Das Mysterium der Cart-Ruts

Hallo Ed,

was bedeutet bei dir “hohes Alter” und wie kannst du es an Hand der Erosion belegen?
Kann das Tal, wo sich die Spuren bündeln auch der Ausgangspunkt sein? Lag da eventuell doch ein Steinbruch?
Was könnten Geologen, die zweifellos in die Untersuchungen einbezogen werden sollten, feststellen, neben Härte, Alter Widerstandsfähigkeit gegen Erosion/Verwitterung? Die Gesteinsarten wären wohl auch von Bedeutung.
Die Tatsache, dass keine Bearbeitungsspuren zu erkennen sind, kann an der Abnutzung liegen.
Schön wäre es, verschiedene Theorien experimentell zu versuchen, oder gibt es da schon Versuche? Historische Quellen müssen herangezogen werden, auch wenn es sich hier sicherlich oft um vorgeschichtliche Spuren handelt.
Römische und mittelalterliche Fahrspuren sind doch sicher belegt, was natürlich nicht heißt, dass alle Cart-Ruts so zu datieren sind!

Wenn man die Altwegeforschung zu Hilfe nimmt, wird man feststellen, dass die Wegeführung gerade an Abhängen ähnlich aussieht. Ich weiß aber nicht, ob man das wirklich miteinander vergleichen kann.
Viele Grüße

Hallo Sven,

hier einige Beispiele, an denen die Spuren/Cart-Ruts an Klippen im Nichts verschwinden:
Malta, Qala il-Pellegrin, 51
Malta, Ta`San Gakbu, 23
Archäologische Stätte von Panissars, 05
La Tallada de Caspe, 03

(wieso kann ich keine Links einfügen ?)

Vom Inselchen Filfla vor Malta ist bekannt, dass es dort Spuren gab, die allerdings
im Zuge von Kriegsspielen zerstört wurden.
Auch sind im Meer vor Malta bis zu einer Tiefe von 70 m Cart-Ruts bekannt.

Auf allen Azoreninseln gibt es Cart-Ruts und eine Untersuchung hat ergeben,
dass die Spuren älter sind als die Besiedlung durch die Portugiesen.

Eine Verbindung der Spuren zu Steinbrüchen konnte ich nicht erkennen. Natürlich finden sich hin und wieder Steinbrüche in der Nähe, aber arbeitstechnisch besteht kein Zusammenhang.
Auf Sardinien z.B. werden Cart-Ruts von punische Nekropolen abgeschnitten, somit müssen sie älter als 6.000 Jahre sein. Aber ich denke, bei dem Alter geht es mindestens um 5stellige Jahreszahlen.
Letzten Endes sind Geomorphologen gefragt, die zum Thema Erosion Erfahrungen haben.
Ich werde mich in den nächsten Tagen noch einmal um die Spuren in Kappadokien kümmern und ein Geländeprofil der Spuren bzw. der durch Erosion entstandenen Unterbrechungen erstellen.

Viele Grüße, Ed

Hallo Ed, das ist ja wirklich spannend!
Älter als 6000 Jahre und 70 m unter dem Meeresspiegel, was ja auch älter sein sollte.
Sind die zusammengehörigen Spuren eigentlich in der Regel auf dem gleichen Niveau, von der “Abwurfstelle” einmal abgesehen?

Viele Grüße

Hallo Sven,
ja, ich finde das auch sehr spannend. Mir blieb gar nichts weiter übrig,
ich mußte mich mit der Materie beschäftigen, da es ein vergessenes/verdrängtes
Thema ist :wink:
Was meinst du mit Abwurfstelle?
Ich habe schon schon mal auf Google Earth die Spuren in Kappadokien verfolgt,
aber es ist nicht leicht, da man nach erosionsbedingten Verschwinden nicht immer weiß,
wo es weitergeht. Auf alle Fälle gibt es Unterbrechungen der Spuren durch tiefergelegene
Flächen, wo z.B. Landwirtschaft betrieben wird. Die höher gelegenen Flächen eignen sich
maximal als Weideland für Schafe oder Ziegen, da Vulkantuff.
Unterbrechungen von 300 m oder 1,5 km sind nichts Ungewöhnliches und das ist ja
ein deutlicher Beleg für ein sehr sehr hohes Alter.
Aber das Netz dieser Spuren reicht bis vor Derinkuyu, das ja vermutlich vielen bekannt ist.
Bei Google E. ist die Option Historische Bilder angeraten, da die aktuellen Bilder nicht die besten sind.
Viele Grüße, Ed

