Steinzeit Löffel gefunden?

Hei Leute,
Ich glaube ich habe ein Steinzeit Löffel gefunden bin mir aber nicht sicher, was meint ihr?
Neben dem Feld auf dem ich den Fund gemacht habe ist euch eine Uhr alte Grabstätte.
Meint ihr auch, dass es wie ein Löffel aussieht und/oder ich es mal untersuchen lassen sollte?



Hallo BigTimmy,

Willkommen im Forum!
Da hast du einen kuriosen Stein gefunden. Es ist aber eine natürlich entstandene Form eines Feuersteins mit dem Negativ eines Einschlusses. Feuerstein weist immer wieder ungewöhnliche Formen auf, die an alle möglichen Dinge, Tiere oder Gesichter erinnern. Sicherlich war Feuerstein in der Steinzeit ein bevorzugter Werkstoff um daraus Werkzeuge und Waffen herzustellen. Diese weisen aber immer eindeutige Bearbeitungsspuren auf. Diese fehlen bei deinem Fund. Aber es wäre wohl der erste steinzeitliche Feuersteinlöffel, der gefunden wurde!

Viele Grüße

Danke für die Antwort SvenHorn! Aber ich finde das es Bearbeitungsspuren gibt weil in der mitte vom “Löffel” es so aussieht als wäre etwas reingesetzt, so wie Heißes Wasser also das er gebraucht wurde. Freue mich auf deine Antwort! Aber hey, vielleicht ist es doch nichts besonderes ich kenne mich eh nicht mit so etwas aus.

Was sagen denn noch andere dazu? Freue mich über jede Meinung.

Moin,

die Bilder sind leider nicht so scharf, dass man jedes Detail gut erkennen kann.

SvenHorns Ausführung schließe ich mich an und möchte ergänzen, was ich zu sehen glaube.

Auf dem ersten Foto ist auf der dicken konvexen Wölbung (rechts im Bild) in der Mitte noch eine kleine Erhöhung, wie ein Nabel. Das sieht nach einem sogenannten Frostsprung aus.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist das Gegenteil aufgetreten. Ein Frostsprung hat eine Frostscherbe herausgesprengt - das Resultat ist die konkave, löffelartige Aushöhlung.

Frostsprünge sind nicht selten, sie “bewerkstelligen” auf natürliche Weise kuriose Formen. Eindringendes Wasser in Risse führen dazu, dass der Frost das Wasser vergrößert und den Stein sprengt.

Hier ein Stein (Eigenfund von Møn / DK), der auf beiden Seiten konkave Mulden hinterließ.

Gruß

Jürgen

Nachtrag

Aus:
Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten
Einführung in die Artefaktmorphologie, von Joachim Hahn

Zitat:

Frostsprengung
Wenn Wasser bei 0 ° C gefriert, dehnt es sich um etwa 9 % seines Volumens aus. Das führt zu kryostatischem Druck und Frostsprengung, indem sich Wasser in den Poren und Klüften ausdehnt.
[…]
Der maximale Druck von gefrierendem Wasser beträgt 2100 kg/cm2 bei -22 ° C.
Dieser wird in der Natur anscheinend kaum erreicht und Werte zwischen 14 kg/cm2 und 100 kg/cm2 dürften realistischer sein (FRENCH 1976, 39). Faktoren, die die
Frostsprengung kontrollieren, sind sowohl die Feuchtigkeit als auch die Gesteinsart
Frostsprengung tritt nach Experimenten häufiger auf, wenn ausreichend Feuchtigkeit
vorhanden ist, jedoch sind auch Gesteine mit Klüften und hohem Porenvolumen
anfälliger für Zerbrechung.

Danke für die mühe. Aber in der Frostsprüngung sieht es so aus als hätte sich dort etwas in den Gestein geätzt. hier ist ein besseres Foto in dem es besser zu sehen,


ist was ich meine.
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Trotzdem vielen Dank! Und schöne Grüße.

Moin,

Gesteine, wie auch selbst der sonst homogene Flint, ist mitunter “verunreinigt”, eine Störung während der Entstehung (Genese).

SvenHorn erwähnte bereits “Negativ eines Einschlusses”, das kommt ebenfalls sehr häufig vor.

Schau einmal, was hier im Flint natürlich verborgen war, bis ich die Steinkugel zerschlagen hatte. Im Inneren ein Fossil, in diesem Fall ein Kieselschwamm.

Gruß

Jürgen