Bläulicher Stein - Silexartefakt?!

Liebe Archäologiefreunde,
in diesem Frühjahr habe ich auf einem Acker in Oberfranken einen bläulichen, patentierten Silexartefakt aufgelesen. Nun gibt es Meinungen, die das Objekt ggf. als Schlacke (kupferhaltig) aus der Eisen- bzw. Glasverhüttung sehen. Meines Erachtens sprechen insbesondere die sichtbaren Schlagmerkmale dagegen.

Auch die Möglichkeit, dass es sich hier um einen Flintenstein handelt, wurde bislang nicht völlig ausgeschlossen. Mir scheint das Objekt ist diesbezüglich aber viel zu klobig für ein Gesteinsschloss.

Meines Erachtens handelt es sich um einen getemperten Kratzer aus grau-blauem Hornstein, vermutlich aus dem Mesolithikum.
Anbei ein paar Schnappschüsse des ca. 3x2x1,5cm großen Silexartefaktes (?!).

Über Kommentare und Einschätzungen dazu würde ich mich freuen.

Hallo Servant123,
auf Grund der auf den Bildern zu sehenden Luftbläschen bin ich mir sicher, dass es sich um Schlacke handelt. Der Bruch von Schlacke ist der gleiche wie bei Silex. Wohl gibt es bläulichen Silex, blaue Schlacke ist aber recht häufig, vor allem in Gebieten, wo Metalle verhüttet wurden oder werden.
Erstaunlicherweise ähnelt dein Fund tatsächlich einem Kratzer,.es.ist aber keiner. Die typischen Schlagmerkmale fehlen, b.z.w. sind nicht eindeutig. Da wurde ein größerer Schlackebrocken zerkleinert.

Viele Grüße

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Danke SvenHorn für deine Einschätzung. Ich bin wirklich hin und her gerissen. Schau dir mal bei dem Link den blauen Silex an. Der Silex hier offenbart auch sowas wie Bläschen, oder?!

Anderseits sehen doch die Oberflächestrukturen von blauer Schlacke eher anders aus (s. Beispiel im Link). Habe im Internet noch kein blaues Schlackeobjekt gesehen mit solchen doch relativ prägnanten Schlagmerkmalen wie bei meinen Fund.

https://www.steine-und-minerale.de/artikel.php?topic=4&ID=305

Also so richtig überzeugt, dass das Schlacke ist, bin ich ( noch) nicht.

Freue mich auf weitere Kommentare!

Moin,

wer war es denn, der sich für Schlacke (kupferhaltig) aus der Eisen- bzw. Glasverhüttung ausgesprochen hat?

Beschädigungen an Schlacke haben tatsächlich ähnliche Brucheigenschaften wie Flint und Glas.

Leider können wir nur die Fotos beurteilen und aufgrund dieser neige ich auch zur Schlacke.

Einen Flintenstein möchte ich ausschließen.

Gruß

Jürgen

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Also so richtig überzeugt, dass das Schlacke ist, bin ich ( noch) nicht.

Das verstehe ich gut. Zumal es ja wirklich auch etwas von einem Kern hat, der unregelmäßig abgebaut wurde. Und es scheint patiniert zu sein, das habe ich bei Schlacke noch nicht gesehen.

Viele Grüße

Danke, Jürgen und SvenHorn! …so richtig bzw. eindeutig ausgesprochen für Schlacke hat sich noch niemand. Vermutungen alternativ in dieser Richtung wurden geäußert in Diskussionen mit (Hobby) Archäologen.
Bei passender Gelegenheit werde ich das auch mal einem Geologen vorlegen.
Bleibe jedenfalls dran, um den Sachverhalt möglichst eindeutig aufzuklären.

Meines Erachtens ist der Stein übrigens vollends mit Patina überzogen!

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Habe einen Professor der Geo- und Archäologie mit Schwerpunktkompetenz in der Altsteinzeitforschung das mal vorgelegt. Sein eindeutiges Statement: Das ist ein Silexartefakt. Hier auch noch mal ein paar Aufnahmen von den markanten Stein.
Weitere Einschãtzungen aus dem Forum wãren nstûrlich weiterhin hilfreich.

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Vielen Dank für die Info,
schade, dass der Spezialist sich offensichtlich nicht näher zu dem Artefakt geäußert hat. Aber es wird dann wohl ein paläolithischer Kernstein sein, bei dieser Patina.
Viele Grüße