Hallo Ed,
mit Abwurfstelle meine ich diese Passage aus dem anfangs angehängten Text: http://www.cartruts.de/
"Bleiben wir auf Malta. Auf einer geneigten und leicht verkarsteten Kalksteinfläche bei San Pawl tat-Tárga finden sich einige gut erhaltene Felsengeleise. Hier gibt es Stellen, wo eine Seite der Spur bis zu 60 cm tief im Kalkstein eingeschnitten ist und die andere auf der Oberfläche verbleibt.

In der Literatur findet man den Hinweis, es könnte sich um eine Stelle zum rituellen Abwurf der Last handeln.
„In einigen besonderen Fällen zeigt sich ein besonders geformter Verlauf, der ebenfalls nur durch geplante Handarbeit erklärbar ist… Einer der beiden Rinnenböden erscheint plötzlich an der Oberfläche.
Ein durchfahrender Karren erleidet dadurch eine Schrägstellung, die mit effizientem Transport nicht vereinbar ist. Vermutlich ist die Rinne so angelegt worden, dass ein ritueller automatischer Abwurf einer Last erfolgte.“ (4)"
Dass die aktuellen Bilder bei Google Earth nicht die besten sind, habe ich auch schon festgestellt, ich versuche es mal bei früheren Bildern. Danke für den Tip!
Viele Grüße

@SvenHorn EdTaylor

Hallo Ed,

ich habe das auch schon öfter gelesen, aber immer nur in Touristik-Artikeln usw. Hast du dazu eine wissenschaftliche Quelle ?
Ich habe bisher keine gefunden. Auch bei Wikipedia erfährt man keine Quelle.

ZITAT:
Ein weiterer Erklärungsansatz bezieht sich auf die Beobachtung, dass die Spuren in den meisten Fällen in Richtung Meer verlaufen. Einige Quellen behaupten sogar, dass die Spuren bis in eine Tiefe von 70 m unter dem Meeresspiegel zu verfolgen seien. Allerdings ist der Kalkstein, der sich unter dem Meeresspiegel befindet, durch Wellengang stark angegriffen, was jeden Nachweis erschwert. Sollten sich die Spuren tatsächlich bis weit unter die heutige Meeresoberfläche verfolgen lassen, würde dies bedeuten, dass die Spuren viel älter sind, da der Meeresspiegel erst seit etwa 5000 v. Chr. auf das heutige Niveau angestiegen ist. ENDE

Ansonsten liest man auch von der Wissenschft nur: “könnte, hätte, Fahradkette”! :sunglasses:

Wenn man sich hier die Zitate durchliest, kann man sich denken was das Resultat ist.

Die Karrenspuren von Malta: Ein angewandter geomorphologischer Ansatz.
https://www.researchgate.net/publication/266200133_The_cart_ruts_of_Malta_An_applied_geomorphology_approach

Mottershead, Malta, Karrenspuren, geomorphologische Untersuchungen angezeigt
https://pure.mpg.de/rest/items/item_3337723/component/file_3358853/content

Eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungarbeiten ist auch nicht gerade erbauend.
Zusammenfassung der bisherigen Forschung auf Mala.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2352409X21004995#b0190

Was die Karrenspuren unter dem Meeresspiegel anbelangt, ist mir bei der heutigen Unterwasserarchäologie unverständlich, warum da noch keine Kartographierungen vorliegen. Dagegen gibt es Vermessungen der Spuren in allen Details.
Meine Schlussfolgerung daraus ist, dass dort die “Schwäbische Eisenbahn” fuhr, zwischen Schtuegert, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach ! :laughing:

Gruß
Kurti

Hallo Sven,

ja, Google Earth ist eine großartige und unverzichtbare Hilfe bei der Spurensuche.
Was die Spuren in Westanatolien und in Kappadokien betrifft, wird man aus dem
Staunen nicht mehr heraus kommen.
Bezüglich der Erosion läßt sich so auch einiges erfahren.
Durch GE habe ich auch riesige Areale mit Spuren in Westsizilien entdecken können.
Im September war ich vor Ort. Die Spuren befinden sich im harten Kalkstein und sind extrem
erodiert und dadurch oft nur fragmentweise sichtbar.
Ich konnte nur einige Stichproben machen, zu sehen auf der Webseite.
Wie meistens ist keine sinnvolle Verkehrsführung erkennbar, es ging zu wie
auf einem Truppenübungsplatz.

