat.

Klar. Ist mal ein Archäologe und kein Laie, der nur auf Wikipedia, eigene Blogs und Sätze wie “weil das ist halt so…” verweist. Google ihn doch mal und lies ein Buch von ihm.

Hier die Literaturauswahl bei Wikipedia:

  • Fränkische Funde vom deutschen Niederrhein und der nördlichen Kölner Bucht. Phil. Diss. Köln 1989 (Diss.-Druck).
  • mit Petra Beckers: Bevor der Bagger kam. Ausgrabungen am Rheinort 1989. Stadt Düsseldorf, Düsseldorf 1990.
  • Das Gräberfeld der jüngeren Römischen Kaiserzeit von Costedt. Mit Beiträgen von St. Hainski, St. Hesse, S. Hummel, St. Krabath, K. Kröll, Th. Küntzel, W.-R. Teegen und St. W. Teuber. Bodenaltertümer Westfalens 32. Zabern, Mainz 1996. ISBN 3-8053-1895-2.
  • Merowingerzeit am Niederrhein. Die frühmittelalterlichen Funde aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf und dem Kreis Heinsberg. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1998, Nachdruck 1999. ISBN 3-7927-1247-4.
  • Alemannen und Franken. Archäologische Studie zu Ethnien und ihren Siedlungsräumen in der Merowingerzeit. Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 23. de Gruyter, Berlin, New York 2000. ISBN 3-11-016788-3.
  • Die Körpergröße der Menschen in der Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas und ein Vergleich ihrer anthropologischen Schätzmethoden. Books on Demand, Norderstedt 2010. ISBN 978-3-8391-5314-7.

Edit: Wobei ich Raukes Ansicht die Sondengänger etc. betreffend teile. Nachdem deren Vertreter hier wirklich ganz schön auf den Putz gehauen haben, habe ich mich mal ein wenig mit deren Foren und den aktuellen gerichtlichen Fällen sowie deren Handlungen beschäftigt. Das Bild war wirklich übel. Da werden Petitionen gestartet die “Amtsarchäologie” (Wortwahl in diesen Foren) abzuschaffen. Da werden Landtagsabgeordnete angeschrieben und vorgeschlagen den Archäologen das Geld zu streichen usw. Es ist wirklich erschreckend, was da teilweise von sich gegeben wird…Sondengänger haben bei mir JEDEN Kredit verspielt.

Also wenn hier die Devisen gelten: “obrigkeitsstaatlich denkende Ausgrenzungeverhalten,”  “mündige Bürger schützen ihre Archäologie” warum wird dann nicht direkt eine Rubrik für Sondengänger eröffnet mit der Garantie das es keine Strafverfolgung gibt?

Ich sehe lauter Widersprüche, tut mir leid.

Ich weiß nicht, ob du meinen “Edit” gesehen hast.

Dass die DGUF eine umstrittene Position die Sondengänger betreffend hat, ist ja kein Geheimnis. Da Herr Siegmund ein wichtiger Vertreter ist, scheint (extra fett gesetzt) klar, welche Meinung er vertritt.

Auch wenn man anderer Meinung ist, sollte man doch gegenüber einer Person, die hier mit Klarnamen postet freundlich auftreten und möglicherweise das Problem sachlich diskutieren, ohne Unterstellungen etc.

Bevor wir mit Anschuldigungen gegenüber Menschen um uns werfen, die wir nicht mal kennen, sollten wir schon etwas differenzierter vorgehen.

Diesen Satz möchte ich deutlich unterstreichen.

[…] kommen hier auch viele Leute hin, die überhaupt gar nicht wissen, was sie denn da gefunden haben und durch Löschen ihrer Threads steigt nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, dass der Fund angemessen gemeldet und behandelt wird. Auch Keramik oder Steinartefakte kann man ja bei einer illegalen Grabung oder Durchsuchung eines Bodendenkmals finden, nur die Metallteile sind eben prominenter.

Das beschreibt das Dilemma eigentlich ganz gut, in dem jedes Forum steckt, wo Fragen zu archäologischen Funden gestellt werden können.

Wir sollten uns fragen: Was wollen wir mit dem Forum erreichen? Wollen wir einfach nur Funde sehen? In einem mehr oder weniger geschlossenen Zirkel von Fachleuten über Fundansprachen debattieren? Arglosen Fragestellern Naivität, Ahnungslosigkeit oder gar kriminelle Absichten vorwerfen?

