Hallo! Ich suche dringend jdn. der Archäologie,Kunstgeschichte bzw. Museumspädagogik oder Museologie studiert/studiert hat und mir weiterhelfen kann. Ich habe einen Studienplatz für den Studiengang Museologie an einer FH erhalten(Abschluss:Dipl. Museologin).Da die Stellen an Museen ja bekanntlich sehr rar sind, dachte ich das ein berufsbezogener FH-Studiengang einem Universitären (Archäologie/Kunstgeschichte +anschließendes Zussatzstudium) Studium vorzuziehen wäre, um seine Berufschancen zu verbessern. Allerdings habe ich jetzt gehört das man in dieser Berufssparte ohne Promotion so gut wie keine Stelle bekommen kann, und das ist an einer FH nur bedingt möglich. Habe ich mit diesem Studium überhaupt eine verbesserte Chance?Oder ist ein Uni-Studium doch empfehlenswerter! Bitte meldet euch wenn ihr Erfahrung habt!Bin für jede Hilfe dankbar! MFG Luisa(guinevere_842001@yahoo.de)
Hi Luisa! Kenne zwar den FH-Studiengang Museologie nicht von innen, bin aber mit der zur Zeit gängigen Praxis zumindest von ein paar Museen vertraut. Erstmal: Die Aussage “Keine Chance ohne Promotion” bezieht sich in erster Linie auf Uni-AbsolventInnen. Für FH-Leute gilt es weniger (zumal die meisten FH-Abschlüsse gar nicht zu einer Promotion berechtigen). Aber: Deine Aufgaben als “Museologin” werden meist rein technischer Natur sein - Ausstellungsarrangement, viiieeel Beleuchtungstechnik, Ansprechpartnerin für Speditionen, Versicherungen etc. - allein die Tatsache, dass Du in einem Archäologie-Forum postest, lässt mich daran zweifeln, dass so ein Job tatsächlich das Richtige für Dich wäre (aber dabei kann ich auch falsch liegen). Wenn es Dir aber in erster Linie um die ausgestellten Stücke geht, und Du neben der Museumsarbeit auch an eigenständiger kunsthistorischer Forschungsarbeit interessiert bist, kommst Du um ein Uni-Studium kaum herum. Außerdem: Derzeit geht der Trend bei den Einsparungen dahin, gerade auf die (im weitesten Sinne) technischen Stellen zu verzichten, da Wissenschaftliche MitarbeiterInnen auf der Uni meist genug allgemeines Rüstzeug mitbekommen haben, um sich auch in deren Aufgabenbereiche relativ schnell einzuarbeiten und so zu “Doppelfunktionern” zu werden - umgekehrt ist das schwieriger. Die Uni vermittelt trotz BA/MA-Abschlüssen immer noch viel breiter gestreute Kenntnisse und Fähigkeiten als das stringente, dafür aber auch einseitigere FH-Studium. Fazit: Deine Chancen dürften mit Uni-Abschluß + Promotion besser sein, falls die gegenwärtigen Trends bis zu Deinem Abschluss anhalten. Aber unabhängig davon würde ich mir an Deiner Stelle nochmal genau überlegen, ob der Job einer Museologin Dich wirklich ausfüllen würde. Grüße, Indy75
Hallo Luisa, an Deiner Stelle würde ich das FH-Studium machen. Sicher kann man damit keine Wissenschaftlerstelle in einem Museum bekommen; aber die gibt es eh kaum mehr und sie werden zunehmend eingespart. Zwar werden auch “technische” Stellen eingespart - aber eine Museologin arbeitet nicht in der Haustechnik, sondern ist z.B. für die Ausstellungsorganisation zuständig. Da (im Gegensatz zu UniabsolventInnen) jemand aus dem FH-Studium i.d.R. erheblich mehr von der Museumspraxis versteht, haben die FH-Absolventen sehr gute Karten, wenns um solche ‘praktischen’ Jobs geht. Ausserdem sind sie, da “nur” aus der FH, für den Arbeitgeber im öffentlichen Dienst billiger, heutzutage und in Zukunft ein Argument. Allerdings, und darin hat indy75 schon recht, gibt es kaum Stellen für FH-Museologen in der Archäologie (neulich gabs mal eine im Museum in Schloß Gottorf). Aber vielleicht läßt sich das ja durch persönliches Engagement ändern, wenn Du im Studium schon den Schwerpunkt darauf legst. Wenn Du weitere Fragen hast, melde Dich ruhig Stefan (der in einem Museum mit FH-AbsolventInnen und WissenschaftlerInnen arbeitet)