Teil eines Bronze-Ringes

Hallo zusammen,
ich habe heute morgen dieses Stück Metall ausgegraben.
Material vermutlich Bronze das aber auch schon länger im Boden lag.

Moin,

das Fragment eines “Ringes” in diesem Sinne sehe ich nicht zwingend.

Was ich mir vorstellen kann, dass es von einer Schnalle / Gürtelschließe oder Ringfibel sein könnte.

Gruß

Jürgen

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Moin.
ich hatte mehr so an ein Armring gedacht.
Aber eine Fibel kommt dem näher.
Siehe Bilder.
Das sieht diesem Stück doch schon ähnlich.


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Hallo,
mich hat es an einen Knotenring erinnert

oder

Ich hoffe, dass es dir weiterhilft.
viel Spaß
Uwe

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Moin,

an die hatte ich auch gedacht, da mir die Bezeichnung nicht mehr einfiel, gab es keine Googletreffer.

:+1:

Gruß

Jürgen

Hallo Uwe und Jürgen,
danke für die Infos.
Ich werde mich mal in dieser Richtung schlau machen, sowie den Fundort noch mal absuchen. Vielleicht finde ich ja noch ein paar Bruchstücke passend zu diesem Fundstück. Morgen geht dann die Fundmeldung an die Archäologen die hier zuständig sind raus.
Gruß Jörg

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Erwägenswert wäre vielleicht auch noch eine gebrochene Spore. Wenn einem Reiter die Spore bricht, zum Beispiel bei einem Sturz, könnte durchaus ein solches Bruchstück entstehen.

Beste Grüße
But

Mindestens ebenso zielführend könnte auch die von Huesi in Erwägung gezogene Möglichkeit sein, dass von ihm gefundene Bruchstück einer Fibel zuzuordnen. Ich stelle hier mal eine ältere Abhandlung von Christian Blinkenberg, Lindiaka 5, fibules grècques et orientales ein, wo sich u.a. Seite 83 - 87, Fig. 76 - 87 und Seite 121 - 128, Fig. 150 - 160, sowie Seite 140 - 143, Fig. 177 - 181 zahlreiche Fibeln dargestellt finden, welche ihrer Form und Materialität nach dem von Huesi gefundenen Bruchstück sehr nahe kommen. Die bei Blinkenberg gezeigten Fibeln Blinkenberg, Christian; Blinkenberg, Christian [Hrsg.]: Lindiaka (Band 5): Fibules grècques et orientales (København: Høst, 1926) gehören ihrer geographischen Provenienz nach jedoch der griechischen Ägäis an. Ob man das von Huesi gefundene Bruchstück einem der dort gezeigten Typen von Fibeln zuordnen darf, bleibt also fraglich, wäre aber - wie Huesi eingangs vorgeschlagen hat - sicherlich eine Erwägung wert.

Gruß But :nerd_face:

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Hallo But,
sehr interessante Darstellung.
Du schreibst das die Darstellungen der Fibeln mehr aus dem Bereich der griechischen Ägäis stammen!
An den Germanicusfeldzügen die vor 2000 Jahren hier in der Gegend stattgefunden haben, u.a. die Schlacht an den Pontes Longi, haben Legionen teilgenommen die vorher auch in Griechenland und Umgebung stationiert waren.
Es besteht doch, theoretisch, die Möglichkeit das dabei eine Fibel verlorengegangen ist und ich die zufällig gefunden habe??? :grin:
Wie geschrieben, das ist nur eine von mir erdachte Theorie. :wink:
Gruß Huesi

Hallo Huesi,

Zu Deiner Frage :

An den Germanicusfeldzügen die vor 2000 Jahren hier in der Gegend stattgefunden haben, u.a. die Schlacht an den Pontes Longi, haben Legionen teilgenommen die vorher auch in Griechenland und Umgebung stationiert waren.
Es besteht doch, theoretisch, die Möglichkeit das dabei eine Fibel verlorengegangen ist und ich die zufällig gefunden habe??? :grin:

