Ein rätselhafter Teller

Mein Großvater hatte im Jahre 1883 die Gelegenheit, eine Bildungsreise nach Griechenland, Troja und in den Kaukasus zu unternehmen. Von dort brachte er, damals war man noch wenig zimperlich, ohne groß nachzudenken Ausgrabungsstücke mit nach Deutschland. Seine (Raub-)Grabungen bestehen aus Scherben und Bronzegegenständen, die ich zum großen Teil identifizieren und den einzelnen Epochen und Orten zuordnen konnte. (mykenische und protogeometrische Scherben, wohl aus Tyrins und Mykene, Bronzeschmuck und Dolche der Gandscha-Karabach-Kultur aus der Gegend um Kedabeg etc.) Diesen Teller (Durchm. ca. 18 cm, Höhe ca. 2,5 cm) konnte ich trotz intensiver Suche keinem Kulturkreis zuordnen: Sein Muster ist mir noch nie begegnet, auch ist seine Form mit dem Wulstrand ungewöhnlich. Stammt er womöglich aus einem anderen Zusammenhang? Für jeden Hinweis bin ich dankbar. (Hoffentlich ist die angehängte Datei zu erkennen.) Teller Vorderseite.doc (797 K:sunglasses: Teller Rückseite.doc (895 K:sunglasses: Teller Seitenansicht.doc (664 K:sunglasses:

Du musst da Bilder verlinken keine DOC dateien, die wird sich aufgrund der Virengefahr keiner anschauen.

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Hallo Astrofratz, vielen Dank für den Tipp, doch wie verlinke ich die Bilder?

Bilder kannst du ganz einfach mit dem Uploadtool hochladen unten unter dem Feld wo du deine Beiträge eingibst. Also genau so, wie du deine Doc Datein eingegeben hast.

Ich konnte zwar das Muster auf dem Bild nicht sehen ^^, aber möglich wäre es, dass dieser Teller aus dem vorderen Orient stammt, welcher höchstwahrscheinlich mit den Trojanernn Handelskontakte knüpften und pflegten :slight_smile:

Vielleicht kommt dieses Bild besser an? vielen Dank jedenfalls für die Nachricht, die meine Vermutung bestätigen könnte, wenn ich entsprechende Vergleichsstücke finden würde. Vielen Dank jedenfallsTeller Vorderseite.doc|attachment (797 K:sunglasses:

ups, entschuldigung wegen den Rechtschreibfehlern… :smiley:

Hallo, ich würde Heydenarchäologie prinzipiell zustimmen. Das Motiv scheint den Lebensbaum zu zeigen, der besonders, jedoch nicht ausschließlich, im Orient verwendet wurde. Ich habe es zwar noch nie auf einem Teller gesehen aber vielleicht kann da ja jemand, der sich besser mit Keramik auskennt noch etwas mehr zu sagen. Gruß S.

Hallo Secutha, ein interessanter Hinweis, denn dieses Motiv sprengt meiner Meinnung nach den Rahmen des rein mediterranen Bilderkanons. Ich werde in dieser Richtung weiter suchen. Vielen Dank! Bonavent

Hm, eine abstruse aber irgendwie doch realistische Theorie wäre noch, dass der Teller aus einem keltisch-mediterranen Siedlungsgebiet stammt - Stichwort Lebensbaum, der für sie heilig war. Außerdem haben bereits die Phönizier meines Wissnes nach schon ca. 1500 v. Chr. Expeditionen an der iberischen Halbinsel vorbei bis nach Schottland und angeblich sogar Schweden durchgeführt… Achja und viele keltische Keramiken sind mit Wulsträndern versehen :slight_smile:

Es mag zwar unnötig bzw. das Folgende unmöglich sein, wenn ich als Amateur das schreibe, aber ich möchte mal eure Meinung zu folgendem Gedankengang hören: Das Zeichen auf dem Teller lässt sich gut als Pflanze, wohl als Baum interpretieren… Als ich mir das Bild noch einmal angesehen habe, musste ich an eine Keramik denken, die ich in Mexiko auf einem Lacandona-Markt gesehen habe… ein ähnliches Motiv, welches jedoch eine Federkrone darstellte… Sry wenn ich meiner Fantasie freien Lauf lasse, aber gab es nicht mal eine Theorie, nach der in der Antike die großen Kulturen Europas und Afrikas sogar Kontakte mit denen von Lateinamerika gehabt haben sollen? Ich weiß, es spricht zu viel dagegen und die Alternativen sind realistischer… Aber wenn wir schon nach einer Lösung suchen, warum nicht mal abseits der Realität? ^^ :D:-D:-D:-D

