könnt ihr mir vielleicht sagen, ob das ein Randstück ist? Das, was ich als Rand empfinde, fühlt sich auch deutlich glatter und etwas gerundet an, aber ich kann mich natürlich täuschen. Hier erst mal Außen- und Innenansicht (dem roten Brand zufolge, der sich eben m. E. unmittelbar am Rand befindet):
und dann noch in Draufsicht /samt Erde unter den Nägeln nach der Begehung :)). Das kleine Viereck in der Scherbe rechts ist großer Glimmer, aber seht ihr sicher selbst:
Die Scherbe sieht exakt so aus wie die beiden anderen von derselben Fundstelle (Niederbayern, Landkreis Passau, Silexschlagplatz), die das Amt bereits als “wahrscheinlich vorgeschichtlich” eingestuft hat, diese hier ist etwas größer als die anderen. ich habe auch noch ein oder zwei kleinere Fragmente derselben Art gefunden, aber die muss sich das Amt ansehen, das wird über Fotos ja noch schlechter zu beurteilen sein.
ich habe jetzt noch nicht so die Erfahrung mit prähistorischen Scherben, aber ich tue mir da schwer einen Rand zu sehen, da die Ränder damals meist sehr einfach gestaltet waren.
die Scherbe sieht vorgeschichtlich aus. Einen Rand kann ich auf den Fotos nicht erkennen. Beim dritten Bild hätte ich auf den ersten Blick die Seite an deinem Zeigenfinger als Randform vermutet, da passt aber die Richtung nicht.
Also von hier sieht es wie eine Wandscherbe aus.
vielen Dank für deinen Input! Ja, für mich sieht sie auch vorgeschichtlich aus, weil sie eben genau wie die beiden anderen bereits begutachteten Scherben aussieht. Den “Rand” hatte ich als Rand vermutet, weil diese Seite viel “runder” und glatter wirkt als die anderen Bruchstellen, auch wegen des roten Anteils, der direkt darunter verläuft und eher linienartig ist, So eine rote Linie würde doch nicht einfach irgendwo kreuz oder quer verlaufen? Oder kann sie? und wieso ist überhaupt nur so ein kleiner Bereich rot gebrannt?
ich habe gerade noch gesehen, dass die Scherbe auf der Innenseite auch einen etwas gelblicheren Bereich hat, also schon recht fleckig gebrannt - wie geschieht das dann aber innen und außen?
Mir ist wichtiger, solche Scherben zu verstehen, als dass es ein Rand ist, der dann wahrscheinlich doch keine Datierung zulässt - irgendwann finde ich schon etwas Datierbares (es hat gestern schön geregnet, also heute Abend ab aufs Feld, wenn es da nciht schon wieder komplett trocken ist. Blöd, dass man auch noch arbeiten muss und nicht einfach loskann, wenn man meint ).
Die Scherben sind alle ca. zwischen 4 und 6 mm dick (dieses hier mit 6 mm gehörte aber wohl zu einem anderen Gefäß, oder aber die Wanddicke schwankte einfach, ist doch möglich, oder?) - welche Art Gefäß könnte das gewesen sein?
Vielen Dank für eure Meinungen, ich bin für jede dankbar!
sorry für die späte Antwort.
Die Unterschiedlichen Färbungen können verschiedene Ursachen haben.
Wenn ein Gefäß oder ein Scherben unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt war, z.B. bei einem Brand. Ich habe auch schon ein TS-Gefäß gesehen an dem nur noch am Rand zu erkennen war das es sich um Terra Sigillata handelt, der Rest war grau bis schwarz. Es stammte aus einer RKZ Feuerbestattung. Falls ich das Bild finde, lade ich es hoch.
Vielen Dank Oli! Ich hatte nur gedacht, weil es so ein gleichmäßiger Streifen ist und der auch noch so gut unter meinen “Rand” passt. Auf jeden Fall habe ich jetzt vier Scherben, die vom Material exakt gleich aussehen, Magerung, Haptik, Weichheit, Farbe. Diese vier Scherben sind so komplett anders als alles andere, was ich dort finde (eigentlich alles MA, vielleicht 2 oder drei neuzeitliche, und insgesamt relativ wenige Scherben). Das verrät mir jetzt zwar alles auch nicht besonders viel über das, was sich über die Jahrhunderte oder -tausende auf diesem Feld abgespielt hat, aber ich bleibe dran. Vielleicht lüfte ich ja irgendwann mal das Geheimnis. Das ist ja das Schöne an der Archäologie, man muss nichts in 2 Wochen lösen - außer, man ist bei Time Team, dann hat man nur 3 Tage . Ach ja, und die letzten beiden Scherben habe ich im unmittelbaren Ofen-Hotspot-Bereich gefunden. Sagt auch nichts über die Datierung des Ofens aus, aber auch wenn Gefäß(e) und Ofen nichts miteinander zu tun haben, so wäre es sehr schön, wenn die Keramik irgendwann einmal genauer datiert werden könnte. Den Ofen kann ich wirklich langsam nachbauen, gestern wieder 2 größere und ein paar kleinere Stücke des Überbaus und eine wunderschöne Schlacke, und auch noch magnetisch und toll geflossen.