Dolmen - Ursprung - Findlinge

@kurti ich hab die theorie von herrn braasch auf seiner homepage auch gelesen und bin absichtlich nicht hier im forum darauf eingegangen, weil es eine endlosaufgabe wäre, so viel fehlerhaftes material zu diskutieren. nun, jetzt isses passiert, dann habt mal schön spaß miteinander. @herrn braasch ihre theorie des isolationsgebietes ist schon vom grundansatz her nicht aufrechtzuerhalten. die erbanalgen für blondes haar und blaue augen sind rezessiv. der von ihnen abgesteckte kleine bereich würde nicht genügend leute hervorbringen, um die weite verbreitung besagter genetischer merkmale in europa zu erklären. schon um 3000 v.chr. tauchen in nordafrika blonde europäer auf. wenn die alle aus ihrem inzuchtgebiet kämen, hätten sich die blonden haare aufgrund der geringen bevölkerungszahl bis heute längst herausgekreuzt. ergo entstanden die genetischen merkmale für weiße haut, blonde haare und blaue augen in einem sehr viel größeren geografischen gebiet. und es gibt wirklich keinen grund, warum die leute da oben so lange isoliert gewesen sein sollen, um dann plötzlich hervorzubrechen und die ganze welt mit ihren steindenkmälern zu beschenken. aber da sie auf meine einwände bisher ohnehin nicht eingegangen sind, werde ich mich aus der diskussion zurückziehen. ich habe ohnehin den verdacht, sie suchen hier keine diskussion, sondern wollen nur ihre theorie bekannter machen. mit freundlichen grüßen Hermann R. Heim

Antwort auf: es gibt keinerlei hinweis darauf, daß eine indogermanische sprache während der megalithzeit im ostseeraum gesprochen wurde. alle hinweise deuten darauf hin, daß die indogermanen viel später erst aus den südrussichen steppen nach europa einwanderten (siehe vor allem die neuesten untersuchungen von gambutas, die auf sehr reichhaltigem archäologischem material beruhen). ------------------------------------------------------------------------------ Die Theorie mit den südrussischen Steppen ist auch mir geläufig. Allmählich sollen sie dann von dort aus nach Norddeutschland und Skandinavien gelangt sein. Aber: Gibt es denn überhaupt Hinweise auf eine Sprache in der Megalithzeit? Und wie soll diese ausgesehen haben?:open_mouth:

es gibt das baskische als einzige nichtindoeuropäische sprache, die in europa bis heute überlebt hat. aber niemand weiß, wie alt die sprache wirklich ist und welcher archäologischen kultur die basken ehemals verwandt waren. es ist nur gewiß, daß sie vor den indoeuropäern in europa gesprochen wurde. ansonsten kann man über die alten, inzwischen ausgestorbenen sprachen natürlich wenig sagen. es gibt in den indoeuropäischen sprachen mit sicherheit lehnworte aus den älteren sprachen, aber da gibt es einfach zu wenig material, um schlüssig zu sagen, was für sprachen vorher wirklich gesprochen wurden und mit welchen anderen sprachen sie vielleicht verwandt gewesen waren. dieses problem werden wir verständlicherweise wohl niemals lösen.

