Schwefelkiesknolle mit Schlagkerbe

Die Blaue Mau­ri­tius der Steinzeit Nor­ma­ler­weise zer­fällt Schwe­fel­kies inner­halb weni­ger Monate und lässt sich somit zumeist nur als ros­ti­ger Klum­pen in archäo­lo­gi­schen Gra­bun­gen nach­wei­sen. Ursa­che dafür ist die Reak­tion des darin ent­hal­te­nen Schwe­fels mit Feuch­tig­keit, sprich Was­ser. Es bil­det sich Schwe­fel­säure, die den Eisen­an­teil angreift. In äußerst sel­te­nen Aus­nah­me­fäl­len sind Schwe­fel­kies­knol­len resis­tent und zer­fal­len nicht, die Ursa­che dafür ist unbekannt. Die Feu­er­er­zeu­gung war eine all­täg­li­che Tätig­keit seit dem Mit­tel­pa­läo­li­thi­kum. Jede Gruppe wird zumin­dest eine Knolle, wahr­schein­lich meh­rere, in Benut­zung gehabt haben. Zur Zeit der Sess­haf­tig­keit wird jeder Haus­halt über min­des­tens eine Schwe­fel­kies­knolle ver­fügt haben. Wären sie nicht alle ver­gan­gen, wäre der hier beschrie­bene Fund recht banal. So aber gehört er zu den sel­tens­ten stein­zeit­li­chen Fun­den, sel­te­ner als Neandertalerknochen. Mehr zu diesem Fund und weitere Bilder hier.

na das ist ein schöner Fund!:b: Wie groß ist das gute Stück und in welchem Zusammenhang (Datierung) wurde es den gefunden? Gruß Irminfired

Hallo Irmifried, Die Knolle ist nahezu rund und hat einen Durchmesser von etwa 29 mm. Gewicht 59,47 Gramm. Es handelt sich um einen Oberflächenfund, daher ist eine Datierung nur auf Grund von Wahrscheinlichkeit möglich. Es handelt sich um eine Siedlungsstelle des Spätneolithikums, Beilbruchstücke aus Lousberg- und Valkenburgfeuerstein sprechen für diese Datierung. Wenn du dem Link folgst, kannst du auch Detailaufnahmen etc sehen: steinzeitwissen.de

Vielen Dank für den Link! Sehr interessante und gut aufgebaute Seite! und nochmals Glückwunsch zu dem Fund!!!:db:

Hallo Irmifried, danke für die Blumen. Inzwischen sind die Fotos durch bessere ersetzt worden: steinzeitwissen.de Morgen geht das Stück zur Untersuchung ins Institut für Geologie und Mineralogie, Köln, zu Dr Hollerbach. Direkt im Anschluss gebe ich es ab, für eine Publikation in “Archäologie im Rheinland”. Liebe Grüße, Christian