ich habe heute auf einem Acker einem Scherbe (?) gefunden, die möglicherweise „etwas“ älter ist?
Die braune Scherbe ist 25g leicht und sieht aus wie Blockschokolade, die 1 Jahr über das MHD hinaus ist. (Ist aber keine Schokolade.) Die Oberflächen sind nicht sichtbar versiegelt worden.
Was hat dich dazu bewegt, dieses unscheinbare Fitzelchen mitzunehmen und dich damit zu beschäftigen?
Ich finde das sehr gut! Für die meisten Mitmenschen sind Scherben belanglose Sachen, die oft auch als einfache Steine belächelt werden. Für die Archäologie sind Keramikscherben aber sehr wichtig, da sie zur Datierung von Befunden dienen können.
Zu deinem Stück fällt mir da aber leider nichts keramisches ein. Aber diese Oberflächenstruktur habe ich schon öfter bei Kunststoff wie Gummi, der länger der Verwitterung im Boden ausgesetzt war, gesehen. Die Bruchkanten deuten allerdings auf etwas härteres hin, was auf den verflüchtigten Weichmacher zurückzuführen sein könnte.
Kannst du mal prüfen, wie hart das Fragment ist, kannst du eine Stahlnadel einstechen?
vielen Dank für deine Einschätzung.
Was hat mich bewegt, dieses kleine Stück mitzunehmen?
Ich bin erst seit einigen Wochen ehrenamtlich für die Archäologie unterwegs und weiß aber schon, dass ich auf einem bewirtschafteten Acker kaum größere Stücke finden werde.
Mein Mentor hatte mir erklärt, dass ich möglichst auf grau-braune Scherben achten soll, die nicht oberflächenversiegelt sind. Und neben anderen mittelalterlichen, sehr interessanten Keramikstückchen hab ich heute dieses Teil gefunden.
Mit einer Stahlnadel komme ich etwa 0,5mm hinein. Das fühlt sich eher nach Ton an, als nach altem Gummi.
Vom 18.02.-20.02. bin ich zu Gast bei einer (archäologischen) Festveranstaltung in der FU Berlin. Da nehme ich das Stück einfach mal mit. Entweder sorgt es für tieferes Interesse, oder einfach nur für Erheiterung.
Servus Ackermann (hat der Name nur etwas mit dem Acker zu tun oder auch mit Ethan Cross?),
Kannst du das Stück mit dem Fingernagel ritzen? Und kannst du etwas zur Magerung sagen? Also sind kleine Steinchen oder glitzernde Partikel im Bruch zu sehen?
mit dem Fingernagel ritzen … ging nicht.
Unter der Nagelfeile hat das Material eher nachgegeben .
Hab dann mal ein Feuerzeug rangehalten und bin dann beim Duft eher bei Sven seiner Einschätzung. Dieses Material gab‘s vor 120 Jahren noch nicht.
Da hatte ich ja heute einen tollen Einstand in diesem Forum. Sagen wir mal zu meiner Ehrenrettung: Es handelt sich um versteinerten Kunststoff.
Willkommen Ackermann und einen schönen Gruß vom StoneMan.
Bitte auf jeden Fall hier weitermachen.
Gruß
Jürgen
Nachtrag - mein Lapsus.
Meine Bestimmung: “Querpfeil” entpuppte sich als “Dolchfragment” …^^
Meine Ehrenrettung, 2010 war ich Anfänger und das Foto war nicht so toll.
Anfänger werde ich bleiben.
Ich tippe auf Bitumen z.B. von einem abgeklebtem Dach. Die werden zum Teil “glashart”! Der Bitumen ist häufig auf einer Bahn Trägermaterial, Textil oder dergleichen aufgebracht, damit man ihn schön ausrollen kann! Der Abdruck ist dann häufig zu sehen…
danke für deinen Tipp. Du bist bestimmt ein pensionierter Dachdecker.
Nach dem Feuerzeugtest riecht es tatsächlich wie Bitumen, auch wenn ich optisch keine Verbindung dazu herstellen kann.