Guten Tag zusammen,
ich komme aus Rheinland-Pfalz, Kreis Cochem-Zell.
Ich habe als Lesefund eine Randscherbe gefunden. Meine Versuche, mich in Literatur zu diesem Thema einzulesen, haben nicht gefruchtet. Ich kann die Scherbe nicht bestimmen. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.
EInritzen mit dem Fingernagel geht nicht, mit einem Messer schon.
Beim Versuch, eine neue Bruchstelle zu erzeugen, zerbröselte der Abbruch fast wie zu Sand.
Anhand des Radius kam ich auf einen Aussendurchmesser von ca. 30 cm.
Tut mir leid, bei Macro-Aufnahmen scheint sich die dargestellte Farbe etwas zu ändern.
Die Farbe ist eher gelblich, die neue Bruchstelle innen aber grau, in etwa wie auf den Fotos zu sehen.
Bei der alten Bruchstelle der Unterseite/Magerung ist es deutlich grauer als in Wirklichkeit. Hier geht es auch eher ins gelbliche.
Heinz, das muss dir nicht leid tun, deshalb “redet” man drüber und tauscht sich aus. Das ist ja das tolle an diesem Forum.
Ich kenne aus unserer Gegend sowas als gelbtonige Drehscheibenware (9.-13. Jd.) aber mehr kann ich zu den Bildern leider nicht sagen.
Viele Grüße
Oli
ich sehe keine nennenswerte Krümmung der Randscherbe, also gibt es keinen runden Mündungsquerschnitt. Es erinnert mich am ehesten an den rückwärtigen Steg einer Blattkachel.
Die Masse wirkt im Bruch relativ homogen, deshalb würde ich das Stück, wenn es hier im Norden gefunden worden wäre, eher in die Renaissance oder Neuzeit setzen.
Ab wann bei Dir in der Gegend gelbbrennende Tone für Ofenkacheln eingesetzt wurden, kann ich Dir nicht sagen, dass hängt von der Verfügbarkeit vor Ort ab.
Moin Uwe,
vielen Dank für Deine Einschätzung. Dass es auch Ofenkacheln, z.T. in “Becherform” geben könnte, war mir bisher nicht bekannt.
Angeregt durch all die Rückmeldungen habe ich in den letzten Tagen viel gelesen und einiges getan.
Leider gelingt mir die Farbdarstellung mit meiner Handykamera nicht. Je nach Lichtverhältnissen scheint der Scherben gelb oder grau.
Die Fotos stellen auch nicht richtig dar, was man feststellen kann, wenn man das Teil in der Hand hält. Besser gelingt es mir nicht.
Auf eine Schale/Schüssel kam ich gestern durch eine Abbildung in einem Dokument von Uwe Gross, die einen ähnlichen Rand als Schale
darstellt.
Ich habe versucht, mit Rimchart den Radius festzustellen. Außen dürfte er bei ca. 15 cm liegen.
Vielleicht treibe ich auch zuviel Aufwand, wegen der kleinen Scherbe…
Das Problem (Krümmung nicht oder kaum erkennbar) beim Handy kommt vom Weitwinkelobjektiv.
Was etwas hilft, sehr viel mehr Abstand zum Objekt. Dadurch entsteht leider das nächste Problem, dass das Objekt zu klein wird.
Bei der höchsten Auflösung (!) der Handykamera (~ 13 MB 4160 x 3120 [4:3]), kann man dem abhelfen, wenn man in der Handykamera das Foto mittels Bearbeitung > Zuschneiden entsprechend vom unnützen Hintergrund befreit.
Zur Farbdarstellung muss der Weißabgleich überprüft werden, i. R. macht die Automatik bei den heutigen Handykameras das ordentlich. Kommt aber auch auf die Lichtquelle an.
Tageslicht (nicht die pralle Sonne) ist meist das günstigste. Bei Kunstlicht muss man sich eine neutral weiße Leute suchen.
Wer seine Handykamera kennt, kann das aber auch um/- einstellen.
Weitere Hilfe für die Farbgebung. An einer Ecke ein Stück neutralweißes Papier (Druckerpapier) legen, somit kann auch der Betrachter am PC mittels automatischem Weißabgleich (Papierschnipsel) ein besseres Ergebnis erzielen - wenn es denn wichtig ist.
die Tipps von Jürgen helfen dir bestimmt weiter was die Bilder angeht.
Ich bin immer noch der Meinung dass es sich um einen Gefäßrand handelt und
du machst nicht zuviel Aufwand, solange du es gerne tust , so sehe ich es zumindest.
Noch eine Anmerkung zu deiner Zeichnung. Du kannst keine fertige Gefäßform zeichnen, wenn die Scherbe das nicht vorgibt (du also zu wenig im Profil hast) daher hört auch die Zeichnung von U.Gross nach dem Rand auf.
Zitat StoneMan: Die Schale wurde von mir restauriert. Es waren ca. 70-80% vorhanden. Es bestand eine durchgehende Verbindung vom kompletten Boden/Fuß, über die Seitenwand bis zum Rand, sodass die Größe und Form gegeben war.
Vor einiger Zeit wurde ich in einem anderen Forum gebeten zu zeigen wie ich Keramik zeichne. Hier mal die Beschreibung, falls es dich @angemo interessiert.
Ist doch prima wenn du dich so dafür interessierst. Ich interessiere mich auch für die Scherben in meinem Garten. Das gute ist, wenn man das Forum mit vielen Informationen füttert, dann bekommt man auch viele Informationen.
Ich hoffe Mal irgendwann genug Scherben in meinem Garten zu finden für eine Rekonstruktion. Momentan scheint aber jede Scherbe die ich neu finde von einem anderen Gefäß zu sein.
Vielen Dank nochmals, dass ihr euer Wissen Zeit, insbesondere auch für eure ausführlichen, beispielhaften “Fälle”.
Mir fehlt halt die Erfahrung und werde sie berücksichtigen!
wenn die Scherbe eine deutliche Krümmung hat, ist meine Deutung raus. Ich hielt es für eine sehr steile (eher von einem Napf als von einer Schale) und geradlinige Randscherbe.
Es gibt Ofenkacheln, die ähnlich einem normalen ‘Gefäß’ geformt sind, Becher-, Napf-, Schüsselkacheln, in der Regel eine dickere Wandung haben und häufig gröber gemagert sind. Es könnte durchaus in diese Richtung gehen.