nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder mit Funden aus meinen Solinger Lieblingsbächen, diesmal wieder der Viehbach. Füße kühlen und dabei hübsche Dinge finden macht doch immer wieder Freude.
Kennt sich hier jemand mit Gebrauchsglasfläschchen aus? Mich würden möglicher Verwendungszweck und ungefähres Alter interessieren. Älter als 100 Jahre werden die vermutlich nicht sein, aber vielleicht kann jemand es eingrenzen.
Braunes Fläschchen, 9,5 cm hoch, 3,5 cm breit, sechseckig. Fassungsvermögen 50 ml. Auf drei der sechs seiten hübsch mit erhabenen Streifen verziert. Zwei Nähte, vereinzelte Lufteinschlüsse. Könnte das ein Medizinfläschchen sein?
Farbloses Fläschchen, 8,3 cm hoch, 3-3,2 cm breit (nach oben breiter werdend). Zwei Nähte, haufenweise Lufteinschlüsse. Unebene Oberfläche, etwas hubbelig im Anfassen. 30 ml.
3.
Die zeige ich einfach so dazu.
Schöne Klarglasflasche, 15 cm hoch, Vorderseite geriffelt mit erhabener “Schutzmarke ESG”. Unten div. Zahlenangaben und Dt. Reichspatent. Innen im Hals dreieckige Öffnung.
Nach Google-Recherche halte ich folgende Angaben für glaubhaft:
Alte Essigflasche der Marke Surig aus ca. 1930-1940.
Habe ich wie die beiden oberen Fläschen voll intakt aus der schlammigen Böschung am Bach gezogen und mich über jedes Teil sehr gefreut.
Danke im Voraus für eure Antworten und liebe Grüße
Nadine
ich würde bei beiden auf Apothekerflasche tippen. Dieses Riffeldesign scheint tatsächlich gebräuchlich gewesen zu sein; wie ich nach ein bisschen Bilder googeln herausfinden konnte.
Zur Zeitstellung: Sehr modern sehen beide ja nicht aus, besonders das Weisse nicht, aber da das metrische System, somit auch die Milliliter in Deutschland erst 1872 eingeführt wurde, würde ich beide ca. in die Zeit des Essigfläschchens verorten.
Hallo ihr beiden,
danke, das klingt ja schon interessant. Vielleicht doch älter, als von mir vermutet. @Schilli-San
Die lagen alle im Böschungsschlamm desselben Bachs, aber nicht direkt beieinander. @Barbara
Die schöne Seite mit der Fläschchensammlung hab ich mir gleich mal gespeichert.
Ergänzung: In dem Bach habe ich schon einige schöne Stückchen gefunden. In der Böschung scheint recht viel Müll aus dem letzten und vorletzten Jahrhundert zu stecken. Würd ja gerne mal anfangen zu buddeln, aber ich übe mich in Geduld und warte, was die natürliche Regenwaschung so freilegt.
Hallo Nadhu, mit der Essigflasche liegst du richtig, die Flaschen von der Firma Surig haben auch heute noch eine ähnliche Form. Der Inhalt war sicher Essigessenz, daher der merkwürdige Querschnitt der Öffnung. So konnte nicht zu viel auf einmal aus der Flasche fließen.
Die Apothekenfläschchen vermute ich ebenfalls aus der Vorkriegszeit. Solche industriell gefertigten Fläschen finde ich in größeren Mengen auf dem Gelände eines als Müllplatz genutzten Hohlwegs, der in den 50er Jahren geschlossen wurde.
Hallo Nadine, da hätte ich wohl “Zwischenkriegszeit” sagen müssen… Ältere Fläschen finde ich auch, die noch mundgeblasen und daher nicht komplett in der Normgröße sind.
Bei Wikipedia findet man unter dem Begriff “Hohlglas” Infos über die Anfänge der industriell hergestellten Glasgefäße ab 1903. Mit dem Aufkommen von "Marken ", die auch unter Schutz gestellt werden konnten, stieg der Bedarf an genormten Glasverpackungen mit wiedererkennbaren Formen (z.B. die Coca-Cola-Flasche 1915).
Hallo Nadine, da hätte ich wohl “Zwischenkriegszeit” sagen müssen… Ältere Fläschen finde ich auch, die
Bei Wikipedia findet man unter dem Begriff “Hohlglas” Infos über die Anfänge der industriell hergestellten Glasgefäße ab 1903. Mit dem Aufkommen von "Marken ", die auch unter Schutz gestellt werden konnten, stieg der Bedarf an genormten Glasverpackungen mit wiedererkennbaren Formen (z.B. die Coca-Cola-Flasche 1915).
Hi Nadine,
Ich hege die Vermutung das die geriffelte Flasche eine Giftflasche ist, man hat diese Strukturierung als haptische Besonderheit hinzugefügt damit man in den damals häufig schlecht beleuchteten Kellern, Schuppen und Abstellräumen sofort am “Gefühl” der Flasche vor ihrem giftigen Inhalt gewarnt wurde ich habe nur mal gehört dass diese Praxis eher in England verbreitet war.
Ich hab bisher auch einige Fragmente einer solchen Flasche freigelegt, allerdings in weiß.