Man muss tatsächlich alles ausloten…

Dann zähl dochmal auf was dagegen und was dafür spricht. Wir können das ja dann auch ergänzen und dann schauen wir mal ob es mehr Pro oder Kontra gibt.

ok :grin: also: contra: Nur weil man bewiesen hat, dass die Völker Eurasiens und Mitteleuropas in der Lage gewesen waren größere Seestrecken zu überwinden, steht noch nicht fest, dass sie auch bis nach Amerika vorstießen… Gewisse Kultobjekte oder geometrische Figuren faszinierten die Menschen schon immer, anatomisch gesehen sind sie ja auch identisch, weshalb das Zeichen auf dem Teller einer Federkrone ähneln mag, oder die Pyramiden ähnliche Strukturen wie Mayatempel aufweisen… Zudem wäre es ein großer Zufall, wenn man ausgerechnet in Troja das einzige Keramikstück aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. aus Lateinamerika finden würde… pro: Dass Völker aus dem Osten nach Amerika segelten, ist aber auch nicht widerlegt… Beispielsweise ist erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit bekannt, dass die Nordmänner im 10. Jahrhundert bereits Amerika entdeckten, jedoch leicht übersehbare Spuren hinterließen, was wohl auch an den Verwüstungen durch die Eingeborenen lag - warum also nicht auch bei den Phöniziern oder Ägyptern… Vllt gräbt man irgendwann an einem peruanischen Berghang eine griechische Festung aus… Um aber noch einmal auf das eigentliche Thema zu kommen, wie sieht es mit keltischen Volksstämmen aus? :slight_smile:

Größtes Contra ist meiner Meinung nach, die zeitliche Differenz. Die Kulturen, die in Mexiko Pyramiden bauten, bauten diese Pyramiden zwischen 600-1200n.Chr. Die Kulturen die in der alten Welt die Pyramiden bauten waren zwischen 2600-2000 v. Chr. Genau so ist es mit dem Motiv. Das ist nicht gleichzeitig verwendet worden. Wie passt das also mit den Phöniziern oder sonstigen, wenn sie vor Christus Amerika erreichen, aber erst 1000-3000 Jahre später ihre Kultur dort übernommen wird?

Sagen dir die Galater was? Die kommen nicht nur in der Bibel vor, sondern waren wirklich keltische Söldner die sich im Gebiet um Ankara niederließen. Also da kann durchaus eine Vermischung der Symbolik entstehen. Aber das war etwa 300bc.

Wie sicher ist denn auszuschließen, dass das Stück auf einem lokalen Töpfermarkt als Neuware (damals, im 19. Jh.) erworben wurde?

@astrofratz: Die einzigen die in Frage kämen wären die Moche (kamen allerdings aus den Anden), oder vllt Vorkulturen der Maya/Lacandona, wie den sehr frühen Tolteken der Golfküste oder Mixteken aus Oaxaca

Aber diese Vorkulturen haben ja wieder keine vergleichbare Symbolik.

Hallo zusammen, um das Motiv dürfte es doch keine Diskussion geben, denn das ist doch eindeutig eine Palmette. Sie ist offensichtlich die Darstellung eines Palmenwipfels und ursprünglich wohl abgeleitet vom babylonischen Lebens-oder Weltenbaum. Dieses Motiv ist im ganzen Vorderen- Orient verbreitet und häufig auf griechischer Keramik zu sehen. Die Etrusker und später die Griechen brachten die Palmette wohl nach Italien. Schale auf hohem Fuß. Übermalt rotfigurig. Auf der Innenseite Blattzungenkranz, Ranken und zentrale Palmette. Süditalien, 4. Jh. v. Chr. Dm. 16,0 cm. Intakt. Aus bayerischer Sammlung. Vase aus Susa Griechische Vase 1 Griechische Vase 2 Attisch Ephesus Samaria Vase aus Ampulien Etruskisch Fries etruskisch Gruß Kurti

Hallo, ich kann mir das Teller nicht anschauen, würde es gerne sehen. was ist als Motiv zu sehen?