Umgangsformen und Netiquette

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Oh ja, Korfmann Vorträge waren z.B. immer toll. Da sind “Streitgroupies” angereist. Erst war es fachlich, dann wurde es persönlich.

Bin momentan auf einer (ist gerade Mittagspause). … noch wird nicht gestritten :wink:

Ich bin demnächst auch auf einer Konferenz. Zählt die auch? http://www.sagenhaftezeiten.com/index.php?menu=about&op=page&id=53

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

He, da hat ja jemand Pauls Titel für nen Vortrag geklaut :smiley:

Ist aber ein sehr schöner Titel. :b:

  • “Wer kennt hier wirklichen einen Archäologen?” Ich z.B. Eigentlich bin ich nur an Wochenenden nicht mit Archäologen zusammen. Manchmal auch an Wochenenden. - “Er berichtete mir z.B. davon, dass sich archälogische Koryphäen auf Kongressen manchmal durchaus dermaßen schlimm streiten, dass die Fetzen fliegen…” Das mag so gewesen sein, als die “New Archaeology” aufkam und dann, mancherorts kurz darauf, die “Postprocessual Archaeology”. Heute gibts auf Tagungen für meinen Geschmack eher zu wenige Auseinandersetzungen. Ist auch kein Wunder: 20 Minuten Vortrag, dann 10 Minuten Fragen / Diskussion. Da so viele ihre Redezeit überziehen, hinkt man schon bald hinterher. Also gibt es aus Zeitmangel gar keine Fragen / Diskussionen. Allenfalls in den Pausen oder abends. Aber auch da trifft man sich eher mit seinen Bekannten und Freunden, deren Meinung man ja schon kennt. Ist ein Vortrag nicht besonders originell, wird höflich geschwiegen und ein bißchen kürzer abgeklopft, das ist häufig die einzige Kritik. Hat man alles richtig gemacht, schütteln einem in der Pause auch bis dahin völlig fremde Menschen die Hand und bieten an, ihre eigenen Arbeiten zuzusenden. Kritik ist, wenn man ignoriert wird (wäre übrigens auch für dieses Forum hier ein brauchbarer Ansatz). - “Während der NAZI Zeit hat sich die Archäologie nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das mag Heute anders sein, trozdem muss sich die Archäologie den Vorwurf gefallen lassen, das hier die Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet wurde.” und “Mein Einwurf sollte mehr in die Richtung gehen, das hier nicht offensiver von der Vergangenheit distanziert wird.” Doch. Für meinen Geschmack eher zuviel als zu wenig. Auch auf Ausstellungen nimmt die Aufarbeitung für meinen Geschmack tendentiell eher einen zu breiten Raum ein. Beispiel Schädelvermessung: Wurde natürlich auch vor 1933 gemacht und nach 45 auch noch. Beispiel “ethnische Interpretation”: Wurde z.B. von Kossinna Ende des 19. Jahrhunderts gemacht und wurde von Bordes bis vor dreißig Jahren gemacht. Und die Grabungen waren in der NS-Zeit nicht besser und nicht schlechter als vorher und nachher auch (es gab und gibt immer bessere und schlechtere Grabungen, wobei die Standards sich gerade in den letzten Jahrzehnten generell stark verbessert haben). Ob irgendein Archäologe, der auch in den 12 Jahren von 33 bis 45 tätig war, früher oder später oder gar nicht in die SA/NSDAP/SS oder sonstwo eingetreten ist, finde ich verhältnismäßig unerheblich aus wissenschaftlicher Sicht. Gustav Riek z.B., oder nehmen wir Herbert Jankuhn: Die haben doch insgesamt recht ordentliche Arbeit geleistet (gemessen an den Standards der damaligen Zeit). Waren aber beide meines Wissens NS-Funktionäre - und nun? Soll man sie totschweigen, sich davon distanzieren, ihnen posthum ihre akademischen Titel aberekennen? Na egal - allein der Umstand, daß beider NS-Vergangenheit bekannt ist, spricht dagegen, daß die NS-Zeit in der Archäologie nicht genügend “aufgearbeitet” sei. - Zum eigentlichen Thema “Umgangsformen und Netiquette”: Es scheint eben leider so zu sein, daß Kommunikation über das Internet enthemmt. Das legt wahrscheinlich daran, daß man aus dem Schutz der Anonymität und der räumlichen Distanz heraus kommuniziert. Jeder Depp weiß, daß er lustig herumtrollen kann, ohne daß das negative Konsequenzen nach sich zieht. Damit wird man sich abfinden müssen. Da hilft nur: Anderswo kommunizieren.

