Fuß eines Keramikgefäßes

Moin,

hier einmal ein Altfund (Beifund) für die Keramiker.

“Wellenfuß” soviel weiß ich.
Fingernägel vom Eindrücken sind zu sehen.

Recht hart gebrannt, wie ich als Laie meine, sehr homogener Ton.
Farbe hellgrau / beige, außen rötlich-ocker, mit dünner Salzglasur.

Eure Einschätzung ist gefragt.

Fundort: Mülheim an der Ruhr (Nähe eines ehemaligen Klosters).

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,

kann ich da Drehriefen von der schnellen Töpferscheibe erkennen oder ist das nur ein Wisch mit der Hand?
Vom Acker nehme ich an?
Auf jeden Fall ein interessantes Stück. Hätte ich auch mitgenommen. :+1:

Gruß Shard

Servus nochmal,

ich habe mir jetzt nochmal Siegburger Keramik angeschaut, denn daran hat mich das Stück erinnert, und die Beschreibung passt sehr gut dazu. Auch die Bilder sind sehr passend.

Mal sehen was die Experten dazu meinen.

Gruß Shard

Hallo stoneman,
Ich würde es vorsichtiger als Steinzeug nach Siegburger Art bezeichnen, der Fuss sieht mir eher nach einem Nachbau aus. An einem frischen Bruch müsste Siegburger Stz eine sahnige bis cremige Farbe haben. Ein echter Fuss wäre unten eher flach, und aus dem Gefäss gearbeitet. Hier scheint ein Standring nachträglich angarniert worden zu sein.
Datierung isr trotzdem spätmittelalter bis frühneuzeit.
Hoffe es hilft weiter.
Viel Spaß
Uwe

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Hallo Jürgen,
es dürfte sich um Siegburger Steinzeug, geflammt, handeln; ca. 14. - 15. Jhd.

Auf meinem Hausacker bei Radevormwald, stammen diese 3 Fußscherben. Diese Wellenfüße sind noch gröber hergestellt. Der graue dürfte ein paar Jahrzehnte älter sein.

Grüße,

Thorsten

Moin zamme,

@ Shard,

da ich selber auch mal eine selber gefertigte Scheibe hatte, kann ich lediglich sagen, es sieht besser aus, als wenn ich es gemacht hätte :joy: also mehr Handarbeit als schnelle Unterstützung.

@ Schottesatze,

“spätmittelalter bis frühneuzeit”, das hört sich gut an. Farbe des Bruchs (helle-beige) und Art des Fußes kann ich wie Du beschreibst bestätigen.

@ FB_Thorsten,

“geflammt”, ist mir gar nicht geläufig, interessant - kann ich am Fragment nachvollziehen. Was sagen die anderen zu geflammt?

Vielen Dank Euch Dreien.

Gruß

Jürgen

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Hallo,

da ich selbst auch schon verschiedene Wellenfüße am Kölner Rheinufer und Umgebung gefunden und versucht habe, diese zu bestimmen, bin ich über die Seite des Töpfereimuseums Raeren auf eine Typisierungs-Hilfe gestoßen. In dieser wird auf auch die Gestaltung des Fußes eingegangen und Unterschiede aufgeführt, die zur zeitlichen Einordnung helfen können. Natürlich befasst sich diese Hilfe mit Raerener Steinzeug doch da Techniken und Stile wohl zwischen den Produktionsstätten im Rheinland ausgetauscht/kopiert wurden, vermag sie also doch ein paar Informationen liefern. Interessant ist es auf jeden Fall…

Typo-Chronologie Dort das Dokument runterladen. Auf Seite 77/78 dann Näheres zum Fuß.
Darüber hinaus finden sich auf der Seite des Museum durchaus interessante Bilder zu Ausstellungsobjekten.

Gruß
Daniel

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Moin Daniel,

vielen Dank - Super Site.

Der Feierabend ist jetzt ausgefüllt :joy: da werde ich mich gleich hineinknien :+1: oder morgen. :sunglasses:

Gruß

Jürgen

Oder heute … Ascheanflugglasur sieht gut aus…