Hallo zusammen,
nach langer Forenabstinenz melde ich much mal wieder mit einem Fundstück. Ich bin heute in der Nähe von La Rochelle (ca. 7 km) im Strandschlick spazieren gewesen. Dort liegen viele rötlichbraune Steine herum, die mich an Schlacke erinnern. Metallisch, knubbelig, eher klein.
Eins davon hat einen interessanten Abdruck, und ich frage mich, ob der natürluch entstanden sein kann. Ich habe hier nichts zum messen, die Größe des Steins ist etwa
L 6 cm
B 2,7 cm
T 0,8 cm
Hier gibt es auch Hühnergötter ohne Ende. Anbei ein paar viellöchrige kleine, es gibt auch richtig große. Ich überlege schon, was sich damit basteln lässt. Von der mutmaßlichen Schlacke sind auch noch Stücke auf dem Bild.
Das ist ja irre, ich wusste gar nicht, dass es solche Muscheln gibt. Danke für die Aufklärung!
Die Abduckform im Limonit ist deiner Ansicht nach ebenfalls natürlichen Ursprungs? In einem Artikel steht, dass das Zeug eisenhaltige Gegenstände im Meer überziehen kann, bis die so aussehen, als wären sie vollständig aus Limonit. Vielleicht steckt da ein Zierteil von was auch immer drin?
die roten Knollen sehen in der Tat sehr nach Limonit aus. Von den eher grau farbigen würde ich einfach mal einen über dem Gaskocher probieren. Wenn der Schmelzpunkt unerwartet niedrig liegt, könnte auch ein Zinnerz vorliegen, was für die Südküste der Bretagne nicht wirklich ungewöhnlich wäre, da es dort dereinst entsprechende Vorkommen an Seifen gegeben haben soll.
Du meinst, die Bohrmuschel hätte die Löcher in Zinnerz gebohrt? Zinnerz hat eine Mohshärte von 7.
Die Bohrmuschel bohrt gerne in Holz und weichem Gestein Löcher.
Die weltweit wichtigsten Lagerstätten waren / sind:
Cornwall (seit römischer Zeit)
Ranong und Insel Phuket (Thailand), Malayische Halbinsel und die davon südlich gelegenen Inseln Bangka und Billiton (Zinnstein - Seifen), zum größten Teil übertage im im Dredging-Verfahren abgebaut. Der Bergbau wurde ganz oder teilweise eingestellt).
Malaysia (Perak)
Bolivien (Quarzgänge mit Kassiterit und Wolframit)
Russland (Savita / Baikalsee (pegmatitisch), Onon und Captceranga /Transbaikalien (Kassiterit in Quarzgängen )
Usbekistan (Takfan, Skarne).
Brasilien (Rondona)
Nigeria (Jos Plateau)
Missouri (St. Francois Mts.)
Zitat Ende
La Rochelle ist noch ein gutes Stück weg von Cornwall, dass das Zinnerz dort in Frankreich zuhauf liegt, wusste ich nicht.
Also, um Missverständnisse zu vermeiden: die Limonit(?)-Stücke haben keine Löcher. Die Frage zum Abdruck ganz oben ist unabhängig von der Bemerkung, dass hier lauter durchlöcherte Steine rumliegen. Die mit Löchern halte ich für Kalkstein bzw. Sandstein.
weder habe ich Dir etwas in den Mund legen wollen noch gelegt, derartige Unterstellungen sind hier völlig unangebracht.
Zitat Butmir:
Da sprichst Du von den “eher grau farbigen” Steinen, welche Löcher der Bohrmuschel aufweisen.
Da gibt es kaum einen Interpretationsspielraum. Zinnerz (Kassiterit, veraltet auch Zinnstein), hat die Mohshärte 7, da bohrt keine Bohrmuschel Löcher rein.
Nein, ich habe mich auf jene blau-grauen Knollen bezogen, welche sich farblich vom ansonsten gezeigten rötlichen Limonit unterscheiden. Keine der “Knollen” weisen Bohrungen auf und Ich denke, dass die mir angedichteten Löcher deinem Erfindergeist entspringen, denn der auf dem Foto von Nadine gezeigte Sandstein ist grünlich gelb bis braun und liegt nicht in Knollenform vor, wie Du sicherlich einsehen wirst.
Im übrigen hättest Du meinen Hinweis, dass man schließlich nicht alles wissen kann, durchaus auch auf den Autoren des Beitrages in dem von Dir zitierten Mineralien-Atlas beziehen können, denn dieser berücksichtigte die antiken Lagerstätten offenbar nur teilweise. Aber Du tatest dies - wie deine akribische Aufzählung bereits erahnen ließ - nicht und hast Dir stattdessen selbst den Schuh angezogen. Ich denke, dass Du selbst bislang noch nie bronzezeitliche oder prähistorische Zinnbarren gesehen hast stelle hier daher einige Exemplare in den Dateianhang, welche die Mitglieder der South-West-Maritime-Archaeological-Group vor der Küste Cornwalls entdeckten. Lizenz : CC BY-NC-SA-3.0. Für die Zukunft wünsche ich Dir mehr Glück und verbleibe mit sanften Grüßen