die heiligen drei Könige bescherten mir gestern, in einer Stunde vor Sonnenuntergang drei schöne Funde.
Der Acker, eine meiner bandkeramischen Hauptfundstellen (in Mitteldeutschland), liegt schon lange brach, nach Frost, Schnee und viel Regen sind die festen Bestandteile des Bodens schön freigespült. Zudem wurde hier wohl kein Glyphosat eingesetzt, einen brach liegenden Acker mit so viel wildem Grün habe ich bestimmt 10 Jahre nicht gesehen. Sogar eine lebendige kleine Maus habe ich aufgestöbert.
Gefunden habe ich nicht viel, aber dafür meine ersten Pfeilspitzen seit über 20 Jahren Suche.
Es handelt sich um Spitzen mit eingezogener Basis. Können diese zwei baugleichen Stücke, die ich in wenigen Metern Entfernung fand um bandkeramische Stücke handeln? Ich habe so den Verdacht, dass sie eher zu den Glockenbecher-Leuten gehören könnten. Von denen habe ich aber erst einen Fund in einigen hundert Meter Entfernung gemacht.
Und dann entdeckte ich noch eine flach-breite Dechselklinge, welche, von einem leichten Kratzer abgesehen, keine neuen Beschädigungen aufweist.
Bei Gelegenheit und Tageslicht mache ich noch ordentliche Bilder der Funde.
Vielen Dank, StoneMan,
ich werde aber alles dafür tuen, mehr solcher Funde zu machen.
Mir scheinen die zwei Pfeilspitzen nicht aus der selben Knolle geschlagen zu sein. Die zweite ist heller als die erste Spitze. Aber beide weisen einen Glanz auf, den ich von den bandkeramischen Geräten nicht kenne. Es wirkt schon fast wie Gebrauchsglanz, ist aber nicht auf eine Ecke beschränkt.
Moin @SvenHorn
Glückwunsch zu den wirklich tollen Funden. Warum dann auf einmal zwei fast identische Exemplare gleichzeitig auftauchen weiss der Himmel!
Viel Erfolg beim weiter suchen
Greetings
Schoersch
Ich habe weitergesucht. Und eine weitere Pfeilspitze gefunden. Auch diese kann ich zeitlich nicht einordnen.
Sie ist von einfacher, pragmatischer Machart. Aus einem Feuersteinabschlag gefertigt, indem ein kleiner Stiel zur Schäftung herausgearbeitet wurde.
Sie wird wohl mittel- bis endneolithisch sein.
Moin Sven,
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Nachsuche!! Eine schönes und einfaches Exemplar. Unglaublich dass die Spitzen auf einmal so gehäuft auftauchen obwohl gar nicht gepflügt wurde.
Im Anhang eine Spitze die ich letztes Jahr im nörd-ostlichen Niedersachsen gefunden habe, die ähnlich aussieht wie deine ersten beiden. Allerdings ist die Basis etwas anders.
Ich glaube so weit nördlich (Lüneburg) waren die Glockenbecher nicht.!?
Von der Fundstelle auf einem Acker in der nähe eine Flusslaufes kamen bisher nur Abschläge und wenig andere retuschierte Stücke, die sich allerdings nicht klar typologisch zuordnen lassen. Es gab wenige und Unterschiedliche Keramik Fragmente, allerdings ohne Verzierungen oder Randstücke. Also lässt sich die Spitze noch nicht eindeutig zuordnen. Bisher kommt als Zeitstellung endneolothisch bis frühe Bronzezeit in Frage.
Meines Wissens breitete sich die Glockenbecherkultur nach Norden bis auf die Britischen Inseln und in Deutschland bis nach Schleswig-Holstein und auch Dänemark.
Die Dänen führen auch Funde aus der “Klokkebægerkultur” in ihrem Inventar auf (Pfeilspitzen, Dolche).
Schöne Spitze.
Wer ist Dein Kontakt im Nds. Landesamt, oder benötigst Du Hilfe zur Kontaktaufnahme?
Ich könnte mir denken, dass trotz pragmatischer Machart, die Spitze “geflügelt” war.
Hier ein Beispiel “vorher - nachher”.
(Abb. 5b). Die Spitze ist
abgebrochen und Widerhaken laufen zu den Enden
spitz aus. Die erhaltene Länge beträgt 1,8 cm
bei max. Breite der Basis von ca. 1,7 cm.
Fundort: Nordwestmecklenburg
Bildquelle: Neufunde spätneolithischer Flintpfeilspitzen aus Mecklenburg und Vorpommern, von C. Michael Schirren.
Archäologische Berichte aus Mecklenburg-Vorpommern, Band 16, 2009
Hallo zusammen,
echt tolle Funde der Jungsteinzeit. Hier im Albvorland der Schwäbischen Alb finden sich hin und wieder gespielte Pfeilspitzen der sogenannten Glockenbecher Kultur. Die Pfeilspitzen mit eingezogener Basis sind endneolithisch.
Grüße Burgenjunkie