ich bringe zum Abgleich eine Rekonstruktion der unter dem Titel Magna Germania bekannt gewordenen Karte des ägyptischen Geographen Claudios PtolemäusKarte des Ptolemaeus(*%20um%20100%20n.
Die von ihm eingezeichneten Handelswege dürften oftmals mit den - soweit vorhanden - dereinst vom römischen Militär gebauten Straßen identisch sein. Die Ergänzungen gehen auf Recherchen des Autoren Bernhard Schwade in Butzbach zurück. Rechtsrheinisch werden für diese Zeit überwiegend nur Saumpfade wie der Rennstieg oder Abzweige der in östlicher Richtung verlaufenden Hohen Straße anzutreffen sein
Ja danke. Aber Vorsicht — es geht es in dieser Sache nicht um reale Wegverbindungen, sondern um sehr genau vermessene Luftlinien zwischen den Mittelpunkten der Stützpunkte.
Diese Luftlinien haben nebenbei den großen Vorteil, dass sie nicht physisch ausgraben werden müssen sondern virtuell einfach da sind, zur Zeit der Römer wie heute und in Zukunft.
Viele halten es für Unsinn was ich hier mache und möchten die Ergebnisse als Zufall abtun, dem sie wohl auch meine obige Prognose der Distanz nach Hedemünden zuschreiben werden.
ich denke auch, dass du dir da keinen Kopf drum machen brauchst. Natürlich muss man seine eigenen Annahmen immer auf’s neue selbstkritisch hinterfragen, aber eine gut fundierte These ist immer noch besser als keine These.
Du erinnerst dich sicherlich noch, als man in den Übersetzungen der Römischen Historie 7.2.4 des Herodian Herodian's History Of His Own Times Or Of The Roman Empire After Marcus : AncientHistoryWorks : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive dessen Entfernungsangaben zum Zug des Maximinus nach Osten teils für einen Übersetzungsfehler der Skriptoren mehrerer Handschriften, teils aber auch schlicht für unglaubwürdig hielt und diese einfach von 400 auf 40 Meilen, also auf 1/10 korrigierte ? Mir legte man vor 20 Jahren ebenfalls nahe, dass ich diese Angabe des Herodian am besten einfach übergehen und lediglich umschreiben solle, was ich aber unter Hinweis auf den Wortlaut der griechischen Vorlage ablehnte. Später entdeckte Petra Lönne dann zum Entsetzen einiger Autoren das Schlachtfeld am Harzhorn. Als Michael Geschwinde, Klaus Grote und Günther Moosbauer ihre Ergebnisse bestätigten, war die Kritik, welche man für eine wortgetreue Übersetzung erntete, augenblicklich verstumm.
Ich für meinen Teil werde von daher also die Erfassung der Distanzen zwischen den Stützpunkten via Luftlinie als eine wichtige Ergänzung ansehen, da der genaue Verlauf der Altwege in ihrer Summe bislang immer noch nur sehr unvollständig ermittelt werden konnte. Richtig schwierig wird es, wo solche Konstanten entfallen, beispielsweise etwa in Hinblick auf das Altwegesystem, welches mit der ebenfalls erst vor kurzem erfolgten Entdeckung des prähistorischen Fundortes Tollensetal ins Blickfeld der Forschung getreten ist.
Hallo zusammen, die Meldung ist beim Landesamt angekommen. Denen ist jetzt Ringwall und Landwehr bekannt. Mehr aber auch nicht. Ich würde ja gerne mehr Infos über die Altwege geben, aber dann ist der Standort schnell bekannt. Interessant ist zum Beispiel, daß zur Bronzezeit auf der Nord - Süd Richtung die bekannten Siedlungen wie am Glauberg auch einen gewissen Abstand hatten und sich da ein Loch auftut, in der der Ringwall und die Umgebung auch eine Rolle spielen könnte. Es gibt so viele Möglichkeiten… Gruß
.
Meinen Glückwunsch zur Rückantwort des Landesamtes hinsichtlich deiner Meldung des mutmaßlichen Fundortes. Mit etwas Glück wird dein Name in 10 Jahren vielleicht in Verbindung mit einer bedeutenden Entdeckung genannt werden
Als wäre es gestern gewesen — “Huch, hatte die Schriftquelle doch recht!”.
Ich habe mich jahrelang intensiv mit den Altwegen beschäftigt, die die Römer in Germanien genutzt haben könnten, wie auch mit neu angelegten Römerstraßen. Dabei fand ich manche Gesetzmäßigkeiten, die aber jeweils sehr schwer zu beweisen waren, da eben nur in den allerseltensten Fällen ein Straßen- oder Wegverlauf auf ganzer Länge gesichert ist.
Bei den Luftlinien ist es hingegen ganz simpel: kennt man zwei (Stütz-)Punkte gleicher Zeitstellung, so hat diese Linie virtuell auch damals schon bestanden und ist daher als nicht weg zu diskutierendes Faktum anzusehen. Und zwischen den gut 20 bekannten niedergermanischen Stützpunkten der rund zehnjährigen Drusus-Ära findet man halt gehäuft immer wieder die gleichen Distanzen (plus minus 0.5%, aber meistens sehr exakt):
Distanz - Häufigkeit
1800 St. - 1
1200 St. - 2
1080 St. - 2
900 St. — 5
750 St. — 1
600 St. — 7
480 St. — 2
450 St. — 1
360 St. — 1
300 St. — 9
240 St. — 1
150 St. — 3
Und das ist wie gesagt nur die (Agrippa/)Drususphase von etwa 19–9 BCE. Unter seinen Nachfolgern bis 16 CE ging es so weiter. So liegt etwa das zuletzt entdeckte römische Standlager in Paderborn in je rund 840 Stadien Distanz zu den Lagern in Neuss und Oberbrechen, und vom nächstgelegen Lager in Anreppen ist es ganz genau 60 Stadien Luftlinie entfernt.
Haha, genau diesen erwartbaren Zeitrahmen hatte ich unserem Helden auch schon ausgemalt, aus leidlicher Erfahrung.
Aber vielleicht können hier einige Teilnehmer und stille Mitleser etwas tun, um die Sache zu beschleunigen, bevor wie in ähnlichen Fällen wieder alle Oberflächenfunde längst abgegrast sind. Ich werde jedenfalls mein Möglichstes versuchen.
Beim Nachmessen stellte ich gerade fest, dass die Dimensionen der Wallanlage kleiner sind, als zunächst angegeben. Ich messe eine Länge von 310 m und eine Breite von 135 m.
Mit einer Fläche von ca. 3.5 ha entspricht es damit dem auch in der Form so ähnlichen Lager I in Hedemünden (3.2 ha). Rödgen umfasst nebenbei 3.3 Hektar.