hallo alle zusammen, klasse, man braucht nur einen link über die megaltihkultur in ein forum zu plazieren und schon geht die diskussion los. ich kenne keine “epoche” in unsere geschichte die so viel bewegung ins spiel bringt wie eben diese megalithiker. :stuck_out_tongue_winking_eye::innocent: ihr habt recht, die theorie von herrn braasch ist falsch, sie widerspricht den wenigen fakten die wir über diese epoche gesammelt haben. es liegt in der natur der sache das wenn es um “ursprünge” geht die dinge sehr kompliziert werden, es spielt keine rolle ob es sich zum beispiel um “den ursprung des menschen” den “ursprung der megalithkultur” oder den “ursprung der sprachen” handelt oder sonst irgendeinen “ursprung”.und je größer die anzahl der wissenschaftler ist die sich mit solchen themen beschäftigen und in der regel eine theorie verkünden- ist sie falsch! siehe charles darwin etc. das soll aber nicht bedeuten das ich die leistungen die die wissenschaft bisher erarbeitet schmälern wollte. aber vielleicht urteile ich falsch. piltecatl hat darauf hingewiesen das es im megalithzeitalter auch andere sehr große bauwerke gegeben hat zum zweck der versammlung zum feiern etc. ich finde das liest man im zusammenhang mit den megalithikern sehr selten und solche feststellungen führen dazu sich gedanken zu machen wie den eigentlich die strukturen dieser völker, stämme, sippen etc ausgesehen haben. auch darüber wissen wir bei näherer betrachtung eigentlich sehr sehr wenig. kurti hat darauf hingewiesen das alle sakralen bauwerke “riesig” gebaut sind und hat den dom als beispiel aufgeführt. dieser gedanke, liegt in der natur der sache das der mensch riesig bauen will, um den gott/göttin, die religionen etc in den himmel zu lobpreisen. es gibt aber noch einen anderen grund warum man riesig gebaut hat: nämlich um sehr viele menschen zu versammeln und ihnen bei den riten, festen etc. platz zu bieten (es gibt monumente die man aus holz baute und aus stein, der grund warum holz könnte aber auch bedeuten das man unter einem volk keine handwerker hatte die mit so großen steinen umgehen konnten, bzw. keine erfahrung hatten – möglich?) auffällig ist das es „zentren“ gegeben hat wie irland, bretagne und spanien und meines erachtens ist dort die anhäufung dieser monumente einfach sehr hoch im vergleich zu anderen gebieten. das hat mit sicherheit einen grund, den die steinzeitler hatten sich was dabei gedacht. ich möchte dazu noch zu einem späteren zeitpunkt mehr darüber schreiben, auch was die auffälligkeit angeht das die megalithen sehr häufig am meer liegen. einen kleinen einwand habe ich: Geben Sie Kleinkindern (weil sie noch nicht viel von der Welt gesehen haben) mal Bauklötze in die Hand und Sie werden staunen, wie ähnlich sich die Bauwerke sind. Ähnlich sieht es mit Ziermustern aus wie Wellenlinie, Zickzacklinie,Spiralen und mehr. Unsere Spezies ist sich ähnlich und deshalb gleichen sich auch die Problemlösungen bei gleichen Voraussetzungen. das nennt man „prä-logik, das ist ein begriff den die wissenschaftler extra:stuck_out_tongue_winking_eye: für die „primitiven“ steinzeitler erschaffen haben und kommt immer dann zum einsatz wenn es um ein phänomen geht das von der wissenschaft nicht geklärt werden kann bzw. noch offen ist. meine tochter ist sechs jahre, und hat als ich mal wieder über einer karte die verteilung der magalithe gegrübelt hatte gemeint: papa wie sind die menschen denn dahin gekommen, mit dem