wird eine längere Geschichte. Wichtig wäre u.a. eine Antwort zum “Helgoländer Feuerstein” (siehe Teil I). Die recherchierbaren Fotos im Internet sehen jedenfalls so aus. Dann wäre das ein sehr südlicher Fund über den Rheinweg. Alles befand sich auf wenigen Quadratmetern im oberen Lehm. Bemerkenswerterweise haben die Knochenstücke (Werkzeuge, Ahle ?) alle eine ähnliche Größe (ca. 3-6 cm). Ich kann da nicht an einen Zufall glauben. Hier füge ich noch einmal 2 Bilder zum Knochenstück KN 1 bei, das über ein Bohrung verfügt. Die Bohrung wird hier durchgehen. Ich habe den Lehm noch nicht vollständig entfernt. Vielleicht gibt es damit einmal die Gelegenheit eine Pollenanalyse durchzuführen. Ein weiteres Stück (KN 3) hat wieder eine ähnliche Größe und besitzt ebenfall eine Bohrung, die aber nicht durchgeht, sondern sich nur auf einer Seite befindet. Vorne hat es eine Öffnung. Auch hier habe ich den Lehm innen erst einmal belassen.
Moin Guido. Zum Thema helgoländer Feuerstein kann ich etwas beitragen. Auch grauer Feuerstein kann durch Aufnahme von Eisenoxiden im Boden eine rötliche Verfärbung bekommen, die dem helgoländer zum Verwechseln ähnlich aussieht. Allerdings ist der Unterschied das der Feuerstein aus Helgoland diese Oxide bereits zum Zeit Punkt seiner Entstehung aufgenommen hat. Er ist also im Kern am rötesten. Andere rote Feuersteine sure sehr häufig sind, bleiben im Kern oft grau. Siehe Fotos. Das kleine gelochte knochenstück ist sicherlich ein Artefakt. Allerdings ist die zeitstellzng nicht einfach zu bestimmen. Knochen als Werkstoff wurde bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verwendet. Lehm kann sich unter Umständen stark bewegen und die Schicht Abfolge durcheinander bringen. Insbesondere in Hanglagen.
Hallo Schoersch,
ich danke Dir für deine Einschätzung! Auch für Deine eindrucksvollen Fotos. Mein Stein kommt dem Helgoländer Feuerstein doch sehr nahe. Die weiße “Rinde” und die schwarze Schicht sind da. Ich will ihn aber nicht aufschlagen. Wie es heißt soll eine Klinge aus diesem roten Feuerstein, als Fund bei den “Nievenheimer Jägern” (9.742 ± 214 Jahre) bei Dormagen, bisher der südlichste Fund sein (Quelle: eifelon.de, 07.04.2017).
Gruß Guido
Moin, dieser Stein ist leider kein echter Helgoländer. Du musst dir den Feuerstein wie eine Kartoffel vorstellen. Wenn er ensteht hat er eine knollenartige Form mit einer Art Rinde die man Cortex nennt. (Ausnahme ist Hornstein der eher in Schichten gelagert ist) Dein Stein wurde als Knolle geformt, ist dann später aus seinem Ursprungsmilieu durch erosion entfernt worden und in der neuen Ablagerung von außen rot verfärbt. Und schließlich durch Geschiebe oder Frost zerbrochen. Man kann den Kern also schon erkennen, und sieht dass er dunkel grau ist. Darüber liegt jetzt auch schon wieder eine weiße patina (beginn der Zersetzung der Materials), die Wiederum nach dem Bruch entstanden ist. Der Stein hatte seit seiner Bildung auch einige Millionen Jahre Zeit dafür
Ich kenne das Gefühl zu glauben etwas spannendes gefunden zu haben und dann ist es doch nichts. Kein Problem, einfach weiter suchen und vorallem gut recherchieren. Ist dank Google alles sehr zugänglich. Dann kommen sie schon ! Gruss S
Kleiner Nachtrag, das Knochenfragment ist wahrscheinlich von Natur aus hohl. Aber das gelochte Stück finde ich interessant. Bei der Größe kann ich mir eine Nutzung als Griff schwer vorstellen. Geht die Bohrung ganz durch? Kannst du eine Nahaufnahme von dem Loch machen?
eine Anmerkung zur Bestimmung von Gestein / Silex / Flint im Allgemeinen und hier zum “Helgoländer Feuerstein” im Besonderen.
Es mag an mir liegen, aber ich habe trotz eines “Steinseminars” erhebliche Schwierigkeiten Gestein zu bestimmen und anhand von Fotos halte ich es für Kaffeesatzleserei.
In vielen Jahrzehnten habe ich an den Küsten der Ostsee “roten” Flint aufgehoben. Einmal habe ich einem Archäologen aus Schleswig-Holsten eine Handvoll vorgelegt. Ich hatte schon eine vage Hoffnung, dass da auch ein “Helgoländer” dabei war.
Ein kurzer Blick und ein Kopfschütteln - kein “Helgoländer”.
Weitere Schwierigkeit bei dem “Helgoländer”, es gibt farblich diverse “Helgoländer” > Klick <
Moin Jürgen, Kaffesatzleserei finde ich gut. Die Anekdote dazu, Ich hab auch die oben gezeigten Stücke in Brandenburg wegen der roten Färbung aufgehoben. Später hatte ich das Glück mit einem Geologen einige Zeit auf Helgoland zu verbringen, der quasi die Insel nicht verlassen hätte ohne ein Stück von dem Stein. Wir sind dann auch Fündig geworden, daher meine Exemplare, also Fachmännisch bestimmt. Bei meiner Frage ob die anderen Stücke aus Brandenburg auch Helgoländer sein könnten, bekam ich eben den schon von mir geschilderten Sachverhalt als Antwort. mehr als wiedergen kann ich den auch nicht. Aber Helgoländer gibt es eben nur auf Helgoland. Grundaätzlich sind alle Funde von woanders von Menschen dahin gebracht worden, und somit automatisch Artefakte (auch wie gesagt nicht meine eigene Meinung, bin eben kein Geologe ) deshalb ist die Frage nach dem Flint hier auch nicht fehl am Platz. Allerdings ist Die Tasache dass der Stein von Guido eine rot verfärbte äusserliche Patina aufweist kein Indiz dafür, weil die Färbung eben seit der Entstehung im Kern vorhanden sein muss. Ich würde niemals einen Helgoländer selber bestimmen können, aber ausschliessen an Hand des Fotos hier im Beitrag ist denke ich schon möglich. Gruss S
Moin Jürgen,
Danke für den Link, grossartige Sichel, die Farbe hat mich echt überrascht, also bin eben doch kein Experte. Und nein das Forum kannte ich noch nicht, tolle Beiträge. Ich lese oft solche Beiträge in Foren, davon kann man eine Menge lernen, würde ich allen die interessiert sind empfehlen.
Gruss
Schoersch
Danke - das ist meine kleine Preziose.
Sie ist aus Dänemark und dort gemeldet, befindet sich aber in meinem Besitz. Hier ist sie noch einmal mit Zeichnung und Informationen dazu.
Und hier gibt es auch noch eine Story dazu > Klick <
