Ist die Archäologie wirklich so, wie in den Indiana Jones Filmen????

B-)B-)

…Ich habe selber zwar noch nie an einer Ausgrabung teilgenommen, aber meiner Meinung nach wird in den Filmen alles immer übertrieben :frowning: oder unlogisch, also realitätsfern, dargestellt. Dies alles verfolgt den Sinn, die Spannung möglichst lange zu halten oder zu erzeugen. Es gibt Ausnahmen, z.B.: Dokumentationen, aber bei den “Hollywood-Filmen” sind diese eher selten. [:/] [hr] junger Römer [hr] PS: Ich würde gerne mehr schreiben, aber z. Z. sitze ich in einem etwas überteuerten Internetcafe auf Borkum. :wink: Bis bald…

Ihr lieben Leute, ist das jetzt die spassecke oder euer Ernst? ich gucke wahsinnig gerne Indiana Jones aber der hat mit Archäologie ungefähr soviel zu tun wie George W. Bush mit dem Weltfrieden! Beste Grüße

Das habe ich ja auch gemeint. :slight_smile: [hr] Hat jemand ein Gegenargument ? Ich würde mich freuen, wenn sich noch mehr an dieser Diskussion beteiligen würden. :wink: www.archaeologie-online.de euer junger Römer

Also ich muss dazu sagen, wenn es wirklich so wäre, wäre es echt cool. Genauso abenteuerlich wie es uns jetzt Lady Croft vormacht.:stuck_out_tongue_winking_eye:B-)

Also, ich weiß nicht, immer nur Profile putzen kann echt nerven, aber mich ständig in Lebensgefahr zu befinden, wäre auch nicht mein Ding. Außerdem würde ich Indy Jones und Lara Croft ehr als Grabräuber, denn als Archäologen bezeichnen.

Meistens gibt es in der Realität auch keine Rätsel oder Schlangen- und Feuerfallen… :wink: …, aber dafür wird in den meisten Filmen das aufwendige Entziffern der Hyroglyphen weggelassen. Alles in allem gleicht die Hollywood-welt wohl kaum der Arbeit der Archäologen:

[hr] —So ist halt das Leben— :slight_smile:

Hallo junger Römer, so langweilig wie das hier klingt ist die grabende Archäologie dann letztlich doch nicht. Es gibt schon auch unter den Archäologen (im weiteren Sinne, also nicht nur auf die klassische Archäologie beschränkt) noch “Abenteurer”, die sich durch unwegsames Gelände schlagen um bisher unbekannte alte Stätten zu suchen. Allerdings natürlich nicht in Europa, sondern vor allem in den Urwäldern und Gebirgen Mittel- und Südamerikas. Der National Geographic beispielsweise stattet immer wieder solche surveys aus (die dann natürlich auch noch mal eine Spur abenteuerlicher wiedergegeben werden als sie tatsächlich abgelaufen sind). Und wenn man im Fernsehen den jetzigen Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts mit schneidigen Armeehubschraubern auf Kurganjagd über die russische Tundra fegen sieht, weht da schon auch ein Hauch von Abenteuer… :wink: Alex

Guten abend zusammen, auch wenn ich mich dem kommentar von Frau Broich voll und ganz anschließe, möchte ich auch ganz gene mal meinen Kommentar hierzu ablassen. Zunächst einmal bekenne ich mich dazu, ebenfalls die Indiana Jones Triologie wie auch die Lara Croft “Tomb Raider” Teile zu haben (vorbehaltlich Teil 2, der ja erst in den nächsten Tagen auf Kauf-DVD erscheint).Ich besitze ferner die PC-Spiele zu Indy und Lara Croft (bei Indiana sind ja auch diverse Titel erschienen, wie “Turm von Babel”, “Fate of Atlantis” oder “Das Geheminis der Kaisergruft” um nur einige zu nennen). Ich habe mir die Indy-Teile, “Tomb Raider 1” sowie “Das Geheminis der Kaisergruft” und "Tomb Raider 1 noch einmal reingezogen. Abgesehen davon, daß mir persönlich kejn Archäologe bekannt ist, der sich mit einer Peitsche durch die Lüfte schwingt, muß man bedenken, daß diese Titel ja kurz vor bzw. nach dem 2. Weltkrieg spielen. Ich glaube, im “Turm von Babel” (PC) läßt Indy ja auch den Satz ab: “Das ist die neue Archäologie; man findet ein paar Tonscherben und versucht daraus, daß Leben der Besitze rzu rekonstruieren” (zumindest so ähnlich). Tatsächlich war es ja so, daß zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Archäologie eher der Schätz- bzw Grabräuberei glich, der Einsatz von Sprengstoff war gängig, nicht die Ausnahme. Bestes Beispiel hierfür ist Schliemann und Troja (Troja-“Veteranen” werden mir da aus eigener Erfahrung sicherlich beipflichten). Andererseits hat aber auch Ale mit seinem Beitrag recht; ich persönlich würde ohne ausreichenden Vorrat an Schlangenserum keinen Fuß auf Gebeite setzen, in denen es von diesen Biestern wimmelt. Die haben zwar mehr Angst vor uns als wir vor Ihnen; da wir jedoch graben, ist es iin dieser hinsicht tatsächlich nicht auszuschließen, auf gifttiere zu stoßen. Meine Meinung abschließend ist wie folgt: Indiana Jones und Lara Croft Spielfilme bzw Spiele sind nun wirklich nicht der Alltag eines Archäologen, einige Aspekte sind aber nicht von der hand zu weisen - doch die sind nun wirklich die Ausnahme! Für die Länge des beitrages möchte ich mich abschließend noch entschuldigen, hatte ich so auch nicht eingeplant!

