Fund aus Speckstein

Hallo zusammen,

mein neuster Fund aus dem Garten Nähe Schrobenhausen ist vermutlich aus Speckstein. Ich habe ihn beim umgraben gefunden und dabei vermutlich auch beschädigt. Der Fund fühlt sich speckig an, wie eben Speckstein sich anfühlt.

Gemeldet hab ich den Fund noch nicht, da ich dem Amt nicht unnötig auf den Sack gehen möchte. Ein Fundzusammenhang ist ja ohnehin nicht gegeben, da es sich bei der Gartenerde um Erdaushub handelt.

Hat jemand so etwas schon Mal gesehen? Ich würde ein Stück von einer Tracht vermuten und würde, falls hier keiner eine bessere Idee hat, in diese Richtung weiter recherchieren.

Gruß Shard





Hallo Shard,

ich vermute einen Spinnwirtel für eine Handspindel:

„Belege von Spinnwirteln in Europa stammen aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. aus frühneolithischen Siedlungen in Griechenland, z. B. Achilleion.[1] Der Buckquoy-Spinnwirtel aus Kalkstein, der auf den zu Schottland gehörenden Orkney-Inseln gefunden wurde, stammt aus dem 7. bis frühen 9. Jahrhundert; auf ihm ist ein Segensspruch in Ogham-Schrift zu finden.[2] In Skandinavien wurden Spinnwirtel aus Knochen, Speckstein, Sandstein, Schiefer und Ton gefunden. Einige seltene Exemplare waren aus Blei, Bronze, Elfenbein, Glas (z. B. im Grab von Kville-Berg in Tanum in Bohuslän), Pechkohle (Gagat), Marmor, Quarz oder Quarzit und Holz (in Uppsala und der Klosterkirche von Vreta in Östergötland gefunden) hergestellt. Erst mit dem Aufkommen des Spinnrades im 13. Jahrhundert kamen Handspindeln – und somit auch Spinnwirtel – nach und nach außer Gebrauch.“
Quelle: DeWiki > Handspindel

Noch ein Link mit Speckstein:

LG Barbara

Moin,

kannst Du das Teil denn mit dem Fingernagel ritzen?

Bitte das Loch an den beiden Enden genau messen. Hintergrund er Messung, festzustellen, ob das Loch konisch ist, was bei einem Wirtel obligatorisch ist.

Es spricht nichts dagegen, den Fund per E-Mail mit Foto, Beschreibung, Maße, Gewicht und genauem Fundort dem BLFD zu melden.

Meinen Wirtel habe ich gemeldet.

Gruß

Jürgen

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Ein Spinnwirtel also. Darauf wäre ich nicht gekommen, weil ich nicht wusste dass die so klein sein können.

Die Bohrung ist komisch auf der Seite mit dem größeren Außendurchmesser ungefähr 3mm und auf der Seite mit dem kleineren ungefähr 2,5mm.
Der Stein lässt sich mit dem Fingernagel ritzen.

Meldung ans Amt mach ich als nächstes fertig.

Danke euch für die Infos.

Gruß Shard

Hallo,

Antwort vom Amt:

es handelt sich um einen Spinnwirtel. Eine genaue Datierung kann ich Ihnen ohne längere Recherche leider nicht bieten; der Fund dürfte anhand der Machart römisch oder (eher) mittelalterlich sein.

Ein paar weitere Informationen zu Spinnwirteln allgemein finden Sie z.B. hier:

Spinnwirtel im archäologischen Fundmaterial von Siedlungen – Ein Hinweis auf lokale Textilproduktion? – scherben, steine, wüstungen… (wordpress.com)

Gruß Shard