Der Text zur “Abwurfstelle” (siehe auch Frabkreich, Sigean !) ist von schweizer Enthusiasten,
ebenso wie die folgenden Zeilen :
3. Ein Abrasions-Experiment
Zur Klärung der Ausreib-Wirkung von blockierten Rädern wurde ein geführter «Schlitten» gebaut, mit dem ein 4 cm breites, gebogenes Eisenband (als Simulation eines Reifens von 1.2 in Durchmesser) mit einem Auflagegewicht von 100 kg über eine Strecke von ca. 10 cm über eine Gesteinsprobe hin-und her geschleift werden konnte. Je eine Probe vom Julier La Veduta (Gneis) und von Vuiteboeuf (Kalk) zeigten nach zehntausend Passagen einen Abrieb von 1-2 mm.

Viele Grüße

Hallo Kurti,

danke für die Links, ich schaue sie mir in den nächsten Tagen an.
Das mit den 70 m habe ich von Terra X, Harald Lesch, man staune,
aber es werden eben keine Schlußfolgerungen gezogen.

Bei den 40 m bin ich mir nicht sicher, vermutlich aus dem Buch “Unterwelt” von
Graham Hancock, der u.a. selber vor Malta tauchte. Im Buch sind Bilder
versunkener, aber vermutlich nicht ganz so tiefer Spuren zu sehen.
Ein empfehlenswertes Buch, genau wie “Die Magier der Götter”.
Graham H. wird momentan als unseriöser Verschwörungstheoretiker kritisiert,
vollkommen zu Unrecht. Er hat genügend Fakten zu bieten. Wir sollten auch nicht vergessen,
daß vor ca. 12.000 Jahren der Meeresspiegel 120-130 m tiefer lag !
Riesige Landstriche sind versunken.
Auf meiner Webseite ist übrigens eine Spur zu sehen, die im Meer verschwindet :
Malta/04 St. George`s Bay

Viele Grüße, Ed

@ EdTaylor

Hallo Ed,

ich habe nichts gegen Enthusiasten und schon gar nichts gegen Leute, die sich kritisch zu den Schlußfolgerungen der Wissenschaft äußern und ihre eigene These entwickeln.
Allerdings solche Experimente sind da wenig zielführend.
Auch die These, dass der Untergrund noch weich gewesen sein muß als die Spuren hereingefahren wurden, ist sehr gewagt. Als Beispiel werden dann immer die Dinosaurier-Spuren genannt. Ich bin kein Geologe, aber wann war Kalkstein, wie auf Malta, so weich, dass eine Karre Spuren darin hinterläßt ???
Je nach dem, aus was sich z.Bsp. die Tuffasche zusammensetzt kann sie schnell erhärten, aber wo sind die Spuren der Zugtiere oder der Menschen, wenn z.Bsp. das Chaos der Gleise mit “Flucht” begründet wird ? Liegen überhaupt geologische Untersuchungen über das Tuffgestein vor ?
Uwe Topper weist auf seiner Seite z.Bsp. darauf hin.

