Klopfstein mit fossilen Einschlüssen

Hallo,

von einer reichen Fundstelle in Mitteldeutschland (LBK, SBK, Rössener Kultur) stammt dieser Klopfstein aus Feuerstein.

Das besondere daran sind die fossilen Seelilienstielglieder. Ob es den Neolithikern auch aufgefallen ist, und was haben sie sich dabei wohl gedacht?

Das Stück ist, wie hier nicht unüblich, nahezu kugelrund. Hier weitere derartige Klopfsteinkugeln dieser Fundstelle:

Man geht davon aus, dass man damit Reibmühlensteine aufgeraut hat. Ich kann mir aber auch die Verwendung als Feuerschlagstein vorstellen. Die fingerförmigen Feuerschlagsteine scheint es hier nicht gegeben zu haben.
Aber auch als Wurf- oder Schleudersteine würden diese nahezu genormten Steine gut dienen. Wobei man sie als Waffe wohl scharfkantiger gestaltet hätte. Häufig sind sie aus Restkernen der Klingenherstellung gefertigt. Diese waren scharfkantig.

2 Kernsteine, als Klopfer verwendet

Viele Grüße

Moin,

schöner Fund mit dem Abdruck eines fossilen Seelilienstielgliedes. So große Fossilienspuren sind im Flint relativ selten.

@ Sven,

Deine These zum Feuerschlagstein muss ich mir noch durch den Kopf gehen lassen. Dass die “fingerförmigen Feuerschlagsteine” bei Dir nicht vorkommen, kann ich mir nicht so recht vorstellen - kommt hoffentlich noch.

Auf Fehmarn habe ich meinen ersten Kernstein nach vielen (!) Jahren des Suchens gefunden, bald folgten weitere - nun ist wieder Pause. Jedes Jahr “mischt John Deere erneut die Karten”.

Gruß

Jürgen