schiff? oder? schwimmen ist viel zu weit! recht hat sie, es kann nur die seefahrt, hochseefahrt in betracht kommen, eine andere lösung gibt es nicht (es sei denn man lässt die theorie der raumfahrer zu) es gibt aber für so manchen historiker ein echtes problem wenn es um hochseefahrt im 5.jahrtausend geht, dann wird irgendwelche „prä-logik“ eingesetz um das problem der verbreitung zu beseitigen. ich bin überzeugt das diese steinzeitler sehr clevere typen waren und wir brauchen keine theorien über raumfahrer oder atlantis. (ich besitze kein egozentrisches weltbild, ich glaube das es da draussen leben gibt, und atlantis ist nur rein spekulativ) klasse fand ich den hinweis von kurti auf die basken, ich bin überzeugt das der megalithgedanke aus diesem raum enstanden ist, nicht nur alleine aus der begründung der datierungen. es war ein rückzugsgebiet für die menschen im alten europa während der letzen eiszeit. die eiszeit muss katastrophal für die damaligen europäer gewesen sein, aber hier konnte sich eine kultur bewahren, die höhlenmalereien geben zeugnis davon welch hohe kultur es schon damals gegeben hatte. meiner meinung nach muss die megalithkultur viel älter sein (zumindesten der megalithgedanke) als das 5. jahrtausend. die basken sind keine indoeuropäer, sie sind keine gallier, keine kelten, keine römer und keine spanier, sie sind nicht irgendwo hergekommen sondern „erdgeborene“ – das behaupten sie von sich selbst. es gab schon vor zwanzig jahren historiker/sprachforscher die durch die linguistik bewiesen haben das der baske kein europäer war, nur niemand hat sie für voll genommen. frank bourdier war einer der ersten der die existenz der baskischen ortsnamen (auffallende häufigkeit) in frankreich bemerkte. später mehr, muss weg… grüßle @all

Hallo Herr Braasch, Ihre Argumentation ist keine echte Gegendarstellung, sondern ein Ausweichen auf Nebenschauplätze. Ihre Kernthese, die sich durch Ihre ganzen Hyphothesen wie ein roter Faden zieht, ist, daß Postmagdalenier an der westlichen Ostsee isoliert waren und hier eine Sprache entstand, ein weißer, blonder Germanentyp, ein Rinderzüchter mit Stierkult und Sonnenverehrer, der Träger der Megalthkultur ist und schließlich auf seinen Drachenbooten diese Kultur in die Welt trägt. Man muß sich das auf Ihren seitenlangen Ausführungen zwar zusammensuchen, aber die Aussage ist implizit vorhanden.Das haben genügend andere vor mir ja auch schon festgestellt.[#ff0000] ZITAT:[/#ff0000][#000080] Zur Chronolgie:Grosssteingraeber entstanden im [/#000080][#ff0000]fuenften [/#ff0000][#000080]Jahrtausend in Nordwest- Europa in Kuestennaehe. Auf den daenischen Inseln und in Juetland sind urspruenglich etwa fuenftausend Megalithgraeber registriert worden. Die Graeber ueberstanden 5000 Jahre. Im Gebiet der westlichen Ostsee sind Megalithgraeber nachweisbar. Es ist das isolierte Gebiet der nordischen Post-Magdalénischen Rinderhirten.[/#000080] [#000080][/#000080] Sie haben meine Frage nicht beantwortet, wieso Sie die isolierten Leute, in deren eigenem Gebiet die Dolmen jünger sind als in der Bretangne und in Südspanien, in einem Atemzug mit den Megalithgräbern nennen. Mein Rückschluß ist und das gibt Sinn, daß diese postmagdalene Inzucht in Schleswig-Holstein der Träger der Megalithkultur sein soll. Wenn Sie über das Maglemosevolk nachlesen, welches sich von Ostengland über Flandern, Norddeutschland, rund um die Ostsee und bis weiter nach Nordrußland ausdehnte, dann muß man sich doch