1971 (tatsächlich!) habe ich in Xanten nahe dem damals noch nicht ausgegrabenem Forumstempel zwei Terra Sigillata (T.S.) Scherben gefunden, eine davon zeigt den Namen des Töpfers:
*ullius. Der Anfang des Namens fehlt zwar, aber es ist -aufgrund der Magerung und der hohen Qualität der Keramik (dünnwandig, homogen und sehr dicht)- zu erkennen, dass es gallische T.S. ist und somit in der Datenbank von Mainz nur der Töpfer Cullius aus Gallien in Frage kommt. Das spiegelverkehrte “N” am Ende steht für “ius”. Gibt es mehr Details (Töpferort, Datierung) zu diesem Töpfer?
Ich würde mich nach so vielen Jahren der Recherche sehr über Hilfe freuen.
Zitat: „Culi est très probablement le génitif d’un nomen qu’on rencontre, apparemment sous les formes Cullius ", Culius et même Cylius (?) sur des estampilles de vases trouvés en Gaule narbonnaise : CIL, XII, 5686, 290 (Vienne) : Culli of. ; 288 b (Nîmes) : of. Culi; 289 (Vienne) : Culi ; 288 a (Vienne): of. Cyl.
Culi ist sehr wahrscheinlich der Genitiv eines Nomens, dem wir offenbar in den Formen Cullius", Culius und sogar Cylius (?) auf Stempeln von Vasen begegnen, die in Narbonne Gaul gefunden wurden: CIL, XII, 5686, 290 (Wien): Culli of. ; 288 b (Nîmes): of. Culi; 289 (Wien): Culi; 288 a (Wien): of. Cyl.“
Guten Abend Barbara,
Herzlichen Dank für diesen Hinweis, den ich bisher noch nicht kannte. Bisher hatte ich nur die Information Südgallien und den genannten Zeitraum. Nochmal vielen Dank!
Herzliche Grüße
Frank
Hallo Frank,
Du hast einen interessanten Stempel auf einer TS .Ich habe in meiner Literaturbox nachgeschaut, aber über diesen Töpfer nichts gefunden.Woher stammt lässt sich ohne weiteres nichts sagen. Jedenfalls ist dieser Töpfer hier in Südwestdeutschland nirgends
zu finden. Mein Team und ich machen in unserer Region ein Forschungsprojekt über die Okkupation der Römer im 1.— 3. Jahrhundert n. Chr… . Dabei spielt die TS eine große Rolle.
Wir haben hier ein Kastell mit Vicus, 2Gräberfelder und 30 römische Gutshöfe im nahen Umland.In unserer Region waren die Römer von 74— 260 n. Chr. ansässig
Grüße Burgenjunkie
Hallo Bu rgenjunkie,
inzwischen habe ich Neues herausgefunden. Es ist wohl der Töpfer Iullius, der in Südfrankreich ca. 70-90 n. Chr. gearbeitet hat. Das kann man aufgrund der Magerung sagen (helle Körnchen aus Kalziumkarbonat, die z.B. in Rheinzabern nicht zu finden sind.
Trotzdem bin ich weiter für Hinweise dankbar.
Viele Grüße
Frank
Hallo Frank 1, Dein Sigillata Scherben aus Südgallien ist in die flavische Zeit
zudatieren unter Vespasian und seinen Söhnen Titus u. Domitian. Gerade in dieser
Zeit war bei uns ein Kastell mit Vicus in einer Ausdehnung von 600x 300 m.
Diese Militärstation mit dem großen Lagerdorf hatte Bestand von 74-90 n.Chr.
Ich bin seit mehreren Jahren mit der römischen Besiedlung im Vorlandder
Schwäbischen Alb beschäftigt.Unsere Gegend war bis 260 n.Chr. in römischer
Hand. Es können immer wieder neue Details ans Licht gebracht werden.
Grüße Burgenjunkie