Ich habe im Umfeld einer bis ins 13. Jahrhundert genutzten Höhenburg ein kleines Schlackestück, etwa 3 auf 5 cm, als Lesefund gefunden. Es ist auf der Oberseite glatt und tropfenförmig verlaufen. Nichts großartiges, ich frage mich aber, wo das herkommt und hoffe, dass die Frage nicht zu doof ist.
Das Schlackestück ähnelt Schlacke aus Rennöfen. Ein Rennofen kann da aber auf dem Berg eigentlich kaum gewesen sein, die nächsten Erzgruben sind mindestens 20km entfernt und einen Verhüttungsplatz hätte man im Tal angelegt. Bleibt eigentlich nur noch eine Schmiede. Aber entsteht in der Schmiede Schlacke, noch dazu in Tropfenform?
Damals hat man ja weder Steinkohle noch Koks verwendet, sondern mit Holzkohle geschmiedet - fällt da flüssige Schlacke an?
Gibts irgendwo Bilder von spätmittelalterlichen Schmiederesten, also von Schlacke, die nicht aus einem Rennofen stammt?
ein oder auch mehr Fotos wären hilfreich.
Ohne Foto ist es nicht möglich, zu Deinem Fund etwas zu sagen.
Von vielen Gruben aus dem MA sieht man heute praktisch nichts mehr. Ist bei mir jedenfalls so. Zitat StoneMan:
So gab es bei mir in der Nähe eine Erzgrube aus dem 15. Jahrhundert. In den Gruben wurde Blei-, Zink-, Kupfer-, Eisenerz, Zinkblende und Schwefelkies, sowie Kupfererz geschürft. Von der Grube und dem Verhüttungsbetrieb sieht man heute nichts mehr, aber auf den Wanderwegen und Äckern in der Umgebung finde ich immernoch (erst letze Woche wieder) Schlacken aus grün, blaugrünem, mitunter glasartigem Gestein - ebenfalls sind da auch blasenförmige Luftgrübchen drauf.
Zitat Ende
hab dank für deine Antwort.
Es geht mir gar nicht so sehr darum, das Schlackestück zu identifzieren, sonst hätt ichs im Board nebenan gepostet. Es ist erkennbar Schlacke, ich habs etwas geputzt und jetzt rostets, das übliche, das auch mit Schlackeresten aus Hütteplätzen passiert.
Meine Frage war wirklich schmiedetechnischer Natur: Fällt/fiel beim Schmieden in größerem Maß Schlacke an, die so große und tropfende Stücke produziert?
Ich versuch trozdem mal, ein paar Bilder mit anzuhängen.
es geht ja nicht darum, ein Stück Schlacke zu identifizieren, es geht darum, um zu sehen, ob Dein Fund Schlacke ist.
Dass sich beim Schmieden mal geschmolzenes, verglühtes Eisen im Feuer, mit der Kohle oder Koks verbindet und somit schlackenähnliche Rückstände verbleiben, ist denkbar.
Ob es Schlacke ist, kannst Du besser vergleichen, da Du das Stück in der Hand hältst.
Hier mal das, was mir zu Deinem Fund einfällt.