Oder wollen wir Menschen für archäologische Fragen und die Notwendigkeit, das kulturelle Erbe zu bewahren, sensibilisieren, wollen wir die Leute für Archäologie begeistern und so den Denkmalschutz fester im Bewußtsein verankern?

Ich persönlich bin der Ansicht, dass auf lange Sicht letzteres mehr zum Erhalt archäologischer Stätten und Funde beiträgt.

Ich müsste mir die Regeln für die Sektion nochmal durchlesen, aber ich bin sicher, dass da drin steht, dass man beim Thread erstellen schreiben muss: Wo gefunden (Bundesland, Kreis, Stadt/Dorf, wann gefunden, unter welchen Umständen gefunden, gemeldet ja/nein (Am Besten noch direkt genau bei wem). Das ist nämlich bei keinem der von Kabian angesprochenen Funde der Fall… Wenn wir direkt genau gewusst hätten, wie und wo das Schwert gefunden worden ist, wäre da sicher etwas weniger Skepsis im Raum gewesen.

Stimmt, (fast genau) so steht es in den Regeln. Allerdings werden die Angaben zum Fundort bewusst nicht so detailliert abgefordert, um die Lage eines möglicherweise wichtigen Fundortes nicht öffentlich breitzutreten und so u.U. »raubgrabungswilligen Schatzjägern« ein leicht identifizierbares Ziel unter die Nase zu reiben.

Beim Schwertfund sagte der Anfragende, er hätte es »dem zuständigen Museum« gemeldet (wenn auch in der Absicht, es zu verkaufen). Leider hat er das Museum nicht beim Namen genannt, so dass man hätte nachfragen können. Das geht nicht mit den Regeln konform und mittlerweile ist der Thread ja auch geschlossen.

Vielleicht muss die Moderation einfach deutlich konsequenter auf die Einhaltung der bestehenden Regeln der Sektion bestehen und dafür sorgen, dass wir ausführliche und mit allen nötigen Informationen versehene Fundmeldungen hier kriegen.

Du hast sicherlich recht, dass man hier konsequenter auf die Regeln hinweisen und bei Nichtbeachtung auch konsequenter Threads schließen/löschen müsste, etwa wenn der Anfragende sich weigert, die in den Regeln geforderten Informationen nachzureichen. Aber dazu muss man den Leuten auch die Zeit lassen. Zwar besteht heutzutage eine gewisse Erwartungshaltung nach Kommunikation quasi »in Echtzeit«, aber nichtsdestotrotz ist nicht jeder permanent online und hat ständig dieses Forum im Browser geöffnet. Ich gestehe hiermit, dass ich nicht täglich und stündlich ins Forum reinschaue. Und ich gehe davon aus, dass es vielen anderen ebenso geht.

Bevor die neuen Threads nicht abgesegnet wurden, werden sie nicht freigeschaltet und sichtbar, oder so. Das würde natürlich wieder ein ziemliches an Mehraufwand bedeuten. Andererseits wären so immerhin die Startposts nicht mehr so schrecklich zu lesen. Und man könnte direkt eine Beurteilung der rechtlichen Lage vornehmen, ohne spekulieren zu müssen.

Das wäre »auf Nummer sicher« gehen, würde aber wie Du schon schreibst, einiges an Mehraufwand bedeuten, zu dem ich mich nicht wirklich in der Lage sehe. Außerdem dürfte eine (mehr oder weniger) lange Bearbeitungszeit, d.h. das erzwungene Warten auf Freischaltung einer Anfrage, viele ehrlich an der Sache Interessierte sich frustriert abwenden lassen mit dem Eindruck, Archäologen seien nur selbstherrliche Bürokraten.

Ich habe eigentlich trotz allem immer noch die Hoffnung, dass die Forengemeinschaft mithilft, die vielleicht manchmal unbedarften, aber ehrlich interessierten Finder bei der Stange zu halten, also durch konstruktive Beiträge zu unterstützen (was ja auch durchaus heißen kann »das ist nix, aber schön dass Du gefragt hast«) und vielleicht sogar einige, die zunächst mal nur am materiellen Wert oder der Schönheit eines Objektes interessiert sind, dazu zu bringen, ein Interesse an der »ganzen Geschichte« und möglicherweise gar die Einsicht zu entwickeln, dass unser aller kulturelles Erbe bewahrens- und schützenswert ist.