Fund aus Keltendorf

Hallo an alle Leser, mein Großvater, der schon vor einigen Jahren starb, schenkte mir, meines Interesses der eschichte wegen, eine Tonscherbe die er in seiner Kindheit auf dem Keltenacker im Ries bei Nördlingen gefunden hatte. Ich persönlich halte sie durchaus für echt, zum einen weil auf dem Acker erwiesener Maßen tatsächlich ein Keltendorf stand und zum Anderen weil der Ton noch recht einfach gemacht ist. Das Besondere an dieser Scherbe jedoch sind eingeritzte Zeichen. Ich weiß, dass das Thema Kelten und ihre Kulte noch recht undurchsichtig ist, doch kennt ihr vielleicht jemanden, der mir helfen könnte, in Bezug auf die Bedeutung der Zeichen? Sollte es aus dem Bild nicht hervorgehen, die Zeichen sind wie schräge Tropfen mit spitzem Ende nach rechts oben geformt… :slight_smile:

Hallo! Wegen des Aussehens der Scherbe würd ich denken dass sie älter ist, vll.neolithisch oder bronzezeitlich. Diese “Zeichen” stammen von einer um das Gefäß umlaufenden Verzierung. Die wurden vll. mit einem spitzen Holz eingedrückt. Falls sie mal eine Bedeutung hatten, so bin ich mir ziemlich sicher dass sie niemanden finden werden, der ihnen sagen kann was dahinter steckt, da die einstige Bedeutung von Mustern und Verzierungen heute nur in wenigen Fällen nachvollzogen werden kann. Das nachfolgende Bild zeigt sicher nicht die Keramik die sie gefunden haben, aber so oder so ähnlich werden die “Tüpfellinien” von ihrer Scherbe auch eingesetzt gewesen sein, umlaufende Linien, Bänder etc. Gruß

Für Zeichen mit irgendeiner Bedeutung (Schrift, Kult) würde ich es auch nicht halten. Sieht aber sehr wie ein Muster aus: http://www.bandkeramik.eu/ (erstes Bild). – hns

Wow, schnelle präzise Antworten, viieelen Dank an euch :slight_smile: Neolithisch? Hm, dann erkundige ich mich mal nach der Siedlungsgeschichte im Ries…

Also, das Dorf ist ca. 4000 Jahre alt, spricht für Bronzezeit, oder?

Nicht zwingend. Da kann auch älteres oder jüngeres Material an der selben Stelle liegen. Nur weil da ein Dorf so alt ist, muss es die Scherbe noch lange nicht sein.

Hallo, Keramik, noch dazu ein Einzelfund aus einer Oberflächenabsammlung, ist nicht näher zu datieren. Jedenfalls nicht mit der nötigen Seriosität. Das vorliegende Stück passt allerdings schön in LT-zeitliche Grobkeramik. Fazit: Anhand des Fotos einer einzelnen Wandungsscherbe kann man keine chronologische Einordung vornehemen. Auch ist eine Unterscheidung aufgrund des “Aussehens” in neolithisch- oder bronzezeitlich nicht möglich. Das gezeigte Stück ist vorgeschichtlich. Mehr wird es nicht werdenG_G Grüße wak