Teil eines landwirtschaftlichen Geräts?

Hallo zusammen, das ist sicherlich kein interessanter Fund, aber zuordnen würde ich diese eiserne Ding trotzdem gern - von welchem landwirtschaftlichen Gerät könnte abgefallen sein? (ist noch bisschen feucht, ich habs einfach mal in destilliertes Wasser gepackt).


Danke im Voraus für euren Input!
LG

Servus,

Eisenschrott ist immer unheimlich schwer zu bestimmen, da der Rost alle relevanten Bestimmungsmerkmale zerstört. Aber das hast du dir sicher schon selbst gedacht. Ich persönlich lass die Stücke liegen, so lange ich nicht etwas mit einer eindeutigen Form finde.

Gruß Shard

Hallo,
rein von der Form her könnte es sich um ein sehr stark korrodiertes Ochseneisen handeln.
Um sicher zu gehen müsste erstmal der Rost entsprechend beseitigt werden um die Beschlaglöcher zu sehen. Außerdem sollte immer die Materialstärke und das Gewicht angegeben werden. Sonst endet das Ganze in einem langen Ratespiel mit vielen Nachfragen.
Ochseneisen bzw. Hufeisen für Ochsen sind seit dem frühen Mittelalter bekannt.
Die regelmäßige Nutzung von Hufeisen für Rinder datieren bis in das 11. /13. Jahrhundert.
Nur von Eisenschrott zu reden ist nicht …
Bucentaur

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Lieber Bucentaur,

vielen Dank - das Teil wiegt 217 g und ist ca. 0,5 cm stark, vielleicht etwas weniger ohne den Rost. Ich hab es auch mal im Profil fotografiert, da sieht man, dass an einer Seite das Eisen etwas hochgezogen ist. Kann natürlich auch nur verbogen sein. ich fand halt auch die Nierenform recht interessant, sonst hätte ich es eh liegen lassen.
Und nächste Frage: Wie bekomme ich denn den Rost weg? Ich habe noch einen kurzen, dicken Nagel gefunden und etwas, das wie eine große Beilagscheibe aussieht (die es wahrscheinlich auch einfach sein wird), beides sehr stark verrostet, aber da hätte ich auch gern den Rost entfernt, einfach nur um zu sehen, was sich darunter verbirgt.


Vielen Dank und lG!

Hallo,
das ist in Abhängigkeit welche Konservierung gemacht werden soll!
Wenn bis zum blanken Metall entrostet werden soll kann das auf chemischem bzw. elektrochemischem Wege erfolgen. Da dies bei vielen älteren, stark verrosteten Funden eher nicht günstig ist sollte man erst gründlich entsalzen, da ja später noch etwas Rost am Metall verbleiben wird. Der Eisenfund sollte auch möglichst nicht austrocknen, da sich dann oft schwer löslicher Hämatit bilden kann. Ein Teil der Salze steckt in den innerkristallinen Rissen im Metall, selbst wenn der Rost entfernt wird ist noch das besonders schwer lösliche Salz weiterhin vorhanden. Verbleibt der Rost zunächst (während der Entsalzung) auf dem Metall kann man sich den osmotischen Druckunterschied des Konzentrationsgefälles zu Nutze machen. Es besteht dann kein so großer Unterschied in der Salzkonzentration von innen nach außen. Das scheint die Auswaschung etwas zu begünstigen.
Ich würde das Stück längere Zeit (einige Monate) in destilliertes Wasser einlegen und dann den Rost mechanisch entfernen.
Ochseneisen können im übrigen im Aussehen sehr unterschiedlich ausfallen, da sie ja im Verwendungszeitraum nicht industriell hergestellt wurden sondern meist vom Dorfschmied.
Aussagekräftige Fotos wie die beiden zuletzt angefügten bitte immer gleich bei Threaderstellung beilegen, das erleichtert die Ansprache.
Ich habe meine bislang aufgelesenen, stark verrosteten Ochseneisen versuchsweise im Gartenkiesbett an der Hauswand ausgelegt, die natürliche Entrostung funktionierte Tadellos.
Anbei Fotos von 2 in der Ausführung recht unterschiedlichen Ochseneisen. Beim rechten Stück liegen die Löcher noch in Rostschwarte. Mehr an Entrostung werde ich an den Stücken auch nicht vornehmen.
Bucentaur


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Vielen Dank für die Tipps! Ich schau mal, ob ich noch was vom Rost runterbekomme im Laufe der zeit. Wenn sich dann Löcher für die Hufnägel zeigen, weiß ich, womit ich es zu tun habe. Deine Stücke sehe meinem schon sehr ähnlich, muss ich sagen. Allerdings sitzt der hochgezogene Teil an einen ganz anderen Stelle, aber ich habe vorhin mal etwas recherchiert und gesehen, dass die wirklich komplett unterschiedlich ausfallen können. Zeitlich einzuordnen wäre es dann aber im frühen Mittelalter, so wie du schon geschrieben hast, richtig? Später wurden sie nicht mehr verwendet?

Gerne,

die Frage wie lange bis in die Neuzeit Ochseneisen Verwendung fanden kann ich Dir nicht beantworten.
Diese Dinge sind bei mir nur Begleitfunde welche ich lediglich sichere.
Grüße Peter

Ich hab noch mal bissl geschaut, wohl bis ins 18. Jh. Hätte mich nur interessiert, aber ich werde mich vermutlich nicht darauf spezialisieren😂. Gestern hat es Gott sei Dank geregnet und es ist nicht mehr alles homogen graubraun auf den Feldern, ich werde also am Abend wieder auf mein Silex-Feld schauen.
ich wünsche euch allen schöne Ostern, falls ich nicht vorher noch mit einem Sensationsfund hier auftauche😉.