fragen, warum Sie von den isolierten Holstein-Fuzis reden. Diese Kultur ist von mind.7500 v.Chr bis 5000 und länger nachweisbar und man hat einen ziemlich guten Überblick über ihre Nahrung und zwar Jagdwild und Fisch.Ab 5000 v.Chr. bilden sich an den ganzen Küsten Kulturen, die überwiegend von Wal, Robbe, Fisch und Muscheln lebten. Die Küsten Dänemarks und Schleswig-Holsteins sind voll mit Muschelbergen aus dieser Zeit. Von Milchviehzucht ist nichts bekannt. Wie gesagt, waren aber schon im 6.Jhts. die La Hoguette-Leute (Cardial-Untergruppe) in der Normandie und ihnen auf dem Fuß folgten die Bandkeramiker. Es kann jetzt kein Zufall sein, daß in Südspanien (Cardial-Leute) und in Nordfrankreich (La Huguette-Leute) gleichzeitig um etwa 4500 v.Chr. die ersten Megalithgräber entstanden und in Holstein und Norddeutschland, im Gebiet Ihrer Inzucht-Fuzis, erst im 4.Jahts.[#ff0000] ZITAT:[/#ff0000][#000080] Dieser Hoerner-Kult muss in einem Gebiet entstanden sein, in dem Rinder eine[/#000080][#ff0000] kulturpraegende[/#ff0000][#000080] Bedeutung hatten. Demnach wird gesucht nach entsprechenden Weidegebieten fuer Rinder. [/#000080][#0000ff]Aegypten[/#0000ff][#000080] und Sumer waren und sind keine optimalen Weidegebiete fuer Rinder. Die Hornsym- bolik in diesen Laendern muessen demnach andere Urspruenge haben. [/#000080] Diesen Ursprung suchen sie ja wohl offensichtlich bei Ihren Rinderzüchtern in Schleswig-Holstein.Warum sonst der krampfhafte Nachweis einer Milchwirtschaft. Wenn sie die Kleinasiaten mit ihrem Stierkult im 9.Jhrts.v.Chr. noch übertrumpfen wollen, müßten Ihre Urgermanen in Holstein aber schon als Rentierjäger Rinder gezüchtet haben und dafür gibt es keine archäologischen Belege.(Nach Ihren eigenen Angaben erst i.5.Jhts.) Die Bandkeramiker und die La Hoguette-Leute können durchaus Postmagdalenier gewesen sein, aber es waren nicht Ihre Schleswigholsteiner, die die Megalithkultur nach Süden brachten, weil der Süden schon vorher im Norden war und das ist archäologisch belegbar. Dahin geht meine Kritik und nicht ob die Leute Postmagdalenier waren. Daß sie das waren könnte man aus den Gen-Untersuchungen schließen. Meinetwegen waren es Basken die vor dem Eis nach Spanien zurückwichen und nach dem Eis in Wellen wieder nach Norden zogen. Das Gleiche kann für den Süd-Osten und die Bandkeramiker gelten. Aber um das zu beweisen, muß man noch viel graben und einige Genuntersuchungen machen. Gruß Kurti Hallo Menhir und Pitecatl, Euren Ausführungen kann man voll zustimmen. Herr Braasch offensichtlich nicht und seine Reaktion ist mal wieder typisch. Hatten wir schon mal bei Hemium,Schomberg und Thorwald. Scheint eine Seelenverwandtschaft zu sein. Gruß Kurti

hallo herr braasch, auch ich mache fehler, auch ich habe schon behauptungen in die runde geworfen die völlig falsch waren - ich hab ja nicht die weissheit mit dem löffel gefressen wie man bei uns sagt :slight_smile: nur ich bin froh wenn jemand mich auf meine fehler aufmerksam macht, weil nur so lerne ich meine lektionen. hier sind fachleute unter uns - und wir können alle nur voneinander lernen. diese kritik müssen sie sich gefallen lassen. mit freundlichen grüssen menhir

