Läufer einer Schiebemühle?

Hallo, ich schon wieder…
ich hoffe, ich überstrapaziere euch nicht!

Fund in Rheinland-Pfalz, Kreis Cochem Zell. In der Nähe des Fundortes gab es römische Besiedlung und ein Hügelgrab.
Der Stein wurde von einem Landwirt nach dem Einsammeln der Steine auf seinem Acker in den Wald gekippt.
Sandstein gibt es nicht natürlich in unserer Region.
Wegen des Materials und der Form (Internetrecherche) könnte es meiner Meinung nach der Läufer einer Schiebemühle sein.
Ich bin gespannt, ob dieser Kanditat tatsächlich ein Artefakt ist!

Material: Sandstein
Gewicht: 1600 g
Länge: 205 mm
Breite: 100 mm
Dicke: 75 mm (an der dicksten Stelle)

Dank im Voraus!
Viele Grüße, Heinz

“Oberseite”

rechte Seite


“Unterseite” mit verschiedenem Lichteinfall



Linke Seite mit Nahaufnahmen des Sandsteingefüges

Moin,

Läufer (Reibsteine / Oberlieger) von Getreidemühlen sollten eine eher glatte, konvex geschliffene Fläche auf einer Seite haben.

Also nicht so holprig, uneben wie bei diesem Stein.

Gruß

Jürgen

Mahlsteine > Klick < < Abbildung Seite 68

Hallo angemo,

dieser Stein würde sich sicher als Läuferstein einer Getreidemühle eignen. Leider sind auf den Bildern keine Gebrauchsspuren zu sehen, wie StoneMan schon schreibt, muss mindestens eine Fläche relativ plan sein. Das kann man auch fühlen.
Hier mal ein solcher Läufer aus Granit (eher selten, sonst aus quarzitisch gebundenem Sandstein):

und noch ein kleineres Exemplar aus Skolithossandstein Skolithos – Wikipedia :

Viele Grüße

Ich finde ein sehr interessanter Artikel über Reibsteine bzw. deren Verwendung (wenn auch nicht aus unserer Gegend)

Viele Grüße
Oli

Vielen Dank Oli, ich bin für jede Info dankbar, obwohl mir das Feld unendlich erscheint…
Gruß Heinz

Danke Jürgen,
es ist okay, wenn es kein Oberlieger ist. Sandstein kommt in unserer Gegend nicht vor. Irgendjemand hatte aber ein Motiv, den schweren Stein auf den Hunsrück zu bringen. Für was könnte man ihn sonst noch nutzen? Für einen Schlagstein dürfte das Material zu weich sein.

Ich habe nochmal seitliche Aufnahmen mit der konvexen Fläche, quasi dem Radius, gemacht. Dort könnte die glatte Fläche gewesen sein, sie weist aber Beschädigungen oder Bearbeitungsspuren (wie auf dem ganzen Stein) auf.


10 mm breit, 3 mm tief.

Moin Heinz,

allein durch eine Inaugenscheinnahme von Fachleuten wäre mehr zu erfahren.

Gruß

Jürgen