http://www.ilya.it/chrono/dtpages/gleisedt.neu.html

Er erwähnt auch die Karrenspuren in der “Westtürkei” !
Stammen diese Informationen von Dir ?
ZITAT:
Jetzt erfuhr ich von einem sehr aufschlußreichen Video auf You-Tube, daß in Phrygien eine Stelle mit zahlreichen Gleisestücken gefilmt wurde: Es tauchen Ortsnamen auf wie Ihsaniye, Alanyurt und Iscehisar, also etwa 30-40 km nördlich und NO von Afyon-Karahisar in der Westtürkei. Sie liegen demnach nicht weit von der ehemals “christlichen” Felsenstadt Metropolis, wo wir Bruchstücke von Gleisen sahen. Die Gleise hier bei Ihsaniye sind allerdings phänomenal, vielleicht die verrücktesten Gleise, die es im Mittelmeergebiet gibt. Sie machen absolut keinen Sinn, können nur durch Zufall übriggeblieben sein, versteinert im wahrsten Wortsinn, Reste von einem großflächigen Muster, das vor undenklicher Zeit in den weichen Boden gedrückt wurde. Mit Karren? Was sonst? Fliegend mit Bodenberührung? Auf der Flucht?
Die dazugelegten Maßstäbe lassen erkennen, daß es sich um eine mittlere Gleisebreite handelt (nach meiner Klassifizierung von 1977): Innenabstand 110, außen etwa 140 cm; Tiefe einer Rille zuweilen 50 cm. Allerdings sieht man sogar in geringer Höhe Streifen, die vermutlich von der Radnabe herrühren, außerdem an einer oder zwei Stellen parallele Streifenlinien in der gesamten Höhe des Hohlweges, also mindestens 1,5 m ! ENDE

Nun, Prof. Lesch betätigt sich als Wissenschaftsjournalist und er wird sich dann ähnlich wie der Wikipedia -Autor geäußert haben.
Ein überprüfbarer Nachweis ist das jedenfalls nicht.

Schön und gut, aber ein Buchtitel hilft in einer Forumsdiskusion nicht weiter. Ansonsten kenne ich ja seine These von der weltweit verbreiteten Urkultur der Eiszeit und seine Thesen zu den Pyramiden usw.
Alles schöne Denkmodelle, aber was du als “Beweise” bezeichnest sind erst mal nur seine Schlußfolgerungen. Er setzt z.Bsp. voraus, dass die drei Pyramiden von Gizeh den “Oriongürtel” darstellen und die Erosionsspuren der Sphinx ein früheres Alter nachweisen. Er rechnet dann Sternkonstellationen aus die 10.500 Jahre zurückliegen. usw. usf.
Fazit:
Was die 70m Tiefe der Karrenspuren unter dem Meeresspiegel angeht, so sind oben angeführte Quellen (?) kein “Nachweis”. Das wäre insbesondere für die Eiszeitthese interessant! Unterwasserfahrzeuge würde ich mal ausschließen ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß
Kurti

Hallo,
ich denke, dass es noch viel mehr dieser Spuren gibt, oftmals wirklich sicher Wagenspuren. Ich habe mal in meinen Bildern gestöbert, habe ich mich doch an die Altenburg bei Langenstein, nördlich des Harzes erinnert.
http://www.raymond-faure.com/Langenstein_Harz_Zwieberge/Langenstein_Altenburg_Hoehlenwohnungen.html

Mit Maßen kann ich jetzt nicht dienen, es handelt sich um quarzitischen Sandstein, wenn ich das als geologischer Laie richtig anspreche.
Die Spuren sind wohl frühestens mittelalterlich, sicher bis in die Neuzeit genutzt.
Viele Grüße

@ SvenHorn

Hallo SvenHorn,

es ist ja unbestritten, dass es “tatsächliche” Karrenspuren gibt. Wie schon deine Bilder zeigen befinden diese sich aber alle auf “vorgegebenen” Fahrstrassen. Da die Räder dadurch immer automatisch die gleiche Spur benutzten entstanden mit der Zeit eben diese Rillen. Möglicherweise sind gefährliche Kurven auch mal mit eingebauten Rillen oder Randsteinen versehen worden.
Einige Beispiele.
https://www.karrenspuren.ch/?page_id=139
Achtung Gegenverkehr !


