Tempelschatz von Arkona

Eine Frage bevor ich mich zu sehr mit dem Tema Beschäftige.
Hat jemand von euch eine Info für mich über den Tempelschatz der Tempelburg Arkona, also nicht den weltlichen Schatz sondern die Ausstattung des Tempels mit der sich der Tempel Priester 1165 in die Ostsee gestürzt hat . Darunter den Kelch der Lebussa .
Wurde je danach gesucht oder sogar schon geborgen?
Über eine Info würde ich mich sehr freuen.

MfG Calle

Hallo Calle,

ich weiß nicht, woher du deine Informationen hast, aber einen „Kelch der Lebussa“ findet man im Zusammenhang mit slawischen Kulten im www nicht, lediglich den ähnlich klingenden Namen „Liubusua“ als dem Hauptsitz eines Slawenstammes.

Und einen Anlass, sich über die Klippe zu stürzen, gab es erst drei Jahre später als von dir angegeben, anlässlicher der Belagerung der Jaromarsburg durch einen christlichen Bischof. Und dem wurden die Tempelschätze letztendlich wohl ausgeliefert.

Die Archäologie hat aber den Standort der Tempelburg auf Rügen mehrfach untersucht: Jaromarsburg – Wikipedia

Aber Kelche im Zusammenhang mit slawischen Göttern gibt es wohl schon:
https://books.google.de/books?id=TH3UDwAAQBAJ&pg=PA112&lpg=PA112&dq=svantevit+kelch&source=bl&ots=ri5SOlU2Zt&sig=ACfU3U0MUTprtbn-zIa1V8PKk2CHZ2BVig&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi-mJqI88PxAhW4_rsIHd7pB4sQ6AEwEXoECBUQAw#v=onepage&q=svantevit%20kelch&f=false

Hallo,

ich denke Mal, die Dänen hatten einen anderen Geschmack und konnten mit der slawischen Symbolik nicht so viel anfangen. Ich nehme daher an, der Schatz ist einer Zweitverwertung zugeführt und eingeschmolzen worden .
Gruß, Hugin

Hugin

Hallo Hugin,

die spannende Frage ist aber was es mit dem  _ " __ Kelch der Lebussa" _ auf sich hat.

Die einzige slawische Mythengestalt die ich gefunden habe trägt den Namen “Libussa” ( Libuše ) und ist die mythische Stammutter der Přemysliden-Dynastie in Böhmen.

Libussa

Aber die hat nichts mit einem Kelch zu tun, wenn man von einem “Blumenkelch” absieht.

Trauerspiel in fünf Aufzügen

von Franz Grillparzer:

_ "Als ich an seinem Bette saß und wachte, _

_ Da schwebte vor den Augen des Gemüts, _

_ Hatt’ ichs gehört nun, oder wußt’ ichs sonst, _

_ Das Bild mir einer Blume, weiß und klein, _

_ Mit _ _ siebenspalt’gem Kelch und schmalen Blättern; _

_ Die gib dem Vater, sprachs, und er genest." _

Wie Barbara schon schrieb ist mir auch nichts von einem Schatz bekannt,  mit dem sich der Priester ins Wasser stürzte. Da hat er wohl seine Rechnung ohne den christlichen Bischof gemacht !  :stuck_out_tongue:

Vielleicht verrät uns Calle ja noch wo er das her hat. 

Gruß

Kurti

Ich muss mich korrigieren,
Es stimmt die Belagerung der Tempelburg Arkona durch Absolon von Roskilde und seine Verbündeten fand wohl 1168 statt.
Die Tempelburg Arkona ist öfter belagert worden und auch gefallen aber die Reliquien aus dem Tempelheiligtum wurden immer in ruhe gellassen nur der weltliche Schatz wurde geraubt.
Der Kelch der Lebussa ( eine Mächtige Seherin der Westslawen und Gründerin von Prag ), ein Goldener Kelch den Lebussa  mit einer Gesandtschaft um 600 als Geschenk an den Tempel von Arkona  sendete.
Der Kelch hat sich wohl bis zum fall von Arkona 1168 zusammen mit anderen bedeutenden Reliquien im Tempel Befunden und wurden dem Götzen direkt Präsentiert.  
Als der Tempel fiel, nahm der Priester des Tempels die Reliquien und floh. Es wird berichtet das er versuchte mit einem Boot zu fliehen , hat sich aber zusammen mit dem Schatz in die Ostsee gestürzt als er merkte das Absolon seine Männer ihm nachsetzten.
Nun liegen die Reliquen vor dem Ort Vitte in der See. Die bedeutendsten Stücke der Tempel Austattung des Tempelburg Arkona und eben dieser Kelch der Lebussa der für Tschechien bestimmt den Rang eines Staatsschatzes hat. 
Vermute Ich.
Im groben nachzulesen bei Saxo Gramaticus, dem Schriftgelehrten von Absolon von Roskilde.
Mein Antrieb bei dieser Sache ist, ich würde diesen Schatz gerne zu Lebzeiten im Museum Betrachten, weiß aber nicht wie man so eine Suche veranlasst .

MfG calle 

@ calle09

Hallo Calle,

da lag ich mit meiner Libussa ( nicht Le-bussa ) ja richtig. :grin:
Die übrige Geschichte kenne ich aber nicht. Ich mach mich aber auf die Suche. Man will ja nicht so dumm sterben wie man ist ! :angel:

Gruß
Kurti

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calle09 schrieb:
Mein Antrieb bei dieser Sache ist, ich würde diesen Schatz gerne zu Lebzeiten im Museum Betrachten, weiß aber nicht wie man so eine Suche veranlasst .

Zuständige Institutionen mit Belegen anfüttern und leckerig machen?

Links auf Archäologie-online:

Oder diesen Verein:

https://www.archaeomare.de/

LG Barbara

P.S.: Belege interessieren auch uns. :wink:

Nachtrag:

Vielleicht auch diesen Mann anschreiben?

Es spricht viel dafür dass es sich bei den in den Geschichten erwähnten Slawenkelch nur um eine Allegorie auf den heiligen Gral handelt.

In dem Buch 825 Christianisierung Rügens steht " dass die Böhmische Königin Libussa ( vorher die große Seherin Lebussa ) die Sagenhafte Gründerin von Prag, um 700 eine Gesandtschaft mit Geschenken nach Arkona geschickt hat und von dort ein Swantewitt Bild erbeten hat ,das Bild soll von den gesandten nach Prag gebracht worden sein und dort in einem eigenen Tempel Aufstellung gefunden haben ). Leider ist in diesem Text von dem Goldenen Kelch nicht die Rede , nur allgemein von Geschenken.
Ich arbeite erst einmal Saxo durch und dann einmal weitersehen.