Ich verweise bei Indiana Jones nur auf die Serie “Relic Hunter - Die Schatzjägerin”; gibt meiner Meinung nach auch ein falsches Bild, was den beruf eines Archäologen betrifft - obwohl es schön wäre, wenn’s denn so wäre *haha*

Das, was ich an Archäologie kenn, hat nicht das Geringste mit Indiana Jones (damit meine ich nicht das Forenmitglied!:smirk:). Es beginnt doch schon damit, überhaupt erstmal die Fundstellen zu lokalisieren, weiter über die finanziellen Mittel und drittens den Grabräubern zuvorzukommen. Die wenigsten Archäologen haben ein solches Glück wie Howard Carter oder Heinrich Schliemann. Aber es ist dann auch wieder schön, wenn man sieht, wie bei richtigen archäologischen Grabungen wie in Hochdorf-Eberdingen tolle Sachen gefunden werden. Für mich zählz aber jede Keramik, jeder Stein, der zu einem Puzzle gehört genausoviel wie goldener Schmuck. Das verstehe ich unter Archäologie. Und dann für die Öffentlichkeit informativ zugänglich machen.

wenn du nicht in den genuss einer ausgrabung in deiner nähe kommen kannst,dann versuch es mal im zdf,für die ganz faulen :slight_smile: die bringen ab und zu ein paar sendungen über archöologie. themen dort meist: müsselige suche,kampf mit behörden,suche nach FINANZIELLEN MITTELN, irgendwann einmal ein kleiner lohn der riesen arbeit. so ungefähr musst du dir das vorstellen :slight_smile: aber “buddeln” macht nur einen kleinen teil des faches aus,vielmehr musst du erstmal wissen wo du graben kann,ob du es darfst, und wie du es bezahlen willst. versuchs mal in deiner nähe,jedes bundesland hat ein zentrum für landesarchäologie,dort könntest du ja mal fragen ob du mal zusehen darfst. ist ein versuch wert. gruß sebastian.

Nach meinen Erfahrungen haben die Archäologinnen/Archäologen heute mehrheitlich mit Notgrabungen alle Hände voll zu tun, um gewissermassen in aller Eile zu retten, was noch zu retten ist, bevor die Bagger kommen, um endlich die Grube für die Tiefgarage für den geplanten Hochbau ausbuddeln zu können Wieviel Material liegt seit zig Jahren in den Magazinen und konnte noch nicht untersucht bzw. ausgewertet werden ? Schöne Grüsse Ryk

Als tätiger Archäologe kann ich dir nur sagen, dass das Bild von Indiana Jones oder Lara Croft vollkommen zutrifft. Allerdings handelt es sich bei den angriffslustigen Schlangen und Skorpionen meistens um wildgewordene Baggerfahrer oder Bauherren, die uns Archäologen am liebsten umbringen würden, weil wir ihre Arbeit stören oder ihnen nur Geld kosten:-O. Auch Fallen oder Gruben gibt es in der Form von Spannschnüren oder nicht gekennzeichneten ausgehobenen Profilschnitten, die einem leicht zur tödlichen Falle werden können (Bei einer Mittelaltergrabung hätte mich fast mal eine Mauer erschlagen, als diese plötzlich einstürzte…)[pirate] Aber jetzt mal im Ernst: Leider (oder Gott sei Dank) haben diese Gestalten mit Archäologie rein gar nichts zu tun. Bei der Archäologie geht es um die Bergung und Aufarbeitung von Bodenfunden mit wissenschaftlichen Hilfsmitteln. Indi und Lara sind dagegen eher von der Gegenseite: Es sind mehr oder weniger Schatzräuber die in Ihren Abenteuern eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Eine wissenschaftliche Dokumentation der Grabungsstelle (hier: Tempel, Verliese, etc.) ist da nicht mehr möglich. Außerdem sind die Geschichten um diese Helden eigentlich ziemlich euro-/amerikanozentristisch. D.h. die Helden rauben die die Artefakte irgendwelcher Urwaldvölker oder fremdartiger, nichtwestlicher Kulturen im Namen der zivilisierten Menschheit. Das haben übrigens die westlichen Archäologen bis ins 20. Jh. hinein auch noch gemacht. Ich erinnere nur an die Diskussion, wem der Schatz des Priamos oder die Nofretete gehört. Als Unterhaltung, bzw. Spiel sind die Figuren dagegen Klasse:stuck_out_tongue_winking_eye:, nur bitte nicht mit echter Archäologie verwechseln !:wink: P.S.: Für alle die mich jetzt hassen. Ich habe demnächst wieder eine Mittelaltergrabung. Vielleicht hat die Mauer dann mehr Glück mit mir…[pirate]

Indiana jones erwähnt tatsächlich in einem seiner Filme etwas was auf Archäologie zutrifft: 90% der Archäologenarbeit geschieht in der Bibliothek!