Bei den großen Arealen mit Spuren z.Bsp. auf Malta usw. waren keine “vorgegeben” Fahrwege vorhanden. Man mußte also jeweils eine erste “Leitspur” in den Stein schlagen oder schleifen, denn es ist unwahrscheinlich, dass man immer den gleichen Bogen und Spurwechsel über Pi mal Daumen fuhr bis eine Rille entstanden war. Dazu kommt noch die Tiefe der Spuren und daraus ergibt sich die Frage, mit was fuhr oder schlitterte man da. Dazu kommt noch welche Tiefe ist erosionsbedingt und welche durch Abnutzung entstanden.
Wie man auf den Luftaufnahmen sieht gibt es auch immer wieder lange, durchgehende “Spurwege” und die sind auch alle in den Spurrillen “ausgepägter”. ( siehe auch auf Lanzerote) Nicht selten gehen sie “quer” durch das Feld der “Rangiergleise” (?)
Zuletzt ist die Frage noch offen, wie tief unter dem Meeresspiegel gibt es diese Spurrillen.
Fragen über Fragen und keine überzeugende Antwort ! :weary:

Gruß
Kurti

Hallo kurti
ich wollte mit den Bildern auch nur zeigen, wie ähnlich die offensichtlich jüngeren, nachvollziehbaren Spuren den anscheinend älteren, zur Zeit unerklärlichen Spuren sind.
Die wirren “Rangierbahnhöfe” sind sicherlich eine andere Hausnummer.

Viele Grüße

Hallo Kurti,

ich denk, dass das Abriebexperiment zeigt, dass es eben nicht so schnell geht, mit Karren im Gestein Spuren zu hinterlassen. Selbst im Kalkstein, der nicht so hart wie Granit ist. Die These, dass der Kalkstein zur Zeit der Entstehung der Spuren noch weich war, taucht öfter mal auf.
Aber das halte ich auch für unmöglich, da der Kalkstein ja schon bei seiner Entstehung im Meer aushärtet.
Wie nun genau z.B. Dinospuren erhalten bleiben, weiß ich nicht wirklich. Aber in den Cevennen konnte ich sehr gut erhaltene Spuren fotografieren (siehe Webseite unter “Um was geht es”).
Da habe ich schon viele Cart-Ruts gesehen, die stärker erodiert waren.
Uwe Topper habe ich eine Menge an Informationen zu verdanken, so z.B. das bemerkenswerte

Areal von Castellar de Meca in Spanien. Eine der wenigen Stellen, an denen die Spuren verkehrstechnisch

Sinn ergeben und wie geplant erscheinen. Immer wieder eine Reise wert.
https://www.cartruts.de/2018/09/12/castellar-de-meca-01/
Hier findet sich auch ein ca. 3 m tiefer Aufweg im Kalkstein, wie fast immer sind keine scharfkantigen Bearbeitungsspuren zu sehen, weder an den Cart-Ruts noch an den 3 m Wänden.
Dass man auf den Gedanken vom weichen Kalkstein kommen kann, wird hier verständlich.
Aber die Informationen zu den anatolischen Spuren habe ich nicht von ihm.

Hier gibt es übrigens auch einen skurrilen, metertiefen Einschnitt :
https://www.cartruts.de/2018/10/13/bayramaliler/
Man beachte die unterschiedliche Spurhöhe zwischen linker und rechter Spur.
Ein gewöhnliches Fahrzeug könnte da gar nicht durchfahren. Unabhängige Höheneinstellung der linken bzw. rechten Räder (wie beim Menzi Muck) wäre Voraussetzung.

Zu Graham Hancock: Ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass seine selber aufgenommenen Bilder von Cart-Ruts im Meer vor Malta echt sind.
Er taucht selber, was ich in diesem Leben nicht mehr in die Reihe bekommen werde :wink: Also bin ich auf fremde Informationen angewiesen.
Und es gibt ja genügend Beispiele von im Meer gefundenen Hinterlassenschaften.
Das mit der Pyramiden/Orion-Konstellation stammt doch von Robert Bauval, aber vielleicht hat er das ja in seinen Büchern aufgegriffen.
Ob man sich nun die Denkmodelle von Graham H. vorstellen kann oder nicht, er präsentiert jedenfalls in seinen Büchern sehr, sehr viele Orte mit sehr interessanten Hinterlassenschaften aus Stein.
So kann sich jeder selber Gedanken machen, zumal die Lehrbucherklärungen oft nicht schlüssig sind.
Und wir haben zum Glück Göbekli Tepe mit seinen fantastischen Monumenten (mit Hochrelief!) und den 12.000 Jahren. Und das wird nur die Spitze des unbekannten Eisberges sein.

