Hallo Steinfreunde,
am vergangenen Wochenende habe ich ein eigenartiges Gesteinsobjekt aufgelesen. Vom gleichen Acker liegen mir leider keine weiteren auffälligen Funde vor. Dieser kompakte, nicht rauer, wohl autochthon hier vorkommender Kalkstein (reagiert auf Salzsäure) hat drei glatte Flächen. Zwei davon mit einer auffallend gelblichen Schattierung. Die andere Fläche wirkt farblich analog wie die Gesteinsrinde. An der „Nase“ des keilförmigen Objekt sind Absplitterungen, halte diese aber nicht intentional verursacht. Auf der einen Seite der Oberfläche ist zentral eine Oberflächenveränderung zu erkennen, die an den Beginn einer Bohrung wie bei einem Steinbeil erinnert, halte das aber eher für natürlich.
Wer hätte von euch da eine Einschätzung dazu?
Steinbeile sind nie gelocht, sie sind anders geschäftet.
Mit Loch wäre es eine Steinaxt.
Die von Dir vermutete Bohrung ist eine natürliche Erscheinung, innerhalb dieser
Rundung ist die natürliche Oberfläche zu sehen.
Da ist also lediglich aufgrund einer Kluft etwas abgeplatzt.
Danke Jürgen, habe keinesfalls einen Bohransatz vermutet, ganz im Gegenteil! Merkwürdig und artifiziell finde ich die flachen Seiten. Was könnte der Hintergrund sein.
nimm Dir doch bitte die Zeit und schau, was unser Admin zusammengestellt hat,
da gibt es merkwürdige, eigenartige Steine, die Mutter Natur geschaffen hat:
..gute Zusammenstellung zum Thema Geofakte, danke für die Hinweise! Aber leider ist nichts Vergleichbares zu den von mir aufgezeigten, eigenartigen Steinmerkmalen dabei. Soll aber nicht heißen, dass es dennoch ein Geofakt ist. Die drei glatten Flächen an unterschiedlichen Eben bei den Stein kann ich aber nicht ohne Weiteres als natürlich entstanden abtun, ob z.B. durch Windschliff oder so entstanden. Auch als natürliche Formation wäre das absolut außergewöhnlich. Da kommt für mich vielleicht eher noch in Frage, dass diese Flächen ggf. rezent entstanden sein könnten , aber dann wie bzw. auf welcher Weise?
Hab mal ein Lineal an die flachen Ebenen angesetzt, um bildlich aufzuzeigen, wie gleichmäßig eben jeweils diese Flächen sind. Wirkt alles wie glatt abgeschliffen, jedoch ohne das Schleifspuren erkennbar sind.
Mal sehen was noch andere bei Augenscheinnahme dazu sagen werden. Wenn es am Ende ein Geofakt sein sollte, wäre das Objekt sicherlich noch eine gute Ergänzung zu der oben angeführten Zusammenstellung😉.
..Danke für die Bewertungen. Ich bin auch nach wie vor skeptisch und sehe das aber ergebnisoffen, da eine Bewertung nur anhand von Bildmaterial immer mit Vorbehalt zu sehen und gerade bei fragwürdigen Objekten die Augenscheinnahme für eine Bewertung unerlässlich ist
darf ich dir mein Käseeck vorstellen? Drei komplett glatte, absolut ebene Flächen, die sich einfach nur seidig anfühlen (auch wenn man es auf den Bilder nicht so gut sieht). Aber eben doch nur ein Geo-Käseeck, kein Arte-.
Ich war auch ganz aufgeregt, als ich das gefunden hab, aber der zahn wurde mir dann doch schnell gezogen . Ich mag es trotzdem, mein Käslein. Ich hab auch noch eine perfekte Raute, ca. 1 cm dick. Man kann es kaum fassen, was die Natur so hinkriegt, nur mit Wind, Wasser und Zeit.
Und wie bei deinem Stein gibt es halt auch Brüche, die so exakt verlaufen, dass sie wie geschliffen aussehen.
das ist wirklich ein amüsant tituliertes Beispiel eines auffälligen Geofaktes. Die natürlichen Flächen zeigen hier, anders als bei meinem Beispiel, optisch keinerlei Hinweis, die auf Abrieb oder Glättung oder ähnliche potentielle/vermeintliche artifizielle Veränderung hindeuten könnten.
Aber danke für dein Interesse und dein Geofaktbeispiel..
Hallo Uli,
ich seh schon, was du meinst, aber hier hätte sogar ich als blutige Anfängerin nicht wirklich auf Artefakt getippt, auch wenn der Stein schon wie bearbeitet aussieht. Wer weiß, vielleicht macht es ja doch nochmal den Unterschied, wenn ihn sich jemand in natura ansieht!
Bleibe bei der Aufklärung auf jeden Fall am Ball und anbei noch mal ein paar Schnappschüsse.
Die farbliche Veränderung an zwei der Flächen bedarf auch einer Erklärung. Auch das halb kreisförmig geformte Ende an der einen Fläche wirkt schon sehr unnatürlich. Aber wir werden sehen..
die andere Farbe kann durch das Umfeld anders sein. Ich könnte mir Kontakt mit einem gelben Sandstein vorstellen. Aber ich bin weder Geologe, noch kenne ich mich gut genug mit Artefakten aus.
Ich bin gespannt was am Schluss raus kommt.
..es gibt an den Stein jedenfalls erklärungsbedürftige Eigenheiten, die im Zusammenspiel der verdächtigen Farb- und flächenhaften Formabweichungen meines Erachtens Rätsel (Geo-vs. Artefakt) aufgeben. Bin auch gespannt, was da bei der fachlichen Augenscheinnahme noch rauskommen wird.
zur farblichen Veränderung hat Shard eine plausible Entstehung geschrieben. Selbst vom
sehr homogen und harten Flint kennen wir Verfärbungen aufgrund des Lagerungsmilieus.
Ein kreisförmiges Ende entsteht an jedem nur annähern runden / kugeligen Stein,
von dem ein Stück abgetrennt oder geschliffen wird.
Runde und kugelige Steine entstehen en masse in der Natur.
@ servantes123,
für Dich habe ich die Fläche einmal durch ein gutes Bildbearbeitungsprogramm gejagt, mit dem Bestreben etwaige Schleifspuren zu entdecken - allein es bleibt für mich eine natürliche Fläche.