Hallo an alle, mein erster und wohl letzter Post auf den ich jedoch reagieren werde.
Ich habe heute im Saarland folgendes hinter einer Tiefgaragefunden, es sieht aus wie ein Kurzschwert für mich als Laien.
Gravuren sind auch zu finden, würde mich über jede Info freuen.
Der Fund wurde nicht gemeldet, und ich habe keine weiteren Informationen
als erstes Mal die Warnung, dass wenn du das gefunden hast, dass es jemand vermissen könnte. Also sollte das gute Stück besser zum Fundbüro. Du könntest ganz schnell Probleme bekommen falls das sogar Diebesgut war und die Polizei deinen Post hier findet.
Wie groß ist das gute Stück denn? Welches Material? Und wie schwer?
Zu den Punzen könnte vielleicht @RandomHH vielleicht mehr sagen.
ich dachte immer, dass eine Tiefgarage im Geländeboden oder unter einem Gebäude liegt !?
Wie auch immer, so ein Fundstück auf einem bewohnten Areal gibt man im Fundbüro ab, oder wenn der Fundort suspekt erscheint bei der Polizei.
Solltest du dort in unberührtem Boden gegraben haben, um z.Bsp. etwas zu installieren, dann wäre das LfD zuständig.
ein Bajonett 98/05 ist es sicher nicht, denn das Kurzschwert ist leicht gekrümmt und hat keinen Verschluß.
Jedenfalls ist auf den Fotos keiner sichtbar !?
Ich wüßte auch eine Einordnung, aber erst sollte PikeM sich über eine Meldung äußern !!!
Gesamtlänge 55cm Klinge 42cm
Was mich wundert ist der massive Griff aus Messing oder so.
Wohne auf einem Berg da gibt es eine zweistöckige Tiefgarage mit einem Obereingang in dem man hauptsächlich fährt und einen hinteren zu den Wohnhäusern.
Das Bajonett oder was auch immer, wurde von mir oberflächlich gefunden, keine Grabungen fanden statt.
Es sah nicht verloren sondern eher weggeworfen oder plaziert aus.
Werde mich wohl morgen bei der Polizei melden.
Edit:
Das ist die beste Aufnahme der Punzen die ich hinkriege
ohne mich auf diesem Gebiet wirklich auszukennen, würde ich das spontan für ein Souvenir aus Afghanistan halten, das vielleicht von einem BW-Soldaten mitgebracht wurde. Die vielen Stempel erinnern jedenfalls ein wenig an die handgefertigten Waffen der Paschtunen.
Das scheint mir in dem Fall die richtige Entscheidung zu sein, denn etwas merkwürdig ist dieser Fund ja ohne Zweifel.
sorry, ich meinte nicht dass es das 98/05 ist, sondern nur etwas vergleichbares. Da hab ich mich unklar ausgedrückt. Ich hab da auch noch etwas zur Diskussion beizutragen und noch eine Kleinigkeit gefunden, was ich aber auch erst nach der rechtlichen Klärung des Fundes beisteuern möchte.
Die Polizei meint ich soll es zu ihnen bringen “wenn irgendwann Zeit ist”, die sehen es sich an und entscheiden dann ob es weiter untersucht wird oder es ein nettes Fundstück ist.
ein Bajonett ist es nicht, denn dazu fehlt die übliche Befestigung der ganzen Mauser-Serie.
Das Kronenmonogramm deutet mit Sicherheit auf König Friedrich Wilhelm III. 1797-1840 von Preußen hin.
Die leichte Krümmung spricht ebenfalls nicht für ein Bajonett sonder für ein Kurzschwert aus der Zeit von F.W. III. Es ist ein sogen. Faschinenmesser. Mit diesen Dingern konnte der Soldat auch “werkeln” ! Es gab sie, je nach Hersteller mit zweiseitigem Handschutz oder einseitigem wie beim Fundstück.
Schön wäre es, dass eingepunzte Datum mal zu lesen !!! Oder ist der Handschutz hier abgebrochen oder abgetrennt worden wegen der besseren Handhabung beim Werkeln !!?? Ein endgültige Einordnung wird wohl nur ein Experte vornehmen können.