Hallo Menhir, zu Deinen Ausführungen hätte ich doch noch eine Anmerkung. Mein Bauklotzbeispiel sollte nicht heißen, daß ich unsere Vorfahren auf die geistige Stufe eines Kindes stelle, sondern daß sie, mangels Assoziationsmöglichkeit, aus sich heraus eine Vorstellung entwickelt haben, die entsprechend der Wesensverwandtschaft ähnlich ausfallen muß. Das betrifft auch die Ziermuster. Prä-Logik ist immerhin auch eine Logik. Was die Aussage Deiner kleinen Tochter bezüglich der Schifffahrt anbelangt, so hat sie sicher Recht, wenn man von einem Megalithen - Kulturkreis zum andern will. Deine Tochter hat aber nicht gesagt, daß die Idee der Megalithbauten mittels Schiff verbreitet wurde. Oder? Ich bin da nämlich anderer Ansicht als Du. Hier nur ein paar Gründe. 1) Es liegen nicht alle Zentren an der Küste. (Weißt Du selbst) 2) Sie sind, obwohl nur ein paar Bootsstunden auseinander, völlig verschieden und dazu noch die älteren besser behauen als jüngere. (Material zum Vergleich hast Du auch selbst) 3) Es ist nirgendwo die gleiche Begleitkultur zu erkennen. 4) Die Zeiträume sind zu weit auseinander. Auf Sardinien wurden sie noch n.Chr. gebaut. 5) Abgesehen von Nachbestattungen waren auch Erstbestattungen unterschiedlich wie z.Bsp.Hockerstellung und ausgestreckte Rückenlage. 6) Wie Piltecatl schon anmerkt scheinen manche Dolmen auf Hügeln keine Gräber zu sein, sondern weit sichtbare Monumente als Versammlungsplatz oder auch nur Symbol wie unser Kreuz. 7) In Stonhenge kann man schön sehen, daß nach jeder neuen, eingewanderten Kultur Erweiterungen erfolgten. 8) Es ist aber denkbar, daß in einem bestimmten geografischen Raum, wie von Spanen bis zur Bretagne, die Idee von Stamm zu Stamm weitergereicht wurde. Eine Besiedelung der Küste ist hier auch ohne Boot denkbar. Man durchzieht, wegen nachkommender Stämme, den Wald so lange, bis man an der Küste steht.Ein Siedeln mittels Boot und Küstenseefahrt ist aber nicht ausgeschlossen. Ich bin,nach wie vor, der Ansicht, daß man etwas aus Stein bauen wollte, weil es lange halten sollte und man es handwerklich so gut machte wie man es konnte. Hier unbehauen wie man den Stein fand, dort in Platten aufgespalten und da mehr oder weniger kunstvoll behauen. Wobei ja bemerkenswert ist, daß die einfachen, unbehauenen Dolmen nicht die ältesten sind. Die Sache mit den Basken ist nach wie vor interessant. Aber weltweit !? Das Schlimme ist, daß man bei Stein fast alles nachträglich machen kann, ohne daß dadurch eine Aussage entsteht, wann der Stein tatsächlich aufgestellt wurde. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren, wenn Du eine überzeugende Idee hast.Mir raucht jetzt langsam der Kopf vor lauter Bücherstöberei und schnell im Netz noch die Aktualität überprüfen.Leider ist ein zehn Jahre altes Buch in diesem Fach ja schon ein archäologisches Relikt. Gruß Kurti

hallo kurti, nein ich weiß das du auf keinen fall zu denjenigen gehörst die familie feuerstein unterschätzen, piltecatl ebenso, das lese ich eindeutig aus euren ausführungen heraus. der satz sollte eine verallgemeinerung darstellen wie man manchmal mit unerklärten dingen umgeht. das sollte aber nicht auf dich gemünzt sein. deine einwände sind absolut berechtigt und ich werde mich in den nächsten tagen dazu äußern. ab nächste woche stehen jede menge termine an und ab übernächste woche hab ich die handwerker im haus. schaun wir mal. grüßle menhir