Viele Grüße, Ed

Hallo,
zwischendurch mal Bilder von Spuren aus Indien, ab 7:18.

Selber habe ich noch keine Kontakte.
Wie immer fehlen Spuren von Zugtieren.
Viele Grüße, Ed

@EdTaylor

Hallo Ed, (oder Uwe ?)

sicher geht es nicht schnell, aber man geht ja heute davon aus, dass die Karrenspuren etwa ab 2500 v.Chr. entstanden sind und bis in die Römerzeit benutz wurden. Wenn sie tatsächlich für den Tempelbau verwendet wurden, dann müssen tonnenschwere Steine transportiert worden sein.
Geologen führen dazu noch eine Auflösung z.Bsp durch CO² haltiges Wasser an. Dadurch wird der Kalkstein angelöst und der Abrieb ist dann schon wesentlich stärker. Ein solches Experiment müßte man schon wirklichkeitsgetreuer durchführen.
Alleine nur durch Schuhe auf Steintreppen wird schon erstaunlich viel abgetragen.


Dennoch ist die Tiefe der Spuren auf Malta usw. schon rätselhaft.

Die Spuren wurden in feuchten Sandschlamm, Tuffschlamm oder Kalkschlamm getreten. Der Kalkschlamm wird erst durch den Druck des Wassers hart. Die meisten Spuren von Mensch und Tier findet man im Uferschlamm und an Tränken.

Die “hohle” Gasse die du da zeigst und keine Erklärung dafür hast, könnte durchaus eine natürliche Schlucht durch Bruch und Auswaschung sein. Die Wände zeigen eine Verkarstung ( gibt es übrigens auch bei Sedimentgesteinen mit hohem Gehalt an Calciumcarbonat) Die Karrenspur könnte dann auf dem Boden als Fahrweg entstanden sein.
Karstberge

Da gebe ich dir durchaus recht. Meine Kritik richtet sich ja auch hauptsächlich gegen die weltumspannende Kultur und die angebliche Beweisführung. Aber das ist ein anderes Thema.
Hier noch eine “echte” Karstlandschaft auf der man hier und da Gleise vermuten könnte, wenn man dann wollte.
Jedenfalls steht eines fest, in Sachen Malta und Co. muß noch einiges an Forschungsarbeit geleistet werden.
Über deine Recherchen und Dokumentationen nebst aufgenommenen Kontakten darf man durchaus ein lobendes Wort aussprechen. :+1:
In diesem Sinne

beste Grüße
Kurti

Hallo Kurti,
denke ich an die abgeschnittenen Cart-Ruts durch punische Nekropolen, ist ein alter von mind. 6.000 Jahren schon einmal vorgegeben. Andere Hinweise auf ein hohes Alter aufgrund der Erosion hatte ich schon aufgeführt.
Wenn im freien Gelände gefahren wurde, halte ich es für nicht möglich, dass immer auf den cm der gleiche Weg benutz wurde.
Die hohle Gasse oder der Aufweg (Spanien/Castellar de Meca) ist definitiv Menschenwerk, da dieses Wegstück eine Spitzkehre ist und fast schon auf dem
Niveau des Hochplateaus liegt (siehe z.B. die Drohnenbilder).
Alles andere auf diesem bemerkenswerten Areal wirkt ebenso wie mit dem Messer durch weiche Butter, so entstanden ja vermutlich die Theorien vom weichen Gestein, die immer wieder mal auftauchen.
Was Karstgebiete betrifft, muss ich sagen, dass sie zu meinen Lieblingslandschaften zählen. Ich habe da schon viel gesehen.
Langenstein (siehe Bilder von Sven) ist auch so ein interessanter Aufweg.
Diese seitlichen Absätze sind öfter zu beobachten, hier z.B. bei Elche/Spanien.


