ich habe neulich ein Randstück gefunden (sicher MA, selbes Feld wie immer, Silexschlagplatt Landkreis Passau), recht dickwandig, die eine sehr deutliche schwarze Kernzone hat und schlichtem Rand (also nur gerade abgeschlossen), weich gebrannt. Mag mir jemand dazu vielleicht etwas sagen? Bei Schreg habe ich gelesen, dass so etwas bei zwei Brennvorgängen hintereinander geschieht, zuerst bei niedrigerer Temp., durch die alles schwarz wird, dann beim zweiten Brennvorgang wir die Tonfarbe durch dir höhere Temp. erneut bestimmt, es bleiben aber oft diese schwarzen Kernzonen zurück, wenn die Temp. nicht lang genug ausreichend hoch gehalten wurde. Glasur kann ich keine mehr feststellen, frage mich aber, ob die überhaupt glasiert wurde (sofern dass überhaupt immer der Fall sein muss bei solchen Doppelbrennvorgängen), auch sehe ich definitiv keine Drehrillen, sie wirkt relativ ungeschlacht, ganz ungleichmäßig. Da wurde auch nicht großartig was geglättet. Wenn ich was töpfern würde, käme wohl sowas dabei raus .
Wenn euch was zu der Scherbe einfällt, würde ich mich sehr freuen.
Innen- oder Außenansicht, Seitenprofil, wieder Innen oder Außen (kann ich nicht wirklich sagen), Draufsicht (ich kann sie nur so anordnen, warum auch immer):
Bei mir ist es etwas leichter zu bestimmen gewesen, da es ein Randstück ist. Es handelt sich um ein Kugeltopf aus dem hohen Mittelalter. Auch hier ist die Scherbe oxidierend gebrannt, hat aber eine schwarze Restzone in der Mitte. Wenn die Scherbe feucht ist, sieht man es richtig deutlich.
ja genau - und wieder sehr schön gezeichnet (wie erschließt du das Aussehen des Gefäßes? Ausschließlich aufgrund des Rands?)! Die Kernzone ist bei meiner etwas leichter zu sehen, weil die Scherbe ja um die 1 cm dick ist. Schon interessant, sowas zu sehen, finde ich. Mich würde bei meinem Pott interessieren, wie der als ganzes wohl ausgesehen hat, auch mit dem schlichten, geraden Rand. Das Material staubt fast in der Hand, hier kann man wirklich gut sehen, was weichgebrannt meint.
ja, die Form ergibt sich allein aus dem Rand. Wenn zu wenig vom Rand da ist oder der sehr stark beschädigt ist klappt das leider nicht. Wenn du den Rand auf eine Ebene Fläche stellst und so weit drehst, bis kein Lichtspalt mehr zu sehen ist. Das ist dann die Position wie die Scherbe tatsächlich ist und so kannst du dann sehen ob es ein Kugeltopf, Kanne, Schüssel… Ist.
Gruß Shard
Edit: Bei einer Wandscherbe kannst du höchstens an Drehriefen oder Verzierungen erkennen ob die Ausrichtung vertikal oder horizontal ist.