Long ancient Roman spear ,Pilum"
Weight - 362 grams
Size - 39 cm long
Age: 100-400 AD
Found in Cirencester area (Roman name Corinium Dobunnorum, the wealthiest area in Roman Britain)
Nun, nach etwas googlen bin ich bei Ebay auf einen Antiquitätenhändler (UK) gestoßen, der diesen und ähnliche “Speere” vertreibt. Mich interessiert nun, was ich hier genau in den Händen halte. Da ich mich eher auf Münzen als auf Militaria konzentriere, ist mein Wissen und die vorhandene Lektüre sehr begrenzt.
Es scheinen viele verschiedene Arten von “Pilas” exisitert zu haben, die sich sowohl in Form als auch Gewicht unterschieden. Stutzig macht mich hier jedoch die Spitze. Bilder und Texte zeigen/sprechen hier von Vierkantspitzen. In meinem Exemplar läuft diese jedoch Glatt aus.
die Art der Spitze, die ich so noch nicht gesehen habe, und die mich eher an eine Feile erinnert.
Die Beschreibung als „Vierkantspitze“ scheint mir aber doch passend, denn soweit ich das sehen kann, gibt es vier Kanten bis hin zur Spitze. Was das Stück (durch die flache Form) in meinen Augen aber eher „ungefährlicher“ macht.
Und da dein Stück ja laut Beschreibung aus England stammt, fällt mir die Begeisterung der Engländer für Reenactments ein. Vielleicht also handelt es sich um eine dafür produzierte Waffe.
erstmal möchte ich mich bei Barbara für den input bedanken.
Ich habe mit dem Händler Kontakt aufgenommen und die besagten Themen angesprochen.
Das Pilum wurde Restauriert, was das Fehlen von Rost erklärt und mir wurden einige Bilder geschickt,
die ähnliche Spitzen zeigen. Zudem wurden mir sämtliche Dokumente zum Fund und früheren Besitzern geschickt. Denke das Thema hat sich damit für mich erledigt.
Mehr als 2 Cent kann ich auch nicht beisteuern, aber hier gleichwohl einige Gedanken:
Die sehr grobe Datierung 100—400 macht etwas stutzig, auch weil das Pilum offenbar schon in der mittleren Kaiserzeit aus der Mode gekommen war
Typische Merkmale eines Pilum, wie die pyramidenförmig ausragende Spitze, die ein Herausziehen verhindern sollte, wie auch eine Sollbiegestelle, fehlen hier. Dieser Speer war offenbar zur mehrfachen Nutzung vorgesehen, und daher wohl primär weniger zum Werfen als zum wiederholten Zustoßen konzipiert
Das ähnlichste mir bekannte römische Exemplar ist dieses spätrömische Pilum, das sich in der Archäologischen Staatssammlung München befindet. Aber auch hier findet man noch die verdickte Spitze sowie ein Design, das einem Verbiegen nach Durchschlagen eines Schildes förderlich gewesen wäre.
Daher wäre wohl eher eine Waffe germanischer Truppen anzunehmen — sei es in noch römischen Diensten oder, wohl eher, später in angelsächsischer Zeit. Form und auch Länge des ‘Bodkin-Spear’ gleicht jedenfalls jener des fraglichen Exemplars:
Magst du die Vergleichfotos hier veröffentlichen? Man lernt ja immer gern dazu.
Nachtrag: Dass es sich um ein restauriertes Stück handeln soll, kann ich übrigens eher nicht nachvollziehen. Der Händler würde mich schon interessieren…
Ich glaube, ich habe den Händler auf ebay gefunden. Mit vergleichbaren Speerspitzen. Wenn es sich um spantiquities (S. Stoyanov) handelt, dann würde ich dessen Expertise nicht vertrauen! Ich habe mir lediglich zwei römische Goldringe für um 900 Pfund angesehen – und allein von den Fotos her würde ich Zweifel anmelden wollen, dass es sich um Gold handelt (von römischer Arbeit mal ganz abgesehen):
ich möchte mich zunächst mal für die Aufklärungsarbeit bedanken. So wie es aussieht, handelt es sich, trotz “belegter” Aussage, nicht um das gewünschte Stück. Ich werde aus dem Fehler lernen .
Desweiteren bitte ich um Verständnis, dass ich mich nicht zum Händler äußern werde. Der Kontakt war sehr gut und die Person erschien sehr Fachkundig und war bemüht mir meine Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Ich habe damit keinen Grund rufschädigend zu agieren.
Daher wäre wohl eher eine Waffe germanischer Truppen anzunehmen — sei es in noch römischen Diensten oder, wohl eher, später in angelsächsischer Zeit. Form und auch Länge des ‘Bodkin-Spear’ gleicht jedenfalls jener des fraglichen Exemplars:
Na das ist auf jeden Fall mal interessant. Jetzt weiß ich wenigstens schonmal was ich da in den Händen halte :D. Interessant wäre noch ob es nun wirklich “alt” ist, oder nur eine moderne Replik. Ich hoffe mir wird dazu unser Hof und Wiesenarchäologe was sagen können.