Hallo zusammen,
ich benötige bitte das Fachwissen der Fachleute hier.
Ich habe hier ein Nagel gefunden,
Maße siehe Bilder, Material ist Eisen, Gewicht 1,3 Gramm.
Könnte es sich hierbei um ein römischen Sandalennagel handeln?
Von den Maßen könnte das passen, lt. www.
Gefunden habe ich den in der Nähe der möglichen “Speerspitze/Lanzenschuh”, die ich hier in einem anderen Thema aufgeführt habe.
Schon mal danke im voraus.
Gruß Huesi
Moin,
Deine mögliche Speerspitze habe ich nicht gesehen, daher die Frage, wo gefunden?
Nächste Frage, meldest du deine Funde, wenn ja wo?
Zu römischen Nägeln geht es hier lang.
Gruß
Jürgen
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Hallo @Huesi,
es erscheint mir durchaus als möglich, dass es sich um römische Sandalennägel handelt. Allerdings ist solches Schuhwerk auch in Germanien nicht unbekannt geblieben, und in manchen Gegenden wie etwa den Alpen wurden sehr ähnliche Nägel bis in die Neuzeit verwendet. Daher sind Einzelfunde wenig aussagekräftig, zumal wenn sie so sehr verrostet sind.
Wenn es dir gelänge eine Spur solcher Nägel zu finden, wäre das freilich ein stärkeres Indiz.
Bad Berleburg ist natürlich eine ganz heiße Ecke, da hier an der Eder — jeweils 100 km von Köln und den beiden augusteischen Lagern Olfen und Hedemünden entfernt — mit temporärer römischer Präsenz durchaus gerechnet werden sollte.
Gruß, Timo
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Moin zusammen,
gefunden in Bad Berleburg,
ich bin nur zeitlich begrenzt hier habe aber eine Grabungserlaubnis.
Was die Speerspitze/ Lanzenschuh angeht ist die von mir beim LWL in MÜNSTER gemeldet worden und wurde an die Außenstelle Olpe weitergeleitet.
Olpe wollte sich letzte Woche schon bei mir gemeldet haben, dann hätte ich auch den Nagel gezeigt.
Es gibt aber noch ein Thema hier im Forum von mir bzgl. einer “Münze” die ich hier auch gefunden habe.
Vielleicht könnt ihr euch das auch Mal ansehen.
Diese drei Funde wurden in einem Umkreis von ca. 20 m gemacht.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
in dem Fall bleibt sehr zu hoffen, dass dort noch gründlich weitergesucht wird — selbst wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass hier ein paar wohlhabende Römerfans im 19. Jahrhundert ein reenactment veranstaltet und dabei ein paar Sachen verloren haben. 
Gruß, Timo
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Hallo Timo,
dankeschön für deine Expertise.
Ich werde die hier gefundenen Stücke mit den genauen Fundorten selbstverständlich dem LWL-Olpe überlassen bevor ich hier wieder abziehe.
Vielleicht, was ich natürlich hoffe, stellt sich heraus das der Nagel und der “Lanzenschuh” doch römisch sind und man hier etwas genauer nachschaut.
Gruß Jörg
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Hallo Jörg,
das wäre natürlich knorke — und täte mich auch nicht wundern, schließlich liegt Bad Berleburg recht genau mittig auf der Luftlinie vom römischen Lager in Bonn (Rhein) zum römischen Lager in Hedemünden (Werra), die ausgerechnet dort zudem noch von der Luftlinie zwischen den zeitgleichen Lagern Oberbrechen und Kneblinghausen geschnitten wird.
Abgesehen von den eher hypothetischen Luftlinien ergibt es natürlich viel Sinn, dass die Römer eine Verbindung von Bonn nach Hedemünden gesucht hätten, via Sieg und Eder — auch heute noch führt die kürzeste (Fußweg-)Strecke von Bonn nach Hedemünden über Bad Berleburg.
Gruß, Timo
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Moin Timo,
wenn das kein Volltreffer ist.
Lt. G.Maps liegen die Fundorte genau an dem von Dir genannten Fußweg Bonn - Hedemünde.
Kann natürlich Zufall sein und nach 2000 Jahren hat sich die Wegesführung bestimmt verändert, aber es gibt mir doch schon zu denken.
Gruß Jörg
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Ein Zusatz:
ich habe gestern am besagten Weg eine II Albus- Münze von 1694 gefunden.
Man kann also davon ausgehen das diese Wegstrecke hier schon länger genutzt wird.
Gruß Jörg
Hallo Jörg,
erstmal Glückwunsch zum neuerlichen Fund. Das scheint wohl ein beliebter Rastplatz gewesen zu sein.
Wenn man sich etwa auf TIM-Online die verfügbaren Karten aus dem 19. Jahrhundert anschaut, hat sich in den letzten knapp 200 Jahren rund um Bad Berleburg kaum etwas an den Straßenverläufen geändert, lediglich innerorts kamen, was Durchgangsstraßen betrifft, etwa die Poststraße und die Bahnhofsstraße neu hinzu.
Westlich von Erndtebrück findet man allerdings eine “Alte Erndtebrücker Landstraße”, die auch Google Maps in der Fußgängeroption berücksichtigt, die aber heute nur noch ein Waldweg ist.
Viel Erfolg noch!
Gruß, Timo
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Zu dem Nagel fällt mir noch ein dass es Beispielsweise genagelte Stiefel bis in den zweiten Weltkrieg hinein gab, ich finde bei meiner Ausgrabung auch häufig Nagelköpfe eines “Knobelbechers”.
Möglicherweise wurde der Nagel auch nur von einem Soldaten, Bauern oder Feldarbeiter verloren der genagelte Stiefel trug.
Natürlich schließe ich eine antike Herkunft jedoch nicht aus!
Liebe Grüße Lara 