Die eingangs von Dir zum Vergleich für Dein Bruchstück eingestellte Nussbügelfibel aus Gretesch, oder eben auch das von Dir gefundene Bruchstück selbst, könnten meines Erachtens durchaus aus dem Gebiet der Ägäis stammen. Sollte Agrippina die Ältere beispielsweise, welche ja in Mytilene, dem Hauptquartier ihres Vaters, geboren und in Sestos am Hellespont aufgewachsen war, während des Durchbruchs an den Pontes longi über ein eigenes Geleit verfügt haben, würde der Verlust einer Fibel griechischer Provenienz in diesem (bislang unbekannten) Fundgebiet durchaus plausibel erscheinen. Das Agrippina wenig später an den Rheinbrücken sogar selbst die Truppen kommandierte, geht aus Tacitus, Annalen I 69, 1-18 hervor : Die Annalen des Tacitus. Bd. 1-2 : Tacitus, Cornelius (55-120) : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive .

Solltest Du für diese theoretischen Annahmen weitere Anhaltspunkte finden :person_with_white_cane:, wäre das eine wirkliche Sensation. Draeger vermutete, dass die in Tacitus I 63, 13-14 genannten “pontes longos” selbst möglicherweise mit den Holzdämmen im Burtanger Moor zu identifizieren sind.

Gruß But :nerd_face:

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Hallo Huesi,

zum Thema der Germanicusfeldzüge ist mir noch Kartenmaterial eingefallen, welches sich in einem alten Schinken findet. Es zeigt, wie weit die Mutmaßungen einzelner Autoren zur geographischen Lage der Pontes longi räumlich auseinander liegen. Die Karten wurden 1887 von Friedrich Knoke erstellt : Die Kriegszüge des Germanicus in Deutschland : Knoke, Friedrich, 1844- : Free Download, Borrow, and Streaming : Internet Archive . Die Karten finden sich am Schluss der Abhandlung. Knoke verortete die bei Tacitus I 63,13-14 genannten Pontes longi in der von ihm erstellten Karte Nr. III bei Diepholz und sah den Hauptkampfplatz zwischen Germanicus und Arminius in Barenau bei Osnabrück liegen. Von dort aus erfolgte der Rückzug (über Bocholt ?) nach Castra Vetera (Xanten) am Rhein. Vielleicht können die Gesamtkarte und die drei Detailansichten ja inhaltlich etwas zum Kontext deines Fundortes beitragen.




Die durch Knoke vorgenommene Interpretation der geographischen Lage der Pontes longi hat im Gegensatz zu Draeger den Vorteil, dass sich der Rückzug der Legionen des Germanicus nach Castra Vetera auf dem Landweg darstellen lässt. Würde man, wie Draeger es tat, die Pontes longi im Burtanger Moor verorten, hätte die Strecke nach Xanten (Castra Vetera) wohl auf dem Rhein zurückgelegt werden müssen. Tacitus berichtet I 60, 5-6 jedoch, dass der Zug der Legionen des Germanicus vom Rhein aus zwar zunächst einmal zur Ems (flumen Amisiam), dann jedoch mit Freiwilligen der Chauken I, 63-69 weiter in Richtung Teutoburger Wald durch das Landesinnere ging, bevor erneut der Rhein erreicht wurde.

Gruß But :frog:

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Hallo But,
danke für diese ausführliche Dokumentation. Ich muss mich da erstmal einlesen.
Aber.,…eine Karte hat direkt meine Aufmerksamkeit gefunden.
![544dbd13ef9526542c978529170858e04b7ca71a~4|690x357](upload://3tkiNGEEQ2U1PLAtHEsoQP0vTDX.jpeg
Ich habe mal die Wege in Grün eingezeichnet, der rote Kreis ist mein Wirkungskreis… Unter anderem kann man hier das Gut Barenau sehen. Hier hat Tony Clunn damals gewirkt und sehr zur Entdeckung des möglichen Varusschlachtfeldes beigetragen.
Gruß Huesi

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Spannend ! Ich freue mich und wünsche Dir Glück :grinning:

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