2 Köpfe aus Stein, Relief einer Medusa aus gebrannten Ton

Hallo liebes Forum,

ich habe aus dem Nachlass meines Opas diese Stücke, von denen ich gerne wüsste um was es sich dabei handelt. Mein Opa ist seit über 60 Jahren tot und meine Eltern konnten mir auch keine weiteren Informationen geben ausser daß er ein Faible für alte Sachen hatte und alles Mögliche gesammelt hat.
Ich gehe davon aus, daß er die Objekte in den 30er Jahren oder vorher erworben hat. Er kam aus Schmalkalden (Thüringen) und hat dort auch gelebt.

Zu den Objekten:
Beide Köpfe sind aus Stein. Es könnte sich um Sandstein handeln. Die Löcher scheinen nicht durch zugehen, könnten aber auch einfach verstopft sein. Handelt es sich evtl um Gewichte? Der längliche Kopf hat asiatische Gesichtszüge. Bei der Medusa sind die Augen bemalt - sonst keine Farbe. Sie ist aus gerannten Ton.

Gewicht:
Der Runde Kopft wiegt 150gr.
Der Ovale Kopf wiegt 230gr.
Die Medsua wiegt 670gr.

Viele Grüße
Hartmut




Hallo Hartmut,

schwierig…

Der längliche Kopf erinnert mich am ehesten an etruskische Darstellungen.

Bei den Stein-Köpfen hatte ich zunächst an Bauzierden gedacht. Aber die Tatsache, dass sie hinten abgerundet sind, keine Bruchstellen oder Auflage-/Anschlussmöglichkeit aufweisen, dafür aber oben zwei Löcher haben (für Aufhängung zu unsymmetrisch), spricht dagegen – und ist sehr irritierend. Insofern kann ich mir eine ehemalige Verwendung kaum vorstellen.

Was weißt du denn über Berufe in der Familie deines Großvaters? Könnten das vielleicht „Probestücke“ eines entsprechenden Handwerkers gewesen sein?

LG Barbara

Hallo Barbara,

mein Opa war Architekt, Jahrgang 1879. Er hat sich sehr für Geschichte, Kunst und Altertum interessiert und mir allerhand alte Dinge aus der Zeit des Altertums bis in die Neuzeit hinterlassen. Da sind z.B. auch Öllampen aus Bronze und Keramik und weitere kleine Köpfe aus Ton, Schlüssel aus dem Mittelalter, alte Buchseiten und Kupferstiche, Messgeräte usw. Er ist nur in der Region gereist. Es werden also keine Mitbringsel von Reisen sein. Im 1. Weltkrieg war er als Soldat in Belgien.

Viele Grüße,
Hartmut

Architekt also. Ich habe mal bei der Wohnungsauflösung eines Hamburger Architekten eine vergleichbare Sammlung wie die deines Opas vorgefunden, inklusive kleine Steinmetzarbeiten.

Zurück zu den hier präsentierten Stücken. Ich habe mir noch einmal Gedanken über die abgerundeten Rückseiten der beiden Steinköpfchen gemacht. Es sieht so aus, als habe man Geröllsteine aus einem Flusslauf benutzt. Das könnte meine These „Probe-/Übungsstücke“ stützen. Geh damit doch mal bei einem Steinmetz vorbei, der könnte vielleicht zumindest die Gesteinsart bestimmen.

Der Stil der Darstellung der Medusa passt übrigens zu griechisch-römischen Exemplaren. Sieht aber in der Art der Ausführung eher nach einem Entwurf aus.

Alle drei Stücke passen zum Tätigkeits- und Interessenbereich eines Architekten. Woher genau er die nun hat, diese Frage bleibt wohl leider offen. Ich glaube aber, dass alle drei Stücke zu seiner Zeit entstanden sind.

LG Barbara