Fundstück gelochter Stein in Werkzeugform?

Guten Tag
Meine Tochter hat im Urlaub einen Stein gefunden und wir rätseln seither herum, was das sein könnte.
Vielleicht kann uns hier jemand helfen, ob es sich um etwas Profanes oder gar um ein Stück aus der Steinzeit handelt.
Der Stein ist um das Loch mit parallelen Ritzen versehen.
Der Fundort war in der Nähe der Ortschaft Speck im Nationalpark Müritz, auf einem unbefestigten Weg. Er lag fast offen da, das Loch war mit Erde verstopft. Anbei einige Fotos.




Hallo,
auf den ersten Blick macht das Loch nicht den Eindruck, natürlich, durch äußere Einflüsse entstanden zu sein.
Um jedoch genauer etwas sagen zu können müsste man das Bohrloch ausleuchten um zu schauen ob sich darin Bohrriefen befinden oder ob das Bohrloch zur Mitte hin konisch zuläuft, denn dieser Einblick könnte wichtige Merkmale liefern zuläuft.
Sollte das Loch im Stein von Menschhand gefertigt worden sein könnte es sich um einen Netzsenker oder um ein kleines Webgewicht handeln. An einen einfachen älteren Wetzstein glaube ich nicht.

Beste Grüße

Hallo Bucentaur
Danke für ihre Antwort.
Aufgrund meiner Kameraqualität kann ich leider keine besseren Bilder vom Loch machen, aber es scheint weder konisch zu sein noch Bohrrillen aufzuweisen.
Ich habe nun den Stein mit einer starken Lupe untersucht und mir ist dabei folgendes aufgefallen: die parallelen Ritzen, sind gar keine Ritzen, sondern da quillt irgendetwas hervor, so als würde der Stein an diesen Stellen geklebt. Die “Klebestellen” gehen schräg über das Loch um den Stein herum, als wäre er da auseinander geschnitten und wieder geklebt geworden, aber was würde dass für einen Sinn machen? Hat da jemand was gebastelt und weggeworfen?
Zudem habe ich einige kleine braune Spritzer (Blut?) darauf gefunden. Echt mysteriös. Vielleicht hat hier noch jemand eine Idee?

Hallo Leonora,

die “parallelen Ritzen” sind Adern, die den Stein durchlaufen, vermutlich Quarzadern und die “Blutspritzer” werden sicher Rostanhaftungen sein, welche durch z.B. Berührungen mit schwerem landwirtschaftlichem Gerät entstanden sein können.
Wenn weder Bohrriefen noch ein konischer Zulauf des Loches feststellbar ist wird es sich sehr wahrscheinlich doch um eine natürlich entstandene Lochung des Steines handeln.

Beste Grüße
Bucentaur

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hier noch ein kleiner Link zu Sache
Wie kommen die Löcher in die Steine, die man Hühnergötter nennt? - gika Magazin
Bei Google findet sich dahingehend z.B. noch einiges

OK, das mit den Quarzadern macht Sinn.
Bei den Rostspritzern bin ich skeptisch, man kann die auch nochmal schön auf dem einen Foto sehen, für mich scheint das eher Blut zu sein.
Ich könnte mich auch mit einem Hühnergott zufrieden geben, mich machte nur die Form skeptisch, die einem Werkzeug ähnelt und dass das Loch dazu ( um es als Werkzeug zu nutzen) genau an der richtigen Stelle wäre. Und dass auch kein Meer in der Nähe war, aber vielleicht hat ihn auch ein Kind oder so hier im Innenland verloren.

Der Fund war ja nicht weit von der Ostsee entfernt und auch noch in einer Urlaubsregion.

was für ein Werkzeug sollte das denn darstellen können?
Nein, ein Werkzeug war das keinesfalls!
Wenn Du denkst dies seien Blutspritzer, dann entferne sie doch mit Wasser und Wurzelbürste.

Danke für deine Einschätzung.

Mit Wasser und Schrubben ging es nicht weg.

Moin moin,
Wenn ich meine Laienhafte Meinung hier noch hinzufügen darf, würde ich nicht sagen dass das Loch auf natürlichem Wege enstanden ist. Es scheint zu zylindrisch dafür. Es gibt zwar Auswitterungen von Fossilien die Zylindrisch sein können, z.B Seelilien Stielsegmente, deren Überreste Ausgewittert werden und einen negatif Abdruck im Stein hinterlassen, aber meine Fossilien Intuition zweifelt an dieser Möglichkeit, diese Fossilien sind äußerst selten. @Leonora kannst du nicht von dem Loch ein besseres Foto machen? Es geht nicht um die Auflösung, sondern um die Beleuchtung. Wie Bucentaur schon vorgeschlagen hat, mit einer Lampe von hinten in das Loch leuchten und von vorne mehrere Fotos machen. Entscheidend dabei ist, die Oberfläche innerhald des Lochs erkennen zu können. Wenn Sie vom Menschen gemacht ist, müsste sie sich im besten Fall von der natürlichen Oberfläche des Steins unterscheiden, und zum Beispiel Spuren der Bohrungen aufweisen.
LG
Schoersch

Vielen Dank für die Antwort.Ich habe jetzt noch einige deutlichere Fotos gemacht, erkennbar sind auch die Adern und Flecken.



Moin Leonora. Die Fotos sind schon besser. Könntest du noch den Durchmesser des Loches jeweils auf der Vorder- und Rückseite genau nachmessen? Und dann mal sehn was die Experten dazu sagen!!

Moin Schoersch
Das hab ich jetzt getan, die eine Seite mit den Flecken ist 1 cm Durchmesser und die andere 9 mm

Mir ist noch etwas aufgefallen Diese zwei Parallelen Linien mit der Lupe jetzt genauer betrachtet, sehen aus wie zwei Schnüre oder dünne Drähte, die in bestimmten Abständen immer wieder ind den Stein gezogen wurden ( vielleicht doch aus Ton oder Beton?) An der oberen Linie ist die Schnurr auch teilweise abgegangen.An manchen Stellen ist der Stein unter Vergrößerung auch ziemlich löchrig.



Muss dazu auch nochmal betonen, dass das Objekt auf Boden der ehemaligen DDR gefunden wurde.

Moin Leonora,
Ich halte das Loch für eine Bohrung, auch der rechte Winkel und die Position sprechen dafür. Im inneren lassen sich Spuren der Bohrung erahnen. Wozu die Bohrung gedient haben könnte hatte Bucentaur ja schon kommentiert. Eine genauere Bestimmung traue ich mir nicht zu. Die Streifen sind wie ebenfalls bereits erwähnt, Quarzadern. Sie enstehen wenn sich im Gestein (noch unter der Erde) unter Druck Risse bilden. Diese Risse werden dann über lange Zeiträume mit Mineralien ( häufig Quarz) die im absinkenden Grundwasser gelöst sind, gefüllt. ( Bei günstigen Bedingung bilden sich in grössen Hohlräumen auch Quarzkristalle). Da der Quarz härter ist als das Gestein, bildet sich durch die Verwitterung dieses Relief. Alles ganz natürlich.

Danke für deine Antwort, ja das Relief ist wirklich interessant, sieht tatsächlich aus wie eine Naht.