Bestattungsformen der Jungsteinzeit

Hallo alle zusammen, ich versuche zurzeit mehr über die Jungsteinzeit zu erfahren. Dabei spielen die unterschiedlichen Bestattungsformen natürlich eine wesentliche Rolle. So gibt es folgende “Typen”: => Flachgräber(?) mit Hockerstellung der Bestatteten oder auch Rückenlage ( beides typische Schlafstellungen) =>Kreisanlagen (z.B.:Herxheim) in denen die zertrümmerten und teils mit den Gebeinen anderen Individuen vermischen Knochenreste (?) bestattet wurden (überregional) => Höhlen: - Familiengräber (z.B.: Lichtensteinhöhle) - sekundärbestattung mehrerer Individuen (zwei Seelen Theorie) (z.B.: Jungferhöhle bei Tiefenellern) Wie hängen all diese unterschiedlichen Formen der Bestattung zusammen oder tun sie dies überhaupt? Gibt es noch weitere Befunde? Vielen Dank schon im Voraus!!!:slight_smile: Marcellus

Hallo Marcellus. Obwohl ich kein Experte in der Jungsteinzeit bin, antworte ich mal auf deinen Beitrag, weil ich ihn sehr interessant finde. Beim lesen stelle ich mir hier die Frage, ob du an eine bestimmte jungsteinzeitliche Kultur denkst? Oder einfach nur breit gefächert? Das frage ich nur, weil es ja durchaus sein kann, dass sich eine Kultur über ein bestimmtes Gebiet aussträcken kann, was sich unter starken geologischen Schwankungen befindet. So wie zum Beispiel Griechenland und Italien, wo man viel Abwechslung in der Landschaft hat. Das führt dann automatisch mit sich, dass Bestattungen auf unterschiedliche Weisen drchgeführt werden. Um eine Antwort darauf zu finden, inwiefern diese verschiedenen Grabtypen zusammen hängen, muss man gucken, auf was für einem Gebiet sie sich erstrecken und was für evt. Kulturen diese Gegenden bewohnt haben. Erst dann kann man genauere Schlüsse darüber ziehen, inwiefern es einen Zusammenhang gibt. Ich denke, ich werde hier mal eine Studienkollegin um Rat fragen, weil sie in einer anderen archäologischen abteilung ist als ich, und davon vielleicht mehr Ahnung hat. Liebe Grüße Annine

Hallo Annine, zuallererst mal vielen Dank für dein Interesse und deine Bemühungen!!!:slight_smile: Natürlich unterscheiden sich die Bestattungsformen stark regional (zum Beispiel wurden im nördlichen Mitteleuropa (Trichterbecherkultur) beeindruckende Megalithgräber (Dohlen) errichtet.(sprich: die Leute haben sich ihre Höhlen selbst gebaut)) Die Hockerstellung als Bestattungsform war im Neolithicum jedoch die häufigste Art einen verstorbenen Menschen die letzte Ruhe zu geben (kann man das überhaupt so sagen? Egal!!). Gleichzeitig zu dieser schien jedoch auch die “Herxheimer-Methode” -diese Bestattung war ja überregional- (nach dem Motto: Rest in pieces) und die Sekundärbestattung in Höhlen zu existieren. Übrigens war die Bestattung in Herxheim ja wahrscheinlich gezwungenermaßen (Überregional heist man musste mit dem Toten ja erst “anreisen” (ich will dabei garnicht weiter ausschweifen)) auch eine Sekundärbestattung. (Ich bin nur Schüler und hab eigentlich überhaupt keine Ahnung ;-)) Und zu guter letzt, wie wir in Frangen sagen: D/Tschüss Marcellus

Ich habe deinen Beitrag an meine Freundin geschickt. Sie ist in kopenhagen im 4 Semester von Vor- und Frühzeit archäologie. Sie weiss also sicher was. Mal sehen wie viel sie verstehen kann davon, oder ob ichs übersetzen muss. Davon hängt dann die schnelligkeit der antwort ab. Werd ich aber sofort an dich weiter leiten. Das hat jetzt zwar nichts mit der diskutierten Zeit zu tun, aber ich war mal bei einer Ausgrabung die auf einem Friedhof aus dem frühen Mittelalter stattgefunden hat. den hatte man durch Zufall gefunden, weil er so nah am Wasser lag, dass Wellen die Schädel sichtbar gemacht haben und dementsprechend schnell wurde eine Notgrabung gestartet. Auffalend war hier auch, dass es mindestens 3 verschiedene Bestattungen gab, genu neben einander, aber aus dem selben Niveau, also sehr warscheinlich aus der selben Epoche. Fand ich sehr interessant und die Archäologen wurden auch nicht draus schlau.

so, hier schreib ich dir mal schnell auf, was sie geantwortet hat. Weiss nicht ob du damit was anfangen kannst. Muss es auch erst schnell übersetzen, weil sie ja auf dänisch schreibt. “Das ist ja eigentlich ganz lustig, weil es " normalerweise” nur eine übergeordnete Form der Bestattung gibt, die dann sozusagen vorgebend ist für alle anderen, die sich mehr oder weniger danach richten Aber gerade weil wir so viele verschiedene Bestattungsformen haben, welche ja Ausdruck von Kulturen sind, musste wohl jeder Stellung beziehen zu welcher Kultur/ Bestattungsform er tendierte… Welche Vorstellungen man hat über das Leben nach dem Tod oder auch Tod an sich. Das ist ein sehr wichtiger Bestandteil um eine Gesellschaft und deren Alltag zu verstehen. Ob es was mit Schlafstellungen zu tun hat, bin ich mir nicht so scher. Es gibt ja zum Beispiel keine, die auf dem Bauch begraben werden ( Ich glaube, ich hat sie das Wort Schlafstellung einfach etwas missverstanden, was ja auch vollkommen ok ist;-) )… Aber innerhalb der Kulturen dieser Periode hat man Männer auf der einen seite liegend begraben und frauen auf der anderen Seite liegend.( Was ja dann doch unsere Schlafstellungen sind;-) ) Dies hat sehr viel mit der auffasung über den Tod zu tun, und mit dem Status, den jeder einzelne in der Gesellschaft hat. Ob es nun Geschlechtsorientiert oder Status- / Macht-orientiert ist." Bringt dir das was? Sie würde sonst gern weiterhin zur Verfügung stehen, wenn du noch irgendwas genauer wissen willst. Weil sie das Thema selber sehr spannend findet. Ich kann deine Posts einfach weiter leiten und meinen eigenen Sempf dazu geben. Das wars erstmal von meiner Seite her. Gruß Annine