Opportunistisches Angebiedere an ein verbrecherisches System ist also, aus wissenschaftlicher Sicht, verhätlinsmäßig unerheblich? Ich teile die Ansicht nicht so ganz. Pass nur mal auf, dass jetzt nicht die Proteststürme der ganz korrekten User/Innen über dich hereinbrechen. >:)

“Während der NAZI Zeit hat sich die Archäologie nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Das mag Heute anders sein, trozdem muss sich die Archäologie den Vorwurf gefallen lassen, das hier die Vergangenheit noch nicht aufgearbeitet wurde.” Ich kann es nicht für Gesamtdeutschland beurteilen. Für Sachsen ist da das Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung seit ca. 15 Jahren dran. Ich finde deren Ansatz gut auch die Ärchäologie in der DDR mit zu beleuchten. Grundsätzlich gilt: nicht jeder der NS/SED Funktionär war hat idiologische Arbeit abgeliefert und nicht jeder der es nicht war hat “sauber” gearbeitet. Hier kommt es ganz klar auf eine Einzelfallprüfung an. Es noch an einem Beispiel aus der Historiker Zunft erläutert: Walther Schlesinger war sehr zeitig PG. Seine Arbeit jedoch machte inhaltlich keinen Kotau. Er selber flog wegen seines nicht NS-konformen Verhaltens während des Kriegsdienstes in das Strafbatallion. Das bewahrte ihn nicht davor das a) die DDR ihm jede Möglichkeit zu arbeiten nahm b) die westdeutsche Linke (Studentenbewegung) ihn deswegen aus der Proffesur in Marburg vertrieb. Seine Werke (z.B. Kirchengeschichte Sachsens im Mittelater) sind noch heute wichtige Werke und Basis der modern wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Er war es auch der die kritische Überprüfung der “Ostkolonisation” mit seinem wegweisenden Konstanzer Beitrag anschob. Ich weis jetzt werden manche einwenden…das war aber kein Archäologie… Ich denke vergleichbar ist es allemal.