hallo kurti! ich glaube, ganz von der hand weisen läßt sich eine zumindest teilweise verbreitung der megalithkultur per schiff nicht. ich bin ja auch nicht der ansicht, daß die megalithkultur nur von einem einzigen volk getragen wurde, sondern daß einige völker die idee und damit wohl auch den religiösen hintergrund von ihren nachbarn übernommen haben. das wird größtenteils auch zu lande passiert sein. aber wenn man sich zum beispiel die verteilung der megalithbauten in frankreich ansieht, fällt auf, daß zwischen denen an der küste und denen entlang der flüsse, vor allem der loire, im binnenland eine ziemliche lücke klafft. das kann auf eine benutzung der flüsse als wasserwege hindeuten (muß natürlich nicht, man kann auch zu fuß den flußtälern folgen). englische vorgeschichtsforscher haben nachgewiesen, daß die blausteine von stonehenge (also die kleineren im kreis, nicht die großen trilithen, die vor ort gefunden worden waren) aus einem steinbruch kamen, der ziemlich weit weg ist (ich weiß es nicht mehr genau, wales oder cornwall) und die wahrscheinlichste transportart auf flößen teils an der küste, teils auf dem fluß gewesen sein muß, was zumindest auf fahrzeuge hinweist, die man auf den meeren benutzen konnte (einwand: diese bauphase von stonehenge ist ziemlich spät, auf jeden fall nach den großen zentren in der bretagne und iberien, und die anwesenheit von wasserfahrzeugen im 3. Jt. läßt sich nicht so ohne weiteres auf das 5. Jt. anwenden). im mittelmeer müssen wasserfahrzeuge benutzt worden sein (ebenso über den ärmelkanal und die straße von gibraltar, die aber natürlich keine besonders anspruchsvollen boote voraussetzen), und auf malta, genauer auf gozo, datiert der älteste megalithtempel ins 4. Jt. v. Chr. (hier kann man aber einwenden, daß bei der fülle von elementen, die malta ganz offensichtlich aus dem osten übernommen hat, die boote aus dem orient gekommen sein können. in ägypten ist ein hochentwickelter bootsbau im 4. Jt. nachweisbar). es gibt sicher kein klares ja oder nein zu einer verbreitung des megalithgedankens per schiff, und es gibt leider keine darstellungen oder schiffsfunde aus den betreffenden gebieten, aber zumindest hinweise, daß die megalithiker zumindest teilweise ganz gut mit dem meer vertraut waren. aber die idee eines seefahrenden megalithvolkes, das überall an den küsten missionierte, lehne ich auch ab. das ist zu simpel und stimmt nicht mit den archäologischen funden überein. da muß ich Dir voll und ganz recht geben. grüße hermann

hallöchen alle zusammen, es stimmt natürlich, es liegen nicht alle „zentren“ direkt an der küste, nur wenn wir uns detalierte karten über die entsprechende gebiete genauer betrachten dann muss man erkennen das es eine deutliche verlagerung an die küstengebiete gibt und die entsprechende flussläufe noch mehrere kilometer entlang in das landesinnere. das scheint die regel zu sein. flüsse waren schon immer lebensadern. ich bin sicher das diese flüsse für die versorgung, transport etc. benutzt worden sind. pitecatl hat es auf den punkt gebracht, es ist nicht ganz auszuschliessen und die frage kann nur dann einwandfrei geklärt werden wenn entsprechende funde vorliegen. eine missionierung, vielleicht im sinne einer christlichen missionierung kann ich mir nur schwer vorstellen, schon gar nicht unter waffengewalt oder ähnliches. ich glaube eine solche moderne „denkweise“ lässt sich auch nicht auf die steinzeit des 5.jahrtausend übertragen. ich glaube wir kommen in eine sackgasse hinein wenn wir versuchen eine begleitkultur in den unterschiedlichsten gegenden bzw. kulturen zu vermuten! wir werden sie nicht finden. Alleine deswegen schon nicht weil dann probleme mit den weit auseinanderliegenden zeiträumen bekommen. das wiederum führt zu der frage wo entstand, wo liegt der „urspung“, was