Was die weltumspannende und verschwundene Zivilisation betrifft, sehe ich für mich die aufgeführten Beispiele (wieder z.B. Graham H.) eher als Indizien als verbissene Beweisführung.
Es ist doch wirklich viel überflutet worden (z.B vor der Westküste Indiens oder
das Yonaguni-Monument).
Auch das jetzige Göbekli Tepe ist nur die Spitze des Eisberges, es gibt dort Hügel, wo Spitzen solcher T-Pfeiler aus der Erde ragen.
Meines Erachtens sind die Spuren so alt, dass sie das Geschichtsbild umkrempeln könnten. Ich hoffe, dass ich hier in dieser Runde diesen GEDANKEN ohne Sanktionen äußern darf :wink:
In den nächsten Tagen werde ich einige Bilder zusammen suchen, um euch einige
skurrile Eigenschaften der Spuren zu zeigen.
Viele Grüße, Ed

Hallo Ed,

dass die Geschichtsschreibung große Fehler hat, liegt ja daran, dass die Geschichte meist durch die Sieger aufgeschrieben wurde.
Dass die Vorgeschichtsschreibung nie abgeschlossen sein wird, ist auch klar, da man auf neue Fakten und Indizien angewiesen ist. Da ist vieles Theorie. Deshalb ist es so spannend, diesem Beitrag zu folgen und eventuell einen kleinen Beitrag zu neuen Erkenntnissen zu leisten.
Oder Theorien zu entwickeln.

Die Vorstellung, dass einige wirre Spuren in Schlamm entstanden sind, der dann erst zu Gestein würde, kann ich gut nachvollziehen. Da müssen aber wirklich Mal Geologen zu Rate gezogen werden.

Viele Grüße

Hallo,
Mir sind jetzt in diesem Zusammenhang bei einer Grabung östlich von Halle entdeckte frühbronzezeitliche Wagenspuren eingefallen. Diese sind nicht in Gestein erhalten, sondern im Erdboden.
https://agisa.de/besuch-der-forschungs-und-lehrgrabung-bornhoeck/
Hier wurde scheinbar nur eine Fahrspur genutzt, auf lockerem Boden! Nicht auf Stein.
Der Grabungsleiter Torsten Schunke konnte berichten, dass man das Gewicht der beladenen Karren auf etwa 1,7 t ermittelt hat. (Nach der Ermittlungsmethode müsste ich ihn wohl bei Bedarf befragen.)

Die Blockbergung in drei Teilen war übrigens sensationell!

Viele Grüße

@ SvenHorn

Hallo Sven,

zumindest was Malta anbelangt hat es dort vor Millionen von Jahren mal Kalkschlamm gegeben. Die meisten Spuren und auch besagter “Rangierbahnhof” befindet sich auf Höhen bis über 200m. Auch die auf Gozo. Die paar Spuren, die ins Meer gehen waren während der Eiszeit Jahrtausende frei und bereits Kalkstein.
Außerdem gehört zum Erhalt der Spuren eine nachträgliche Überdeckung mit Sand usw.
Wenn man heute Bilder sieht, auf denen die Spuren z.Bsp. im Kalkbett eines Flusses zu sehen sind, dann ist das nicht der Kalk des Flusses. Diese Spuren im Kalkschlamm wurden vor Millionen von Jahren in den Kalkschlamm getreten und dann immer und immer wieder mit Sedimenten überzogen. Der Fluss hat sich dann durch die Schichten gegraben bis er die, durch den Druck zu Kalkstein gewordenen Spuren, wieder freigelegt hat.
Das Gleiche geschieht beim Abbau in Steinbrüchen.

ZITAT:
Die Paluxy-River-Fußspuren sind fossile Abdrücke von Dinosauriern im Flussbett des Paluxy Rivers nahe Glen Rose, Texas, in den USA. Die Glen Rose Formation besteht aus abwechselnden Lagen von Kalk, Mergel und Sandstein. ENDE

Also, Kalkstein entsteht entweder durch Druck auf den Schlamm durch Sedimentschichten oder durch die Wasserlast des Meeres.
Bei sonstigen verschlammten Sedimenten kann durch “Diagenese” eine erste Härtung erfolgen. Das hängt von der chemischen Zusammensetzung ab.
Auf Malta kann man also Spuren im Kalkschlamm ausschließen.

Gruß
Kurti

P.S. Da kommt jetzt eine Meldung nach der anderen. :weary: Ein alter Mann ist doch kein D-Zug ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Hallo, mal schnell zwischendurch der Link zur portugiesischen
Studie, wonach die dortigen Spuren bereits vor der uns
bekannten Besiedelung existierten:

Viele Grüße Ed