Kupfermedaille / Anhänger

Habe auf einer Burgruine diese Medaille gefunden (s. Fotos). Durchmesser etwa 14 Millimeter. Wem fällt dazu etwas ein?

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Ich weiß jetzt Bescheid. Falls es jemanden interessiert: "Sehr geehrter …, das gehört in den Rahmen von Imitationen osmanischer Goldmünzen des Sultans Mahmud II. aus Konstantinopel, die für Zwecke billigen Schmucks in der zweiten Hälfte des 19. und fast durch das ganze 20. Jahrhundert in vielen Zentren der Kleinmetallverarbeitung hergestellt wurden, in Deutschland vor allem in Nürnberg. Die Absatzmärkte waren sowohl im Osmanischen Reich selbst und im ganzen Nordafrika, aber auch für Karnevalsschmuck etwa in Deutschland. Der Typ mit einer brillenartigen Schleife unter der Tughra ist mir allerdings aus Deutschland kaum bekannt geworden, sondern ich habe ihn bewußt nur im Ägypten gesehen und auch eine dortige Herstellung vermutet. Ob das richtig ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Studien zu diesen sehr verbreiteten Objekten gibt es bislang überhaupt nicht. Ein Fund in unserer Region spricht allein allerdings nicht gegen eine ägyptische Herkunft, weil es ja seit der Suezkanaleröffnung in den 1860ern einen bildungsbürgerlichen Tourismus nach Ägypten gab, der auch solcherlei Münzschmuck als Souvenirs und billige Geschenke wieder nach Europa brachte. Wegen der sehr weit fortgeschrittenen Abweichungen von den ursprünglichen Vorbildern dürfte Ihr Fundstück aber eher erst im 20. Jh. entstanden sein.

Hallo! Danke für den interssanten Beitrag. Hab das vor einiger Zeit gelesen, jedoch keine Idee gehabt was es sein könnte. Da geht man also über eine Burg und findet Schmuck aus dem 19 Jahrhundert. Der sieht uralt aus, ist aber neuzeitlicher “Souvenirbedarf”, weil zu dieser Zeit solche Kulturen in sind. Mit welchen dingen man rechnen muss, du ahnst es nicht… :slight_smile: Gruß Melchior

Die Thugra ist auf dem Foto ja gut zu erkennen.