ist überhaupt megalithkultur, eine simple aufeinanderschichten von steinen? eine religion? eine ganze weltanschaung? und wie sahen überhaupt die gesellschaftlichen strukturen der steinzeitler aus im 6. jahrtausend aus? ich glaube das pilecatl recht hat wenn er sagt das nicht jeder dolmen auf einen hügel zwangsläufig ein grab sein muss. hierzu werde ich noch mehr schreiben sobald ich die nötige zeit habe. ein beispiel zur begleitkultur. menhire sind in ganz europa verteilt (ich bleibe jetzt einfach in europa) sie stehen überall, teilweise mitten in der landschaft, und wir können sie jeder steinzeitkultur zuordnen. sie stehen nicht isoliert!! und sie lassen sich nicht einwandfrei in eine bestimmte zeit datieren. ein beispiel, der „lange stein“ von einselthum (pfalz) besticht weniger auf grund seiner größe sondern durch sein „mögliches“ alter. aus dem grabungsbericht lesen wir folgendes: aus dem näheren umfeld des steines konnten scherben der jungsteinzeitlichen rössnerkultur (etwa 4500 bis 4300 v. chr. geborgen werden…nach den erkenntnissen des ausgräbers stehen einer datierung des steines in diese kultur nichts entgegen… das ist kein einzelfall, man könnte noch sehr viele beispiele liefern. nun wenn man näher nachfrägt stelle ich fest das das „nährere umfeld“ in machen fällen mehrere kilometer beträgt!! Manchmal befinden sich mehrere kulturen im nähren umfeld. was beweißt das? der menhir kann auch älter sein und muss nicht zwingend von der rössner kultur aufgestellt worden sein!!! wir können nicht zwingend die steine einer bestimmten kultur zuweisen (ich bin überzeugt das es ältere elemente innerhalb der „megalitkultur“ gibt) natürlich weis ich das menhire auch später aufgestellt worden sind, die megalithzeit erstreckt sich ja über mehr als 2000 jahre aber ich denke die wurzeln müssen älter sein. ich glaube ich habe berechtigte zweifel das die chronologie nicht stimmt. ich werde zu gegebener zeit mehr darüber schreiben auch über die “urbasken”. zu stonehenge: die steinbrüche hier: http://www.wissen-news.de/news/122625062005.php in stonehenge wurde über einen sehr langen zeitraum, auch durch die neu eingewanderten kulturen der megalithgedanke in einem erstaunlichen bauwerk verewigt. grüßle menhir

Hallo Piltecatl, eine regionale Verbreitung der Megalithbauten, auch durch Küstenschifffahrt, habe ich ja nicht ausgeschlossen. Der Kulturkreis kann sogar vom westlichen Mittelmeer bis nach Schottland bestanden haben. Das Problem stellt sich ja erst bei den Verfechtern eines Urvolkes, daß diese Kultur weltweit hinterlassen hat. Meistens handelt es sich dann um Germanen oder mindestens um die arische Herrenrasse, die von Atlantis aus die Welt beglückte. (Ich stelle mir gerade die germanische Inzucht von Herrn Braasch vor. Wenn das der F… noch erlebt hätte.) Ich kann mir z.Bsp. nicht vorstellen, daß ein Volk auf Malta relativ prunkvolle Tempel baut und dreitausend Jahre später einfache Dolmen in Korea.Um eine kleine Gruppe gestrandeter Seefahrer kann es sich bei der großen Anzahl von Gräbern nicht gehandelt haben. Eine größere Volksgruppe hätte aber außer den Dolmen mehr Kultur hinterlassen. Du schneidest noch an, ob die Küstenschiffahrt schon einsetzbar war wie später bei den Blausteinen von Stonehenge. Ich glaube, daß der Mensch schon recht früh eine Küstenschiffahrt betrieben hat. Wenn er erst mal gemerkt hat, daß ein im See schwimmender Baumstamm ihn trug, dann war das Floß im Hirn schon geboren. Als