:-S Oh Mann, hätte ich gewußt was für eine Diskussion ich mit meiner Äußerung über die Archäologie und die Nazi-Zeit anstoßen würde, hätte ich es sein gelassen. Fakt ist doch, das nicht nur der Archäologie die Patina aus dieser Zeit anhaftet. Auch andere Wissenschaften sind da nicht von ausgenommen. z.B sind auch einige wissenschaftliche “Erkenntnisse” der Medizin in dieser Zeit publiziert worden, die man durch menschenverachtende Experimente gewonnen hat. Deswegen sind die Erkenntnisse nicht falsch… aber es haftet an dem Ganzen doch schon ein gewisser moralische Geruch. Ich bestreite auch nicht, das es keine Aufarbeitung dieser Geschichte gibt, nur in meiner Wahrnehmung und dann sicher auch in der öffentlichen, ist das für Aussenstehende nicht so sichtbar wie es vielleicht möglich(notwendig?) wäre. Ansatz war aber, das ich nur versucht habe nachzuvollziehen, warum manche den Eindruck haben, das die Wissenschaft und damit auch die Archäologie, in solche Machenschaften verstrickt ist. Wo dieser Keim für all die Verschwörungstheorien herkommt. Die meisten Meinungsverschiedenheiten und damit auch die Brüche in den Umgangsformen und Netiquette, entstehen ja in den Diskussionen zwischen den “gelernten” Wissenschaftlern/Archäologen und den, ich nenn sie mal liebevoll “New Age” Archäologen (Kurzform NAA), die als Seiteneinsteiger sich mit Wissenschaft und Archäologie beschäftigen. Ich frage mich bei manchen Postings von den NAA’S was ist da nur falsch gelaufen, wo hat die Wissenschaft versagt, das solch ein Glauben und Unsinn aufkommen kann. Hat die Wissenschaft versäumt, ihre Erkenntnisse so aufzubereiten, das die NAA’S sie verstehen können. Stimmt daher der Vorwurf die Wissenschaft sitz in einem Elfenbeinturm und hütet eifersüchtig seinen Schatz aus Wissen? Wie können die NAA’S nur zu solchen Ansichten kommen? Muss ich also was an meiner Kommunikation ändern? Ich bin zwar kein Archäologe, aber manchmal habe ich das Gefühl, das diese Problem übergreifend auf viele wissenschaftliche/technische Bereich gilt. Daher kann ich den Frust einiger hier sehr gut nachvollziehen. Zur Frage zurück, muss ich etwas an meiner Kommunikation ändern damit die NAA’s mich verstehen? Die Antwort darauf ist ein “JA” und “NEIN”. Denn diese Kommunikation ist keine Einbahnstrasse, es gehören immer zwei Seiten dazu, sobald aber eine Seite in eine Verweigerungshaltung fällt, nicht zugänglich für Argumente ist, durch Zirkelschlüsse, Verneblungstaktiken, einen Austausch unmöglich macht, dann hab ich als “Wissenschaftler” auch das Recht, zukünftig solche Theorien zu ignorieren. Und das mit aller Deutlichkeit gesagt ist weder ein Bruch der Umgangsformen nocht der Netiquette.

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Hinter New Age und sonstigem realitätsfremden Schmutz stecken die Geheimdieste.

Was auch noch wichtig ist, dass die Gegenseite, was gegen ihre Leseschwäche tut. Ich denke, dass jedem damit viel Ärger erspart geblieben wäre.

Das ist zwar völlig off-topic, aber obendrein halte ich es auch noch für Humbug. Als ob die nichts anderes zu tun hätten. Und es zeugt von einer gewissen Bequemlichkeit, denn man spart sich so alle weiteren Erklärungsversuche. Mit Verschwörungen kann sich man immer alles so schön einfach erklären. Doch wieder zurück zum Thema:

[quote=“LAH”] Was auch noch wichtig ist, dass die Gegenseite, was gegen ihre Leseschwäche tut. Ich denke, dass jedem damit viel Ärger erspart geblieben wäre.
[/quote]
Das möchte ich noch um ein wichtiges Wörtchen ergänzen: Was auch noch wichtig ist, dass die jeweilige Gegenseite (man könnte es auch etwas neutraler als »alle Diskussionsteilnehmer« formulieren), was gegen ihre Leseschwäche tut.

Noch nie was von Bewußtseinskontrolle gehört? MK ULTRA? Wie auch immer, offtopic.

Klar, gewisse Standarts muss jeder Diskutant einhalten. Auch das Dazulernen gehört dazu.

Hallo alle miteinander, Wundervolle Formulierungen. So geschichtsnah. Korrekt. Und gar nicht medial beeinflusst. Regelrecht objektiv. Suuupernett und … waaahnsinnig aufgeklärt. Anbei mal ein Bildchen. Aus dem Museum … >:) Gruß von Paulus7 :innocent:

Hallo Steinmetz, meiner Meinung nach hast Du sehr gut den Nagel auf den Kopf getroffen! Danke! Tarkan

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.

Der Nutzer und alle zugehörigen Inhalte wurden gelöscht.