Typ 4, leicht gekrümmt
ZITAT:
Das Faschinenmesser (Faschinenmesser) ist ein Kurzschwert mit Metallgriff, das an Fußtruppen ausgegeben wird und als Werkzeug für den Festungsbau oder als letzte persönliche Waffe zum Schutz verwendet wird. Die Praxis einer Infanterie-Blankwaffe (über das übliche Sockelbajonett hinaus) reicht mindestens bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück und eine Reihe von Typen wurden von vielen europäischen Nationen dieser Zeit verwendet. Zweifellos als zusätzliche Waffe/Werkzeug als Ergänzung zu den schwerfälligen, langsam schießenden Vorderlader-Musketen entwickelt, die damals allgemein im Einsatz waren. Die deutschen Staaten zeigten eine besondere Vorliebe für diese Seitenwaffen, selbst nach der Entwicklung und Einführung des Schnellfeuer-Hinterlader-Dreyse-Zundnadelgewehrs im Jahr 1841. Ich glaube, dass sie bis zur Einführung des Hinterladers M1871 Mauser im Jahr 1874 im allgemeinen Dienst blieben. ENDE
was den König anbelangt könnte es auch Friedrich Wilhelm II. gewesen sein. Eigentlich war sein Monogramm mit einem “R” = Rex = König versehen, aber auf Münzen fehlte das “R”.
Münze, Friedrich Wilhelm II.
Das Datum (meine Vermutung ) könnte hier stehen !!?? Ich weiß allerdings im Moment nicht wie man das Datum damals schrieb ! Vielleicht Monat-Tag - Jahr ???
Jedenfalls wäre interessant ob die Zahlen weitergehen. Vielleicht kannst du auch feststellen, ob dort ein Stück abgetrennt wurde. Es sieht jedenfalls auf dem Foto so aus. Fotos von allen Seiten ???
Hier dürfte wohl stehen: Infanterie-Regiment 43. Das J wurde wohl um eine Verwechslung mit der 1 zu vermeiden, denn ein J dürfte einen deutlicheren Bogen haben.
Wie gesagt, dass mit Datum und Regiment sind Vermutungen !
Gruß
Kurti
NACHTRAG:
Ich sehe gerade, dass das Infanterie Regiment 43 erst 1898 so benannt wurde. Das besagt aber nichts, denn ein einfacher Soldat hatte bestimmt kein eigenes Schwert.
Er bekam also eins aus dem Arsenal mit der Punze J R 43. Das Schwert kann also auch noch später an Regimentsangehörige vergeben worden sein !!??
ich habe mich noch etwas schlau gemacht bezüglich der Punzung. Auch, wenn du das Kurzschwert nicht wieder bekommst, so ist es trotzdem interessant.
Hier muß man zwei Dinge unterscheiden. Erstens die vom Hersteller angebrachte Zuordnung der Krone und die Jahreszahl der Ausgabe an das zuständige Amt. Das ist darunter angegeben mit einer kleinen Krone und meist einem Buchstaben. Bei deinem Stück kaum erkennbar.
I R (Infanterie Regiment ) 43 / Krone Friedrich Wilhelm / 66 Ausgabejahr / Beschaffungsamt (?) / 3. Kompanie / Waffennummer 15
Die Waffennummer ist so knapp am Rand und es sieht so aus als wäre hier der Handschutz abgesägt worden.
Bei der Jahreszahl 1766 oder auch 1866 gibt es ein Problem, denn es gab zu diesen Zeiten keinen König “Friedrich Wilhelm” von Preußen !!!???
Möglich wäre aber, dass “Kronprinz” Friedrich Wilhelm und späterer König F.W. II. von Preußen ( er durfte als Kronprinz die Krone mit Monogramm benutzen ) die Ausstattung mit diesen Faschinenmessern im Jahr 1766 veranlasst hat !?
Eine andere Möglichkeit wäre, dass Kaiser Wilhelm I. (1866 nur König von Preußen ) diese Ausstattung nach dem “Vorhaben” seines Vorgängers Friedrich Wilhem IV. ( gest. 1861) im Jahre 1866 noch ausgeführt hat. ( siehe ähnliches im Link Inschriften: Friedrich Wilhelm IV. von Preußen 1861 Monogramm )
In beiden Fällen gab es das altpreußische I R 43 und das Faschinenmesser noch.
Alles weitere kann man aus den folgenden Links entnehmen.
Als Kompanie-, Bataillons- und Regimentsnummern wurden verwendet. Kompanien und Regimenter wurden immer mit arabischen Ziffern bezeichnet (z. B. 1, 2, 3, 4), während Bataillone mit römischen Ziffern bezeichnet wurden (z. B. I, II, III, IV).
Zum Beispiel ein Bajonett mit der Aufschrift „III.SB. 2.66.“gehörte zum III. Seebataillon, 2. Kompanie, Waffennummer 66 und ein Bajonett mit der Aufschrift „Sch. DOA 1116“. gehörte zur Schutztruppe Deutsch-Ostafrika, Waffennummer 1116. ENDE