Beweis kann man anführen, daß schließlich Indonesien besiedelt wurde. Courage haben sie schon gehabt, wenn man sich vorstellt, daß sie ohne eine blasse Ahnung von einem Ziel zu haben in See gestochen sind. p.s. Hallo Menhir, hatte mein Posting schon fertig als ich Deins las. Ähnliches hatte ich ja auch schon bemerkt. Man kann an und um einen Stein nachträglich vieles verändern und ergänzen, ohne daß man daraus Rückschlüsse ziehen kann wann der Stein gesetzt wurde. Angesichts der langen Steinzeit ist auch nicht zwingend einzusehen, warum die Feuersteins erst so spät aktiv wurden. Gruß Kurti

Die geographische Isolation des Gebietes der westlichen Ostsee [#000000][/#000000] [/b][/#000066][#000066]Vor 12000 Jahren beginnt die Eiskappe im Norden Europas zu schmelzen. In der Tundrenzeit um 9000-8000 v.Chr. waren die Temperaturen etwa 7-8 Grad tiefer als heute. Im sog. Antlantikum 5000 -3000 v.Chr. waren die Temperaturen im Jahres- mittel 2-4 Grad waermer als heute. (Schwarzenbach)[/#000066] [inline docu0147.jpg]

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Hallo Herr Braasch, dieses Thema hatten wir schon mal unter “Megalithkultur”. Aber da ich ein gütmütiger Mensch bin, spielen wir das Spielchen noch mal. Das Problem fängt schon mit Ihrer falschen Prämisse an. Archäologisch läßt sich für diese Zeit nur die Maglemosekultur in diesem Raum feststellen und diese dehnte sich von Rußland westlich bis Ostengland aus. Das waren Fischer und Jäger.Direkt in Schleswig-Holstein haben wir die Düvensee- u.Oldesloer- Gruppe. Von postmagdalenen Rinderzüchtern fehlt jede Spur.Dafür häufen sich in dem Gebiet Ihrer angeblichen “Rinderzüchter” die Muschelhaufen an der Küste. Außerdem war es da die ersten 2 bis 3 tausend Jahre nach der Eiszeit viel zu sumpfig, um Rinderherden zu halten. “So fangt`s scho a moal oh”, wie der Bayer sagt. :wink: Die Dolmen im Gebiet Ihrer “Megalith-Kulturträger” sind aus dem 4.Jtd.v.Chr. und die in der Bretagne und in Andalusien sind aus dem 5.Jtd.v.Chr.und außerdem handwerklich besser als die in Holstein. :innocent: Das Weitere erspare ich uns, sonst wirds langweilig wie bei einem Riß in der Platte. Aber eine Frage haben Sie mir noch nicht beantwortet (in Wirklichkeit mehr). Warum waren Ihre Postmagdalenier tausende von Jahren in Holstein isoliert? [inline Isolation.jpg] Es war doch Platz genug nach allen Seiten, - sowohl für hin, wie für weg. Übrigens, Auerochsen zähmen und zu friedliebenden Milchkühen machen dauert ja ein paar Jährchen. Jedenfalls hatte der Wald, der von Süden her die Rentiere verdrängte, Ihre Postmagdalenier längst eingeholt, ehe sie milchverträglich wurden. Es tut mir leid, aber Ihre These hinkt an beiden Beinen. Sehen Sie Sich im Anhang noch die Verteilung der Megalithkultur an. Sieht das so aus, als wäre der Ursprung in Schleswig-Holstein?? :open_mouth: Das sieht eher so aus, als wären im 5.Jtd.v.Chr. Postmagdalenier von Spanien nach Norden gewandert (z.Bsp. die Cardial-Leute) und das ist archäologisch nachweisbar. Gruß Kurti attachment_241.jpg attachment_242.jpg

Hallo Kurti Ich habe meinen Artikel als Thema eingestellt. Der Ordnung wegen. Ihren Einwaenden kann ich nicht folgen. Ich sehe nicht wie Sie mit den Hinweisen ein EINWANDERUNG archaeologisch nachweisen wollen ? Ein Muschelhaufen ensteht doch dort wo Muscheln zum Verzehr in grossen Mengen vorhenden sind. Wer hat denn nach Ihrer Meinung die Megalithgraeber gebaut ? Mit freundlichem Gruss Dieter Braasch