Strandfund Schleswig-Holstein Ton

Guten Tag,

vielen Dank für die Aufnahme ins Forum!

Ich habe nach einem Sturm bei Niedrigwasser diese Scherbe gefunden:

Der Fundort war in Schleswig- Holstein, in der Nähe einer kleinen Stadt.
Die Breite ist 12 cm.
Die Scherbe besteht aus zwei Schichten, ist schwer (ca 230 Gramm), gewölbt und sehr dick, beide Seiten sind glasiert.
Oben ist auf sehr rustikale Art ein Rand aufgemalt, der körnig aussieht.
Die Einbuchtung, die vorn unten zu sehen ist, ist nicht rausgebrochen, sondern wurde eingedrückt.

Die Scheibe besteht aus zwei Schichten.

Ist das eine Art Ziegel oder etwas aus dem bäuerlichen Bereich?

Freue mich über eine Einschätzung.

Freundliche Grüße Clare



Moin,

glasiert ist Neuzeit.

Man muss noch die Krümmungen der Seite und von oben sehen, ob es ein Gefäß war oder ein Tonrohr.

Die Einbuchtung / Mulde / Loch geht aber nicht durch die Scherbe durch?

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen. hier noch mal eine Aufnahme der Seite. Die Einbuchtung geht nicht durch die Scheibe durch.

Gruß Clare

Moin,

und Danke.

Diese Bruchstelle gibt nicht viel her, außer dass es vermutlich kein Rohr ist.

Gibt der Blick auf die schwarze Kante (links im letzten Bild) eine Krümmung, es sieht so gerade aus.

Hattes Du den Link zum Gefäß > Klick < gesehen?

Gruß

Jürgen

Eine Krümmung kann ich nicht erkennen, es sieht so aus, als ob die schwarze Kante ein Dekor sein soll, allerdings sehr grob. Die gesamte Scherbe ist aber gekrümmt, etwas bauchig.

Danke für den Link, Ich hatte auch an ein Gefäß gedacht, ich weiß allerdings nicht, welche Gefäße dermaßen dicke Wände haben und so groß und schwer sind.

Gruß Clare

Servus,

also die alten Pökeltöpfe sind schon auch sehr massiv. Die sollen ja nicht kaputt gehen beim einstampfen. Was mich irritiert ist diese zweite Schicht. Sind die Schichten etwa 50/50 wie es auf Bild drei etwa aussieht? Und sicher, dass es eine zweite Schicht ist und nicht eine Verfärbung der einen?

@StoneMan Warum denkst du, dass es kein Rohrstück ist? Dieser Einschluss im Material (Loch) deutet doch eher auf etwas wie ein Rohr hin.

Gruß Shard

Ich habe den oberen Abbruch noch mal fotografiert, dann sind die Schichten besser zu sehen.
Ja, etwa 50 - 50.

‘Pökeltopf’ - in der Nähe der Fundstelle war früher über sehr lange Zeit ein großer Fischereihafen. Vielleicht ein großer Topf zum Einlegen von Fisch?

Moin Shard,

deutet dieses Sackloch denn für Dich auf ein Rohr hin? Für mich deutet weder dies, noch
der eher gerade Teil, den die Seitenansicht zeigt, auf ein Rohr hin.

Ein längliches Gefäß mit zwei gegenüberliegenden geraden Seitenwände kann ich mir vorstellen. Allein
das gibt die Scherbe nicht her.

@ Clare, das neue Foto gibt mir auch nur Rätsel auf - sorry, da muss ein Keramiker ran.

Gruß

Jürgen

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Hallo Jürgen,

ich hatte das Sackloch eher als Verunreinigung des Materials/Lufteinschluss gedeutet, was bei einer Massenproduktion schnell Mal passieren kann. Das wäre dann wieder typisch für ein Rohr.

@Clare könntest du das Loch nochmal aus verschiedenen Winkeln fotografieren?

Gruß Shard

Moin,
das Loch sieht so aus, als ob dort bei der Herstellung etwas reingedrückt wurde, es ist etwa 1 x 1 cm groß.

Ich hatte anfangs gedacht, dass (vielleicht um das Gefäß bei der Herstellung zu wenden/drehen) , eine Art Zange zum Einsatz kam.

Da das Gefäß aber durch die ‘Sandwich’ Bauweise so schwer ist, scheidet das wohl aus.

Gruß Clare

Clare,

und wie tief?

Nicht, dass ich neugierig wäre, ich will nur immer alles genau wissen :sunglasses::innocent: :upside_down_face:

Gruß

Jürgen

Zuerst mal vielen Dank für das freundliche Interesse und die Beiträge!

@ Jürgen: Die Tiefe der Kerbe ist 0,5 cm.

Ich werde vielleicht mal mit der Scherbe in ein nahegelegenes Bauernhaus Museum gehen, es wird auch Keramik ausgestellt. Eventuell ist dort bekannt, welche Gefäße in mehreren Schichten hergestellt wurden. Falls ich etwas herausfunde, berichte ich hier.

Freundliche Grüße Clare

Moin,

dann würde ich das Loch als ungewollt einschätzen.
Ebenfalls die “mehreren Schichten”, die können gut auf handwerkliche Fehler zurückzuführen sein, schlecht geknetet vielleicht.

Dann schau mal was die im Museum sagen, wäre interessant.

Gruß

Jürgen